Was an Maria Lichtmess gefeiert wird: Der Tag an dem Weihnachten endgültig vorbei ist
Maria Lichtmess, gefeiert jedes Jahr am 2. Februar, markiert einen besonderen Tag im christlichen und bäuerlichen Jahreskalender. Der Feiertag, der 40 Tage nach Weihnachten begangen wird, vereint religiöse Bedeutung und jahrhundertealte Traditionen. Im christlichen Kirchenjahr endet mit Maria Lichtmess offiziell die Weihnachtszeit. Bis zu diesem Tag bleiben oft Krippen und Weihnachtsdekorationen stehen, bevor sie abgeräumt werden. Mariä Lichtmess, auch das Fest der „Darstellung des Herrn“ verbindet tief verwurzelte religiöse Traditionen mit alten Bräuchen und markiert den Abschluss des weihnachtlichen Festkreises.
Religiöser Hintergrund - die "Taufe" des Herrn
Das Hochfest "Mariä Lichtmess" erinnert an das biblische Ereignis, bei dem Maria und Josef den neugeborenen Jesus 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel brachten, um ihn Gott zu weihen. Gleichzeitig unterzog sich Maria dem jüdischen Reinigungsritual, das laut Gesetz nach der Geburt eines Sohnes vorgeschrieben war. Die biblische Grundlage für Maria Lichtmess liegt im jüdischen Gesetz, nach dem Frauen 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes ein Reinigungsritual im Tempel vollziehen mussten. Maria unterzog sich diesem Ritual und brachte zugleich Jesus, den erstgeborenen Sohn, zum Tempel. Dieser Moment, in dem Jesus „dargestellt“ wurde, steht im Mittelpunkt des Festes.
Früher markierte Maria Lichtmess das Ende der Weihnachtszeit. Erst an diesem Tag wurden traditionell die Weihnachtskrippen und Bäume entfernt. Nach der Liturgiereform der katholischen Kirche endet die Weihnachtszeit heute jedoch mit dem Fest „Taufe des Herrn“ am ersten Sonntag nach dem 6. Januar.
Historische Wurzeln und Namensgebung
Die Ursprünge von Maria Lichtmess reichen weit zurück. Historisch könnte das Fest als christliche Reaktion auf die heidnische Lupercalia entstanden sein, eine Sühneprozession, die im antiken Rom alle fünf Jahre stattfand. Gleichzeitig fiel es mit dem keltischen Imbolg-Fest zusammen, das den Übergang vom Winter zum Frühling feierte und den länger werdenden Tagen gewidmet war.
Die Kerzenweihe, die bis heute ein zentrales Element des Festes ist, geht auf diese Lichtsymbolik zurück und kann mit den alten Bräuchen um den 2. Februar verbunden werden. Bereits im 4. Jahrhundert ist das Fest in Jerusalem belegt, und im 7. Jahrhundert wurde die Lichterprozession in Rom Teil der Tradition. Ursprünglich wurde Maria Lichtmess am 14. Februar gefeiert, 40 Tage nach dem damals üblichen Weihnachtsdatum am 6. Januar.
Brauchtum und Traditionen
Zu Maria Lichtmess werden in den Kirchen die Kerzen für das kommende Jahr geweiht. Gläubige bringen auch ihre eigenen Kerzen mit, die gesegnet und anschließend im Haushalt verwendet werden. Diese gesegneten Kerzen, insbesondere die sogenannten „Wetterkerzen“, galten früher als Schutz vor Unheil, Gewittern und Stürmen. In vielen Gemeinden finden Lichterprozessionen statt, die an den Tempelgang Marias erinnern. Häufig wird am Ende der Messe auch der Blasiussegen gespendet, der vor Krankheiten schützen soll. Dieser Brauch verbindet Maria Lichtmess mit dem Gedenktag des heiligen Blasius, der am 3. Februar gefeiert wird.
Symbolik des Festes
Maria Lichtmess steht für Licht und Hoffnung. Die Kerzen, die an diesem Tag geweiht werden, symbolisieren das Licht Jesu, das die Dunkelheit erhellt. Gleichzeitig erinnert das Fest an den Übergang von der Dunkelheit des Winters zur zunehmenden Helligkeit des Frühlings, was es zu einem bedeutsamen Tag im Kirchenjahr und im Jahreslauf macht.
Maria Lichtmess und der Murmeltiertag: Es geht (auch) ums Wetter
Interessanterweise fällt der Murmeltiertag (Groundhogday), der vor allem in den USA und Kanada am 2. Februar gefeiert wird, auf denselben Tag wie Maria Lichtmess. Beide Ereignisse haben eine symbolische Verbindung zum Übergang von Winter zu Frühling und zur Hoffnung auf Licht und Wärme. Der Murmeltiertag basiert auf dem Volksglauben, dass das Verhalten eines Murmeltiers das Wetter für die kommenden Wochen vorhersagen kann. Sieht das Tier an diesem Tag seinen Schatten, soll der Winter weitere sechs Wochen dauern; sieht es keinen Schatten, kündigt dies einen frühen Frühling an.
Auch Maria Lichtmess greift diese Übergangsthematik auf. Früher sagte man: „Lichtmess klar und hell, gibt's noch Winter auf der Stell.“ Das Wetter an Maria Lichtmess galt also ebenfalls als Vorzeichen für die verbleibende Dauer des Winters.
Schreibweise - Mari-ä oder -a
Heißt es nun eigentlich Maria oder Mariä Lichtmess? Die Antwort ist einfach: Es ist beides richtig. In der deutschen Sprache ist das Maria landläufig akzeptiert, das “ä” in “Mariä” steht für den korrekten lateinischen Genitiv von Maria.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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