Einigung bei Adient in Rockenhausen
Sozialverträglicher Stellenabbau

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Rockenhausen. Etwas mehr als drei Monate nachdem der Autositzhersteller Adient mitteilte, dass 320 Stellen am Standort Rockenhausen gefährdet sind, scheint zumindest hier eine Lösung in Sicht. Währenddessen sind am Entwicklungsstandort in Kaiserslautern nach wie vor 125 Arbeitsplätze gefährdet. Das Unternehmen mit Sitz in Burscheid teilte am Dienstag mit, dass in Rockenhausen bis zu 268 Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut werden sollen. Dieser Personalabbau soll laut Adient über Vorruhestandsregelungen sowie im Rahmen eines Freiwilligenprogramms erfolgen. In der vergangenen Woche habe man die im April aufgenommenen Verhandlungen über Interessensausgleich und Sozialplan mit den Arbeitnehmervertretern erfolgreich abgeschlossen.

Die Durchführung dieser Restrukturierungsmaßnahmen sei unumgänglich, teilte das Unternehmen schon im April mit. Man müsse die Beschäftigungssituation an die Auftragslage und an veränderte Marktbedingungen anpassen. Schon im April hatte eine Firmensprecherin mitgeteilt, dass es zur Zeit ein Beschäftigungsüberangebot gebe. Heißt: Zu wenig Arbeit für zu viele Angestellte. Dies resultierte aus internen Umstellungen. Die Produktion der Sitzstrukturen fiel - wie geplant - weg. Außerdem wurde das Paradeprodukt, der Sitzlehneneinsteller "Taumel 2000" nicht mehr produziert und durch das neue "Taumel 3000"-System ersetzt. Diese Umstellung war mit großen Kosten verbunden. Die Unternehmensstruktur - Organisation, Kosten und Personalbedarf - habe man anpassen müssen, um den Standort Rockenhausen wettbewerbsfähig zu halten. 

Der ursprüngliche Plan war für den Betriebsrat von Adient inakzeptabel.  „Wir wollen betriebsbedingte Kündigungen vermeiden, lukrative Altersteilzeitmodelle und ein freiwilliges Ausscheidungsprogramm anbieten“, hatte der Betriebsratsvorsitzende Ullrich Böttcher Anfang diesen Monats betont. Nur ein sozialverträglich organisierter Personalabbau kam auch für den IG Metall-Bevollmächtigten Alexander Ulrich in Frage. 

Die ursprünglich angekündigte Überkapazität von 320 Stellen konnte zwischenzeitlich durch Insourcing-Maßnahmen um 52 Stellen auf 268 abzubauende Stellen verringert werden. 1.260 Mitarbeiter waren zuletzt am Standort Rockenhausen beschäftigt. Es seien alle Betriebsparteien darum bemüht, den sozialverträglichen Abbau des Personals umzusetzen. Der vereinbarte Interessensausgleich beinhaltet ein Angebot von Vorruhestandsregelungen für bis zu 190 Beschäftigte. Darüber hinaus ist es auch möglich, über ein freiwilliges Programm auszuscheiden. "Ziel ist es, so viele der 268 Arbeitsplätze wie möglich durch eine Teilnahme der Mitarbeiter an diesen Angeboten und Maßnahmen auszubauen", teilte das Unternehmen am Dienstag mit. 

Bis zum 30. September diesen Jahres müsse dieser notwendige Abbau allerdings realisiert werden. Sei dies nicht der Fall, müsse der verbliebene Teil "leider durch betriebsbedingte Kündigungen erfolgen", so Adient. uck

Sitzhersteller Adient in Schieflage
Verhandlungen bei Adient in Rockenhausen beginnen
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Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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