Campingplatz am Moby Dick in Rülzheim
Gibt es doch noch Hoffnung für die Dauercamper?
Rülzheim. Gibt es doch noch Hoffnung für die Dauercamper auf dem Campingplatz am Moby Dick in Rülzheim? Die rund 320 Mieter von Dauerstellplätzen hatten im Dezember Post erhalten und sollten alles, was in den vergangenen Jahrzehnten an feststehenden Zäunen, Hecken, Hütten, Schuppen und Vorbauten errichtet wurde, bis spätestens 29. Februar zurückbauen (wir berichteten). Der Termin ist inzwischen verstrichen. Einige haben zurückgebaut, so mancher Camper hat Rülzheim ganz den Rücken gekehrt. Doch wie geht es auf dem Platz jetzt weiter?
"Am Brandschutz führt kein Weg vorbei, der hat oberste Priorität", da sind sich Ortsbürgermeister Reiner Hör und der für den Campingplatz verantwortliche Verwaltungsmitarbeiter Patrick Brechtel einig. In den Brandschutzschneisen führe kein Weg an einem Rückbau von "Hindernissen im Brandfall" vorbei. Dabei wolle man aber den individuellen Schaden so klein als möglich halten. Mit einigen Campern, die derzeit im Ausland sind, alters- oder gesundheitsbedingt die Frist nicht einhalten konnten, sei man im Gespräch, um individuell und zeitnah eine Lösung zu finden. Man stehe zudem mit der Bauaufsichtsbehörde bei der Kreisverwaltung Germersheim in engem Kontakt und werde mit ihr das weitere Vorgehen gegenüber den Campern, die den Brandschutz noch nicht einhalten, beraten.
Wenn die Brandschutzvorgaben umgesetzt sind, dann allerdings könne man in einem zweiten Schritt darüber nachdenken, den Campingplatz in einen Wochenendplatz oder in ein Mischgebiet zu verwandeln. Dazu wäre ein tieferer Eingriff in die Struktur des Platzes notwendig; die Parzellen müssten neu angelegt werden. Außerdem wäre dafür ein Gemeinderatsbeschluss erforderlich. Aber die Dauercamper hätten dann andere rechtliche Voraussetzungen, Ausbauten vorzunehmen. Keinen Zweifel lassen Hör und Brechtel daran, dass auch diese dem Brandschutz entsprechen müssen.
Und was passiert zwischenzeitlich mit den geschätzt 30 Menschen, die auf dem Platz wohnen? "Nicht alle, die hier wohnen, können sich keine Wohnung leisten", sagt Brechtel. Viele würden einfach die Möglichkeit nutzen, auf dem Platz günstig zu wohnen, beziehungsweise schätzten das besondere Lebensgefühl. Bislang gäbe es einen konkreten Fall, in dem die Ortsgemeinde Rülzheim jemandem, der von Obdachlosigkeit bedroht war, eine Wohnung zur Verfügung gestellt habe. Das liegt aber auch daran, dass dafür letztlich die Behörde zuständig ist, bei der der von Obdachlosigkeit Bedrohte zuletzt gemeldet war.
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