Chemieunfall in Schifferstadt - Update: Entwarnung kam gegen 18 Uhr
Tanklaster verliert Salzsäure
Schifferstadt. Wie die App "Katwarn" meldet, ist es gegen Mittag in Schifferstadt zu einem Chemieunfall gekommen. Anwohner sollen Gebäude nicht verlassen, Türen und Fenster geschlossen halten. Lüftungs- und Klimaanlagen sollen ausgeschaltet werden. Zudem werden Autofahrer gebeten, Schifferstadt großräumig zu umfahren.
Feuerwehren und Polizei befinden sich im Einsatz.
Nach Angaben der Polizei verliert ein Tanklastzug im Industriegebiet Nord ( Johann-Mendel-Straße) Salzsäure, aus welchen Gründen ist noch unbekannt. Dort hat die Polizei nun auch damit begonnen, Gebäude zu evakuieren.
Auch gegen 15 Uhr läuft noch Salzsäure aus. Nach Angaben der Feuerwehr wird diese verdünnt, um eine möglichst ungefährliche Konzentration zu erreichen. Das Industriegebiet ist evakuiert, auch das Kreisbad muss aus Sicherheitsgründen vorerst geschlossen bleiben.
Gegen 16.45 Uhr vermeldet die Feuerwehr, dass der Salzsäure-Austritt gestoppt sei. Allerdings werde der Einsatz noch bis in die Abendstunden dauern, da immer noch mit aufsteigenden Dämpfen zu rechnen ist. Auch der Boden werde derzeit untersucht. Zudem müsse die in dem defekten Lkw verbliebene Salzsäure zum Abtransport in ein anderes Fahrzeug abgepumpt werden.
Gegen 17.20 Uhr gab die Einsatzleitung bekannt, dass die Abpumpmaßnahmen so gut wie abgeschlossen seien. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, könne endgültig Entwarnung gegeben werden. Zu keiner Zeit habe jedoch Gefahr für die Bevölkerung bestanden, das hätten Live-Messungen durch Fahrzeuge der Feuerwehr ergeben. Alle Evakuierungsmaßnahmen seien prophylaktischer Natur gewesen.
Polizei und Gewerbeaufsicht ermitteln nun zu den Ursachen des Vorfalls. Auch das Erdreich werde weiterhin auf mögliche Kontaminierung hin überwacht.
Die Gefahrenwarnung konnte gegen 18 Uhr aufgehoben werden.
Update der Polizei vom 8. Januar:
Die Kriminalinspektion Ludwigshafen hat die Ermittlungen zu dem Ereignis von gestern, 07.01.2020, aufgenommen. Ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Vergehens gemäß § 328 StGB Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern und § 324a StGB Bodenverunreinigung wurde eingeleitet. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Frankenthal wurde der beschädigte Tankauflieger sichergestellt und zur Feststellung der Schadensursache und des Schadensausmaßes Gutachter beauftragt.
Die Polizei informiert weiter, sobald erste Ergebnisse der Begutachtung vorliegen.
Dieser Artikel wird aktualisiert, so bald weitere Fakten bekannt sind.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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