BriMel unterwegs
Eckrich-Ausstellung “BEWEGT” Schifferstadt
Schifferstadt. Corona war schuld, dass der Schifferstadter Künstler Martin J. Eckrich seine Ausstellung „Bewegt“ nicht zum geplanten Termin zeigen konnte. Aber mit Verspätung öffnete er dann am 21. Mai um 14.00 Uhr seine Tore für das kunstinteressierte Publikum. Da mich die angekündigte Illumination der Objekte interessierte, fand mein Besuch am 30. Mai in den Abendstunden statt. Seine Interpretation zum Thema „Bewegt“ soll u. a. junge Menschen in Bild und Figur zeigen, die sich vom Frühling im Tanz bewegen lassen. Außerdem war der weitläufige Kunstpark wieder geöffnet und mit Einbruch der Dunkelheit illuminiert. Diese Ausstellung endet am Pfingstmontag, 01.06.20., es wird jedoch immer wieder unter dem Jahr eine angekündigt. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass an fünf Freitagen im Juli zum Thema „Natur“ die nächste Illumination stattfinden wird.
Zum Thema „Corona“ hat Eckrich in der Zeit #wirbleibenzuhause eine Installation angefertigt. Zur Ausstellung wurde Desinfektionsmittel bereitgestellt und die Besucher gebeten, Nasen-Mund-Masken aufzusetzen und Abstand zu halten. Anstatt dem gewohnten Hände schütteln zog er eine kurze Verbeugung, wie bei den Asiaten üblich, vor.
Martin Eckrich ist bekannt für seine ausdrucksstarke Malerei, Plastiken, Installationen und Kulträume und von alledem konnte man sich an diesem Abend überzeugen. Eckrich führte seine Gäste gerne durch seinen langgezogenen Garten und erklärte seine Kunstobjekte. Kleine Wege führten unter tief hängenden Ästen hindurch, so dass man sich manchmal bücken musste. Seit meinem letzten Besuch „Connecting moments by Martin J. Eckrich“ vor 2 Jahren sind einige neue Kunstwerke hinzugekommen, die wunderbar in Szene gesetzt wurden. Der Künstler erzählte von seinem Freund, der als früherer Organist einen tiefen Absturz erlebt habe. Eckrich hat seinen Kopf, Hände, diffuse Tasten und zum Himmel ragende überdimensionale Arme äußerst kreativ und in Erinnerung an seine Genialität dargestellt. Aus der Grabkammer blieb ich draußen; hier herrschte ein gewolltes Durcheinander mit schweren Themen.
In seiner Galerie und in den Regalen befanden sich vorwiegend Gemälde aus seiner Jugend und der Studienzeit. Sein ganzes Anwesen ist KUNST, egal wohin man schaut. Eine besondere Vorliebe hat er für Akte. Er versucht, in seinem Garten paradiesische Zustände darzustellen, deshalb nackte ungeschützte Körper, die etwas Heiliges und Religiöses seien.
Die Ausstellung in seinen häuslichen Räumen zeigen Tanz, Bewegung, Miteinander von Mann und Frau. Die Figuren sollen Metamorphosen darstellen. Der Mensch sieht aus wie ein Schmetterling, der seinen Körper zum Licht hin verlässt. Zu der Familienskulptur vor seinem Haus erzählte Eckrich, dass aus seiner Familie der Urururonkel den berühmten „Goldenen Hut“ von Schifferstadt auf einem Acker gefunden habe. Martin Eckrichs Vater hat als Heimatforscher gearbeitet und Eckrich hat es künstlerisch bearbeitet. So ist es nicht verwunderlich, dass der Vater der Skulpturfamilie die Andeutung des goldenen Hutes auf seinem Haupt trägt. Sehr stark auch die aus jüngster Zeit hervorgegangene Installation daneben, die mit Schreck geweiteten Augen einen Mundschutz auf hat.
Öffnungszeit heute und Morgen noch: 14 bis 19 Uhr. Kunstgarten und Galerie befinden sich in der Iggelheimer Straße 54 in 67105 Schifferstadt. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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