Dudenhofen feiert mit traditionellem Spargelwiegen und -stechen die Spargelhalbzeit
Liebliche Speis für Leckermäuler
Dudenhofen. Schon der mittelalterliche Maler Hieronymus Bosch sagte einst, Spargel sei eine „liebliche Speis für Leckermäuler“ und wo findet diese liebliche Speis bessere Anbaubedingungen als in der Pfalz, um genauer zu sein, als in der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen? Die Pfälzer sind stolz auf ihr weißes Gold und da Mitte Mai die Wachstumsbedingungen für den Spargel am Besten sind, lud Bürgermeister Manfred Scharfenberger gestern auf den Martinshof zur „HalbzeitSpargelzeit“ ein. Die Verbandsgemeinde, die zwischen Rheinauen, Naherholungsgebieten, Sanddünen und den ausgedehnten Spargelfeldern liegt, könne man durchaus als ein kleines Paradies bezeichnen, so Scharfenberger in seiner Begrüßungsrede. „Der Spargelanbau in unserer Region ist bis zurück zur Römerzeit nachgewiesen. Heutzutage werden auf rund 100 Hektar Anbaufläche etwa acht Prozent der pfälzischen und circa 0,5 Prozent der deutschen Spargelernte hier produziert“, so der Bürgermeister weiter. Den feinen Geschmack des hiesigen Spargels verdanke man zum einen den Böden sowie den guten klimatischen Bedingungen, zum anderen aber auch dem Fleiß, der Hingabe und der Kreativität der Spargelbauern und ihren Mitarbeitern, die durch zeitgemäße Anbaumethoden die Erntedauer fast verdoppelten. „Doch der Spargelanbau ist nach wie vor größtenteils ein Knochenjob und trotz Maschineneinsatz nur mit hohem Personaleinsatz zu gewährleisten,“ würdigt Manfred Scharfenberger die harte Arbeit des Spargelanbaus und der Ernte. Beim traditionellen Spargelwiegen, wurden in diesem Jahr, die drei Radsportler Timo Bichler, Elias Edbauer und Sascha Deringer in Spargel aufgewogen. Doch selbst mit Peter Eberhard, Dudenhofener Ortsbürgermeister, reichten die bereit gestellten Spargelkisten nicht aus, um das Gewicht der drei jungen Männer auszugleichen. Brachten sie doch zusammen stolze 250 Kilogramm auf die Waage, da so viele Spargel wohl auch der ärgste Spargelliebhaber nicht verdrücken könnte, wird den Sportlern der entsprechende Spargelpreis ausbezahlt, von diesem sie 250 Euro an das Kinderhospiz Sterntaler spenden möchten.
Beste Wachstumsbedingungen zur Halbzeit
Bevor die Gäste sich beim Spargelstechen versuchen durften, sprach auch die pfälzische Weinprinzessin Nina Oberhofer noch einige Worte. „Nicht nur der Wein und der Tourismus haben eine große Bedeutung in der Pfalz, sondern auch unsere Kulinarik und so vor allem der Spargel.“ Das königliche Gemüse sollte man am besten mit einem Glas Wein genießen. Vor allem die Aromen vom sogenannten Spargelwein, dem Silvaner sowie der Weiß- und Grauburgunder umschmeicheln die weißen Stangen und holen geschmacklich das Beste aus ihnen heraus. „Und da jetzt auch zur Halbzeit im Mai, die besten Wachstumsbedingungen gegeben sind, sollten wir das Wetter ausnutzen und jede Menge Spargel in den Höfen, auf den Festen und bei den Spargelbauern kaufen“, fuhr die Weinprinzessin fort. Man solle bis zum Juni die Spargelzeit auskosten, denn danach sei das leckere Gemüse im wahrsten Sinne gegessen. Und nachdem so viel über Spargel gesprochen wurde, durften die Gäste sich zum Abschluss selbstverständlich auch beim Spargelstechen versuchen. Manfred Scharfenberger führte seine begnadeten Spargelstechkenntnisse vor und stach einen perfekten Spargel. Nina Oberhofer, Timo Bichler, Elias Edbauer und Sascha Deringer ließen sich den Spaß nicht nehmen und befreiten das weiße Gold aus seiner erdigen Umgebung. Gastgeber Tim Ballreich, der Ende letzten Jahres den Martinshof von seinen Großeltern Traudel und Theo Beck übernahm, berichtete, dass die Spargelsaison eher schwierig sei, da das warme Wetter zu große Mengen hervorbrachte, die den Spargelpreis kaputt machen. Doch den Anstich der zweiten Spargelhälfte konnte dies nicht trüben, alle waren bester Laune und freuten sich auf die letzten Wochen, in denen man das königliche Gemüse noch genießen kann.
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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