Jetzt ist es amtlich
In Harthausen wird vielerorts zu schnell gefahren
Harthausen. Jetzt ist es amtlich: In Harthausen wird vielerorts zu schnell gefahren. Was die Bürgerinitiative "Ruhe statt Lärm" in Zusammenarbeit mit dem Ortsverein Dudenhofen Ende Juni durch eigene Seitenradarmessungen in der Schwegenheimer Straße in Harthausen herausgefunden hat, wurde jetzt durch eigene Messungen der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen bestätigt.
Die Messungen im Zeitraum von 13. bis 28. Juli ergaben am Ortseingang Schwegenheimer Straße eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 67 Stundenkilometern, der schnellste Fahrer war mit 162 Stundenkilometern unterwegs. 93,6 Prozent der Fahrzeuge hielten sich nicht an die vorgegebene Geschwindigkeit: Tempo 30 seit Februar diesen Jahres. Das übertrifft noch das Ergebnis einer Messung durch die Verbandsgemeinde aus dem September 2021. Damals wurde eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 73 Stundenkilometern gemessen. Weil zu diesem Zeitpunkt aber noch Tempo 50 galt, lag die Überschreitung damals "nur" bei rund 50 Prozent.
Die Messungen der Verwaltung übertreffen auch die der Bürgerinitiative: Diese hatte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 61 Stundenkilometern gemessen, das schnellste Fahrzeug war Ende Juni innerorts mit 156 km/h unterwegs.Was die Untersuchung der Verbandsgemeinde sonst noch ergeben hat: 69,5 Prozent der Fahrzeuge waren länger als 9,8 Meter, also Lkw, Traktoren mit Hänger oder Pkw mit Hänger. Das ist insofern dramatisch, als diese langen und schweren Fahrzeuge sehr schnell über Straßen fahren, die sich in einem schlechten Zustand befinden.
Die Bürgerinitiative hat das Messergebnis zum Anlass genommen, um erneut bei der Verbandsgemeindeverwaltung nachzufragen, welche Maßnahmen nun seitens der Verwaltung ergriffen werden, um den Schutz und die Nachtruhe der Anwohner sicher zu stellen. "Die Straßen stellen für dieses Aufkommen an Schwerlast in Verbindung mit den gefahrene Geschwindigkeiten eine große Lärmbelästigung aber auch eine Gefahr für Leib und Leben dar", sagt Johann Kilian, Sprecher der Bürgerinitiative.
Er verweist in diesem Zusammenhang auf schmale Gehwege, die häufig von den Autofahrern als Fahrbahnverbreiterung benutzt würden. "Es braucht viel Mut, diese Gehwege zu benutzen", so Kilian. Mehrere Unfälle zeugten von den Problemen, die man in Harthausen mit dem Verkehr hat. So seien alleine in diesem Jahr bereits drei ordnungsgemäß abgestellte Fahrzeuge in der Speyerer Straße vom Durchfahrtverkehr beschädigt worden. Die Antwort der Verbandsgemeindeverwaltung stellt die Bürgerinitiative indes nicht zufrieden. Von dort heißt es, dass ein Verschwenk beim LBM gefordert wurde. Diese Planung gebe es schon länger, außer Ankündigungen passiere nichts. Auch weiterhin fordert die Bürgerinitiative unregelmäßige Geschwindigkeitsmessungen innerorts, die Instandsetzung der Straßen, vor allem der Schwegenheimer und Speyerer Straße, und ein Durchfahrtsverbot für Lkw.
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