Kultur und Kunst für Kinder im Nordpfälzer Land
„Robin Hood“
Nordpfälzer Land. Mit dem von der Landesregierung Rheinland-Pfalz initiierten Programm „Jedem Kind seine Kunst“ wird Kulturschaffenden die Möglichkeit geboten, Projekte aus dem Bereich der kulturellen Bildung mit Kindern und Jugendlichen zu gestalten. Im Nordpfälzer Land werden nicht nur die Begriffe, sondern auch die Arbeit in diesem Bereich großgeschrieben.
So standen Schülerinnen und Schüler der 4a der Anne-Frank-Grundschule mehrmals auf der Bühne im roten Saal der Donnersberghalle in Rockenhausen. Sie präsentierten vormittags vor Schülerinnen, Schülern und Lehrerinnen ihr einstudiertes Stück, „Robin Hood“. Abends wurde es vor einem aufmerksamen Publikum aus Eltern, Familien und Freunden vorgeführt. Ein kleiner Zuschauer kommentierte am Ende der Aufführung: „Ich konnte nicht aufhören zu klatschen.“ So begeistert waren alle Theatergäste.
Das Stück wurde in einem achttägigen Projekt mit Lehrerinnen und unter Anleitung der Theaterpädagogin Julia Schmitt einstudiert. Julia Schmitt konnte über das Landesprogramm gewonnen werden. Sie vermittelte den Kindern auf spielerische und einfühlsame Art Techniken, die sie als Schauspielende auf der Bühne benötigen. Zeitgleich sind die erlernten Inhalte aber auch für den Alltag von Kindern und Jugendlichen relevant: Sich selbst etwas zutrauen, laut und deutlich vor anderen sprechen, sich in andere Personen hineinversetzen. Ein Schüler stellte fest: „Ich wusste, dass Teamarbeit wichtig ist. Aber dass es gar nicht ohne geht, war mir noch nie so deutlich.“ Es ist wichtig, den Kindern Raum zu geben, sich zu entfalten und sich selbst neu kennenzulernen. Dies war in diesem besonderen Projekt möglich und wurde von den kleinen Künstlerinnen und Künstlern auch umgesetzt.
Nun ist so ein Theaterprojekt an sich schon eine tolle Sache, aufgrund der aktuellen Situation kam noch etwas Besonderes dazu: Wenige Tage vor Beginn des Projektes kam ein neuer Schüler ins Nordpfälzer Land und in die Projektklasse, ein Flüchtling aus der Ukraine ohne Deutschkenntnisse. Frau Schmitt und den Mädchen und Jungen aus der Klasse gelang es, ihn so einzubinden, dass er bei den Aufführungen mit auf der Bühne stand, eine Rolle spielte und mitsang. Frau Spieß, die Klassenlehrerin der 4a, lobte den Mut und die Anstrengungsbereitschaft ihrer Klasse. „Ich bin begeistert, dass unser Projekt, obwohl es auf Sprache basiert, es doch schafft, sprachliche Grenzen zu überwinden.“
Sehr beeindruckend ist auch, dass die Schülerinnen und Schüler der Klasse selbst auf die Idee kamen, ihre Gage als Spende an die Ukraine zu geben. Die Zuschauer fanden diese Idee sehr lobenswert und unterstützen diese Bitte mit viel Geld. Es kamen 540 Euro zusammen, ein richtig großer Betrag.
Kinder mit Kindern für Kinder, gelebte Solidarität im Nordpfälzer Land. ps
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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