Abenteuer La Réunion: Schülerinnen aus Rülzheim berichten von ihrem Erasmus+ Austausch

- Die Austausch-Gruppe auf La Réunion
- Foto: IGS Rülzheim/gratis
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Rülzheim. Am 16. Februar begann für Evi Reimann (16) und Lilli Heubel (17) aus der IGS Rülzheim eine unvergessliche Reise: Zehn Tage auf La Réunion im Rahmen eines Erasmus+-Austauschs. Die kleine Insel im Indischen Ozean, ein Teil Frankreichs, liegt zwischen Madagaskar und Mauritius und bietet eine atemberaubende Mischung aus Stränden, tropischen Wäldern und Vulkanlandschaften.
Ankunft im Paradies
Nach einem elf Stunden langen Flug von Paris nach Saint-Denis und einer Zeitverschiebung von drei Stunden landeten sie in einer Welt voller neuer Eindrücke. Jede der beiden Schülerinnen wohnte bei einer Gastfamilie: Evi bei Kahaia in der Nähe von Saint-Pierre, Lilli bei Maelys in den Bergen. Schon am ersten Tag zeigte sich, dass dieser Austausch weit mehr als ein klassischer Schulbesuch werden würde.
Eine Schule, die begeistert
Die Gastschule "La Salle Saint-Charles" unterschied sich deutlich von deutschen Schulen: farbenfrohe Graffiti, Pflanzen im Schulgebäude, lockere Regeln und eine entspannte Haltung zur Pünktlichkeit. Doch es gab auch strenge Sicherheitsmaßnahmen: Vor dem Betreten mussten Taschen geöffnet und kontrolliert werden. Nach einer Begrüßung durch das Erasmus+-Team und einer Führung durch die Schule hielten die deutschen Schülerinnen eine Präsentation über ihre Heimat, natürlich auf Englisch. Schnell wurde klar, dass Kommunikation weit über Sprachbarrieren hinausgeht – manchmal reichten schon Gesten oder der Google-Übersetzer.
Einmal quer durch die Insel
In den folgenden Tagen entdeckten sie die Vielseitigkeit von La Réunion: eine Wanderung durch das grüne Salazie-Tal, ein Ausflug zum Wasserfall "Voile de la Mariée" und eine Schnorcheltour in der Lagune von Saint-Pierre. Dabei standen Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Fokus: Ein Biologielehrer erklärte, wie man sich respektvoll in der Unterwasserwelt verhält. Besonders beeindruckend war eine Exkursion in den Regenwald, wo sie mit einer speziellen Methode die Artenvielfalt dokumentierten – und sogar Chamäleons in freier Wildbahn entdeckten.
Sprache, Kultur und kulinarische Abenteuer
Ob beim gemeinsamen Kochen mit den Gastfamilien oder in Gesprächen mit einheimischen Schülerinnen und Schülern – Englisch wurde zur Alltagssprache. Anfangs ungewohnt, doch nach wenigen Tagen dachten sie sogar in der Fremdsprache. Auch das Essen war eine neue Erfahrung: Reisgerichte, tropische Früchte und Abendessen oft erst nach 20 Uhr.
Karneval und ein unerwarteter Zyklon
Am letzten Dienstag erlebten sie den Karneval in der Gastschule: bunt geschmückte Klassenzimmer, Tanzwettbewerbe und ausgelassene Stimmung. Doch dann kam plötzlich die Nachricht von einem herannahenden Zyklon. Die Heimreise musste vorgezogen werden, und nur einen Tag nach ihrer Abreise wurde der Flughafen geschlossen. Ein glücklicher Zufall, der sie vor den Auswirkungen des Sturms bewahrte.
Ein Austausch, der Spuren hinterlässt
Nach zehn Tagen voller neuer Eindrücke, Freundschaften und Erfahrungen kehrten sie zurück nach Deutschland – mit erweitertem Horizont, mehr Selbstbewusstsein und neuen sprachlichen Fähigkeiten. „Ohne Erasmus+ wäre das nicht möglich gewesen“, sind sich beide einig. La Réunion hat ihnen nicht nur eine unvergessliche Zeit beschert, sondern auch gezeigt, dass die Welt voller Möglichkeiten steckt – man muss sie nur ergreifen.
Was ist Erasmus+?
Erasmus+ ist ein EU-Programm zur Förderung von Bildung, Jugend und Sport in Europa. Es ermöglicht Schülern, Studierenden, Lehrkräften und Auszubildenden, internationale Erfahrungen zu sammeln.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim |
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