Aufregung auf dem Campingplatz in Rülzheim
Krisensitzung am Freitag
Rülzheim. Die Dauercamper auf dem Campingplatz in Rülzheim sind in heller Aufregung. Nahezu alle der knapp 320 Mieter von Dauerstellplätzen haben Post von den Verbands- und Gemeindewerken erhalten. Der Inhalt: Alles, was in den vergangenen Jahrzehnten an feststehenden Zäunen, Hecken, Hütten, Schuppen und Vorbauten errichtet wurde, muss zurückgebaut werden - und das bis spätestens 29. Februar. Und: Alle Wohnwagen brauchen eine Zulassung und damit ein TÜV-Siegel.
Viele der Dauercamper sind bestürzt. Sie kommen seit Jahrzehnten nach Rülzheim, um hier ihre Wochenenden und ihren Urlaub zu verbringen, und haben viel Geld in ihren Stellplatz gesteckt. Viele haben ihren Wohnwagen ewig nicht bewegt, manche haben nicht einmal mehr einen Brief, so alt ist der Wagen bereits. Den Wohnwagen regelmäßig beim TÜV vorzustellen, würde bedeuten, regelmäßig in Fahrtüchtigkeit zu investieren - obwohl mit dem Wagen gar nicht gefahren werden soll. Warum die Gemeinde von einem Tag auf den anderen so strikt auf Einhaltung der Campingplatzverordnung pocht, ist ihnen ein Rätsel.
Der Rülzheimer Platz ist vorwiegend auf Dauercamper ausgelegt. Es gibt knapp 320 Dauerstellplätze und lediglich 127 "Durchgangscampingplätze". Ob die bisherigen Camper unter diesen neuen Umständen bleiben werden? "Da bleibt keiner", mutmaßt eine Dauercamperin gegenüber dem "Wochenblatt" bedauernd. Sie schätzt die enge Gemeinschaft auf dem Campingplatz. "Das ist wie ein kleines Dorf hier", sagt sie. Und in Richtung Gemeinde: "Für die Camper wurde hier nie etwas getan - gerade einmal die aller notwendigsten Reparaturen, und das auch nur nach mehreren Beschwerden." Dennoch möchte sie sich gemeinsam mit vielen anderen juristisch zur Wehr setzen. Am Freitag, 13. Dezember, treffen sich die betroffenen Camper um 19 Uhr im Streichelzoo zu einer Krisensitzung.
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