Ortsumgehung Imsweiler: Tunnel-Durchschlag geglückt
Imsweiler/Donnersbergkreis. Es sind Gesamtkosten in Höhe von rund 66 Millionen Euro, die für die etwa zwei Kilometer lange Ortsumgehung Imsweiler anfallen, die der Bund als Straßenbaulastträger trägt. Seit Sommer 2017 ist die Ortsumgehung im Bau. Am 22. Mai 2022 konnte der Tunnelanstich des „Gabriele-Tunnels“ in Imsweiler erfolgen und gestern, knapp neun Monate später, erfolgte der Tunnel-Durchschlag. Laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing wird es noch bis 2025 dauern, bis die Ortsumgehung der B48 bei Imsweiler fertig ist.
Die Ortsumgehung im Zuge der B48 beginnt nördlich von Imsweiler aus Richtung Rockenhausen kommend, schwenkt in südliche Richtung mit einer Talbrücke zur Querung über das Alsenztal und über die DB-Strecke. Östlich der Ortslage Imsweiler führt die neue Umgehung dann mit dem Tunnelbauwerk durch den Mühlberg, bevor sie südlich von Imsweiler wieder auf die bestehende Trasse der B 48 in Richtung Winnweiler verläuft.
Gefühlt war gestern, neben vielen geladenen Gästen – darunter unter anderem Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und RLP-Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) - ganz Imsweiler auf den Beinen, um bei diesem einmaligen Erlebnis dabei zu.
Tunnelpatin Gabriele Mauer setzte im vergangenen Jahr die ersten Stiche zum Baustart des neuen, 400 Meter langen Tunnels bei Imsweiler und kümmerte sich über die gesamte Bauphase liebevoll um die Bergleute.
Nach Angaben des zuständigen Landesbetriebes musste der massive Fels immer wieder gesprengt werden, damit überhaupt gegraben werde konnte. Der Mühlberg an sich besteht aus verschiedenen Gesteinsarten und hat den Bergleuten in den vergangenen Monaten einiges abverlangt. „Wir haben von geplanten fünf Tonnen Sprengstoff letztendlich fast 24 Tonnen benötigt“, erzählt Jürgen Schmidt, Projektleiter bei Hochtief.
Die Ortsumgehung Imsweiler ist für die Gemeinde sehr wichtig und wird seit Jahren herbeigesehnt. „Wir hatten zu allererst nicht mit einem solchen Ansturm zum Tunneldurchschlag gerechnet, und das freute mich sehr. Es war sehr spannend, niemand wusste, wie das Loch letztendlich durch die Wand kommt und plötzlich kamen die Walzzähne hervor und dann war auch schon die Walze da“, freut sich Ortsbürgermeister Peter Ziepser.
Eigentlich sollte Anfang 2024 der Ausbau der gesamten Ortsumgehung fertig sein. Da allerdings noch der Ausbau des Fahrradweges in Schweisweiler hinzukommt und dies kombiniert wird, verzögert sich alles etwas, was beim feierlichen Tunnel-Durchschlag auch bestätigt wurde. „Wir haben ein weinendes und ein lachendes Auge deshalb. Ein weinendes, weil die Umgehung in diesem Jahr noch nicht befahren werden kann, aber ein lachendes, dass 2025 endlich die lang ersehnte Ortsumgehung Imsweiler eröffnet werden kann und der Ort aufatmen darf“, ergänzt Ziepser.
Heilige Barbara hatte eine schützende Hand über die Bergleute
„Es gab lediglich einen Zwischenfall in der Tunnel-Bauphase. Ein Tunnel-Bauarbeiter hatte einen kleinen Arbeitsunfall. Die Heilige Barbara hatte über die gesamte Tunnel-Bauphase immer ein waches Auge auf die Bergleute“, erzählt Bürgermeister Peter Ziepser abschließend. crn
Zahlen und Daten:
• Lichte Höhe des Mühlbergtunnels: bis 6,9 Meter
• Innenschale aus 40 cm Stahlbeton
• Umfang der Tunnelbaumaßnahme:
- 43.000 m³ Boden/Fels
- 17.850 m² Spritzbeton
- 7800 m³ Stahlbeton
- 1.400 t Betonstahl
Hier geht es zur Bildergalerie des Tunnelanstichs vom 25. Mai 2022:
Hier geht´s zum Interview mit Ortsbürgermeister Peter Ziepser:
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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