Realschule Rockenhausen feiert 38. Leonie-Kopp-Preisverleihung und Fördervereins-Jubiläum
Viele Ehren für Schüler und Förderer
Rockenhausen.Wild brausen die Klänge der 17 Djemben durch die Donnersberghalle, konzentriert beugen sich die Fünftklässler auf der Bühne unter Leitung von Renate Bechter über ihr Instrument und bearbeiten das Trommel-Fell mit viel Engagement und Aufmerksamkeit. Nun ist auch dem letzten im Saal klar: Jetzt beginnt sie, die 38. Preisverleihung der Leonie-Kopp-Stiftung an der Realschule plus Rockenhausen.
Herzlich begrüßt Schulleiterin Olga Alve die versammelten Gäste. In diesem Jahr gibt es für die Veranstaltung einen doppelt feierlichen Anlass. Nicht nur gilt es Schüler für ihr „Wohlverhalten zu ehren und in ihrem Streben zu fördern“, wie es Stifterin Leonie Kopp in ihrem Testament gefordert hat. Nein, auch der Förderverein der Schule hat Grund zu feiern. Seit 25 Jahren steht er der Realschule (plus) Rockenhausen tatkräftig mit finanziellen Mitteln und „man power“ zur Seite, um zuzugreifen und zu unterstützen, wo es nötig ist. Dass diese Gelegenheiten äußerst vielfältig sind, verdeutlichen Schülerschaft und Kollegium mit ihrer Danksagung an „ihren“ Förderverein, vertreten durch die Vorsitzende Melanie Roos und ihre Stellvertreterin und langjährige Elternsprecherin, Doris Loewe.
Ob Kletter-, Robotics- oder Theater-AG, Schülerbücherei, Apfeltankstelle oder Schließfächer, Schülerfahrten nach England und Frankreich oder Material für die 3D-Druck-AG – an allen Ecken und Enden greift der Verein der Schule unter die Arme und hat in den vergangenen Jahren beträchtliche Mittel „locker“ gemacht, um zu ermöglichen, was ohne Förderverein hätte einfach nicht realisiert werden können. Und so kommen an diesem Morgen etliche Rosen zusammen, welche die beiden Vorsitzenden als kleines Dankeschön für die geleistete Arbeit und ihren Einsatz überreicht bekommen.
Im Gegenzug bedankt sich der Förderverein bei seinen treuen Mitgliedern. Zahlreiche von ihnen haben den Weg in die Donnersberghalle gefunden, wie z.B. der ehemalige Schulleiter Alfons Denig oder der langjährige Fördervereins-Vorsitzende Joachim Bayer. 18 von ihnen halten dem Verein bereits seit 25 Jahren die Treue bzw. haben ihn sogar mit gegründet. Diese werden anlässlich des Jubiläums zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Doch natürlich geht es beim „Markenzeichen der Schule“ (Zitat: Beigeordneter Christian Angne), der Leonie-Kopp-Preisverleihung letztlich um die Frage: Wer hatte im vergangenen Schuljahr die beste Eins in einem Fach? Insgesamt 28 Preisträger werden in diesem Jahr ausgezeichnet, darunter finden sich sieben Mehrfach-Preisträger. Den Preis der Verbandsgemeinde Rockenhausen darf Jasmin Hoffmann (9b) für herausragende Leistungen im Wahlpflichtfach-Bereich entgegennehmen. Mit Einsen in Sozialkunde, Englisch und Französisch löst Michelle Presser aus der 10b leichte Neidgefühle bei Stadtbürgermeister Vettermann aus, der bei der Übergabe des Preises der Stadt Rockenhausen gesteht, dass er im Französisch-Unterricht früher hätte eventuell etwas besser aufpassen sollen - „dann wäre die Kommunikation beim letzten Besuch in der Partnergemeinde Rognac vermutlich einfacher gewesen“.
Tiefe Bewunderung löst im Saal die Leistung von Mahdia Tajik aus. Die Schülerin der 9. Klasse ist vor wenigen Jahren nach Deutschland gekommen und an der Realschule gelandet ohne zuvor eine Schule besucht zu haben. Mit großem Ehrgeiz hat sie in Rekordzeit nicht nur die deutsche Sprache gelernt, sondern „nebenbei“ auch den Grundschullehrstoff im Lesen, Schreiben und Rechnen. In kürzester Zeit war sie in der Lage, den Regelunterricht zu besuchen. Im vergangenen Schuljahr hat sie nun tatsächlich das Kunststück geschafft, in insgesamt sieben Fächern die beste Eins ihres Jahrgangs zu erreichen. Karl-Heinz Seebald, Spezialist in Sachen Leonie Kopp nicht nur durch seine langjährige politische Tätigkeit, sondern auch als Anwalt, der vor nunmehr 43 Jahren die Stiftung der Witwe Kopp ins Leben rief, überreicht Mahdia ihre Buchpreise. Anerkennend bemerkte er bei der Durchsicht: „Es lohnt sich, hier zu stehen – ganz tolle Bücher!“
Nicht nur, aber besonders am Beispiel von Mahdia lässt sich erkennen: „Hier stehen viele Kinder mit migrantischem Hintergrund auf der Bühne, die tolle Leistungen bringen. Sehr deutlich kann man erkennen, welchen wichtigen Beitrag die Realschule plus Rockenhausen zur Integration in unserer Verbandsgemeinde bringt“, hebt Seebald in seinem kurzen Grußwort als „Geburtshelfer“ der Leonie-Kopp-Stiftung hervor.
Im Rahmenprogramm setzen Mitglieder der Theater-AG unter Leitung von Stefanie Seither mit ihren Vorträgen über eine geographische Spitzenleistung sowie die sensationelle Fortsetzung des Literatur-Bestsellers „Faust“ kleine humoristische Glanzlichter.
Einen herausragenden Schlusspunkt bildet der Gesang von Leen Abdulhadi aus der 7b. Sie ist ebenfalls eine Preisträgerin, ausgezeichnet in den Fächern BK und Ethik, und singt „Das Farbenspiel des Windes“ aus dem Film „Pocahontas“, gefühlvoll begleitet von Musiklehrerin Christine Kaufhold. Tosender Applaus ist ihr sicher. jlk/ps
Die Preisträger:
Mähl, Vanessa; Germann, Melina; Loewe, Oskar, Hoffmann, Melina; Bauer, Moritz; Turalja, Ante; Krämer, Cinah, Marin, Alvaro; Nabizadeh, Reshad; Armbrust, Jeremy; Cöster, Leon; Hoffmann, Maren; Jans, Moritz; Nicolaev, Marina; Mohammadi, Jawid; Ginkel, Verena; Hilge, Lara; Wolk, Laura; Manala Rashid, Rawan; Maurer, Katrin; Safi, Rahimullah; Abdulhadi, Leen; Naßhan, Larissa; Hoffmann, Jasmin; Dombrowski, Melissa; Wittenmeier, Ben; Presser, Michelle; Tajik, Mahdia.
Die neuen Ehrenmitglieder:
Joachim Bayer, Alfons Dennig,
Erika Ellroth, Beate Geminn, Anke Gillmann, Ignaz Hampl, Angelika Jüttges, Susanne Koch, Eckhardt Krampitz, Hilbert Krieger, Ingrid Krusen, Thorsten Lambrich, Werner Moster, Walter Schaaf, Hilde Schneider, Sita Schneider, Werner Schott, Oskar Stark.
Autor:Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein |
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