Newcomer aus Schifferstadt
ClockClock
Musikredaktion powered by RPR1. Von David Banks und Noora Al Khalaf
Musik Was einst als Projekt unter Freunden in einem Wohnzimmer im pfälzischen Schifferstadt begann, später als Band im Bandförderprogramm der Mannheimer Popakademie erste Beachtung fand und sich nun von Berlin aus als Musik-Kollektiv etabliert – das sind ClockClock. Das Trio bestehend aus Frontmann Bojan Kalajdzic und den beiden Produzenten Fabian Fieser und Mark Vonsin stürmt gerade die Charts und wird als einer der aufregendsten Newcomer des Landes gehandelt.
Wobei, wirkliche Newcomer sind ClockClock genaugenommen nicht, machen die einzelnen Mitglieder doch seit mittlerweile sechs Jahren gemeinsam Musik. Den Grundstein dafür legten Fabian Fieser und Mark Vonsin, die über die sozialen Medien auf die Musik des jeweils anderen aufmerksam wurden und sich quasi gleichzeitig anschrieben. Auch der dritte Mann im Bunde, der später den Part des Leadsängers übernehmen sollte, fand sich online.
Bojan antwortete damals auf einen Instagram-Post von Mark und Fabian, man traf sich, jammte miteinander und wie bereits zuvor war schnell klar, dass die Chemie stimmte. Aus einer ersten Jam-Session wurden viele und so gründete sich 2017 ClockClock.
Als ihr Song “Just a Dream” dann bei einem Berliner Radiosender für Newcomer einige Plays bekam, begann auch ihr Traum langsam Gestalt anzunehmen. Die Mannheimer Popakademie wurde im Rahmen ihres Scouting-Prozesses für das hauseigene Bandförderprogramm “Bandpool” auf ClockClock aufmerksam und lud das Trio daraufhin ein. Das Vorspielen sollte ihr erster öffentlicher Auftritt überhaupt werden und brachte zum ersten Mal die Frage auf, wie sich die Musiker eigentlich nach außen hin präsentieren wollten.
All diesen Unwägbarkeiten zum Trotz überzeugten die Jungs, setzten sich gegen 300 Bands durch und sicherten sich einen der sieben begehrten Programmplätze des „Bandpools“. Dort wurden ClockClock über einen Zeitraum von 18 Monaten gecoacht und unterstützt, um sie auf den Einstieg ins professionelle Musikbusiness vorzubereiten. Und das mit großem Erfolg, wie sich heute zeigt.
Bereits mit „Redlight“, der ersten Kollabo Single mit dem Münchener Musikprojekt „Glockenbach“ - die Musiker lernten sich in den Tonstudios in der Berliner Forsterstraße kennen, die einem anderen Superstar der deutschen Musikszene bereits als Grundlage für seinen Künstlernamen dienten – verzeichneten sie erste Charterfolge. Getoppt wurde dies durch „Brooklyn“, der zweiten gemeinsame Single, die 2021 zum Top-Ten Hit wurde. Mit „Sorry“ legte die Band Anfang 2022 dann noch einmal eine Schippe drauf, bis in die Top 5 der Airplay Charts stieg der Titel und katapultierte ClockClock damit weiter ins öffentliche Interesse.
Woher kommt nun aber dieser plötzliche Erfolg? Zum einen wohl von der unermüdlichen Arbeit, die die Jungs in ihre Kunst stecken. Auch die Lehrjahre an der Popakademie haben sicherlich geholfen. Was ClockClock aber wirklich besonders macht, ist der kreative Ansatz hinter ihrer Musik. Eigentlich dem Genre Elektropop zuzuordnen, betonen sie immer wieder, dass musikalisches Schubladendenken für sie keine große Relevanz hat. Und das leben die Musiker auch genauso: Einflüsse aus dem Deephouse und HipHop finden sich in ihren Songs genauso wie Rock- und Indie-Sounds. So klingt jedes Lied anders. Der unverkennbare ClockClock-Sound ist jedoch, nicht zuletzt dank der markanten Stimme von Bojan, allgegenwärtig.
Welches kreative Potential hinter dem Projekt steht, zeigt sich bereits bei der Namensgebung. „Clock“ „Clock“ - das passiert, wenn man sich von einem lautmalerischen Gedankenspiel zweier aufeinanderprallender Klanghölzer zu einem Bandnamen inspirieren lässt.
What‘s next? Dass ClockClock zur Generation junger, zukunftsorientierter Künstler gehören, zeigt nicht nur ihr Sound. Auch über neue Wege mit der Außenwelt in Kontakt zu treten, mit ihren Fans zu interagieren, kurz ihre Musik zu performen, denken sie immer wieder nach.
Auf Grund der Corona Pandemie sind Online Konzerte, digitale Interviews oder Meet & Greets mittlerweile an der Tagesordnung und werden von vielen Künstlern als Plattformen für Vertrieb und Marketing genutzt. ClockClock gehen anscheinend aber noch einen Schritt weiter und wollen die Möglichkeiten des sagenumwobenen Metaverses testen. So jedenfalls kommunizierten sie es kürzlich via Pressemitteilung.
Sehen wir ClockClock also künftig nur noch als Avatare auf virtuellen Bühnen auf der Blockchain spielen, nachdem wir den Eintritt via Crypto-Währung gezahlt haben? Ganz so weit wird es sicher nicht gehen. Eines ist aber klar: mit ClockClock sehen wir die Zukunft, ganz gleich, ob analog, oder digital.
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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