50 Jahre FFG Schwarz
14 Geschwister wollten sich nicht aus den Augen verlieren
Schifferstadt. Am Samstag, 2. September, ist es soweit: Dann feiert die Familien-Fußball-Gemeinschaft (FFG) Schwarz in Schifferstadt hochoffiziell ihr 50-jähriges Bestehen. 1973 hatten 14 Geschwister in Schifferstadt Angst, sich nach dem Tod der Mutter aus den Augen zu verlieren und gründeten kurzerhand die FFG, damit die Familie auch weiterhin zusammen traf, um gemeinsam Fußball zu spielen.
Die Idee hat sich schnell verselbständigt und aus der FFG Schwarz wurde eine feste Institution in Schifferstadt, wenn auch kein Verein. Längst besteht die FFG nicht mehr nur aus Familienmitgliedern, sondern auch aus Freunden und Bekannten. Und längst wird nicht mehr ausschließlich Fußball gespielt.
Der Samstag startet um 14 Uhr mit einem Jubiläums-Fußballspiel auf dem Rasenplatz des FSV Schifferstadt gegen deren AH. Um 16.45 Uhr geht es für die geladenen Gäste im Pfarrzentrum Herz Jesu weiter. Unter den Gästen sind neben vielen aktiven und ehemaligen Spielern auch Ehrengäste wie Bürgermeisterin Ilona Volk und der Vorsitzende der Kultur- und Sportvereinigung, Wolfgang Knobloch.
In ihrer Begrüßungsrede geben Werner Schwarz und Jürgen Gruber, die gemeinsam mit ihren Frauen Ute und Alexandra heute die Aktivitäten der FFG organisieren, einen Rückblick auf die Anfänge. Drei große Fotowände dokumentieren die vergangenen 50 Jahre in Bildern.
Anschließend wird gefeiert: Es spielen New Collision und die FFG-eigene Band Black Sweet Boys. Das Dany Dance Center aus Neuhofen ist mit HipHop dabei.
Schifferstadt. Als die Mutter von Großfamilie Schwarz starb, hegten ihre Kinder Bedenken, ob sie sich künftig noch so häufig treffen und Kontakt halten werden. Die 14 Geschwister blieben nicht alle in Schifferstadt, eine Schwester zog der Liebe wegen gar nach Frankreich. Aus Angst, sich sonst aus den Augen zu verlieren, gründeten die Geschwister eine Fußballmannschaft: die Familien-Fußball-Gemeinschaft (FFG) Schwarz. Die Idee: Die Familie kommt auch weiterhin zusammen, um gemeinsam Fußball zu spielen.
Damals hat vermutlich niemand daran gedacht, dass die Familien-Fußball-Gemeinschaft Schwarz einmal 50-jähriges Bestehen würde feiern können. Doch genau so lange gibt es die FFG Schwarz in Schifferstadt schon. Inzwischen treffen sich längst nicht mehr nur Mitglieder von Familie Schwarz zum gemeinsamen Kicken. Zuerst kamen die Partner dazu, später die Kinder, danach weitere Verwandte, Freunde und Bekannte, die die Tradition aufrecht erhalten. Und auch wenn die FFG heute noch das eine oder andere Spiel bestreitet, längst wird nicht mehr nur Fußball gespielt.
In der Vergangenheit wurde gekegelt und Boule gespielt; inzwischen nimmt die FFG auch am Stadtradeln Schifferstadt teil. Jedes Jahr gibt es einen Ausflug, ein Grillfest und eine Jahresabschlussfeier. Dann kommen auch schon mal 90 Leute zusammen. Die Geselligkeit steht im Mittelpunkt. Und alle sind mit im Boot: vom Kleinkind bis zur 96-jährigen Johanna "Hannel" Ehrler, die als letztes der Gründer-Familienmitglieder noch lebt. "Wir sind eine tolle Gemeinschaft", schwärmt Alexandra Gruber, die sich mit ihrem Mann Jürgen sowie Ute und Werner Schwarz die organisatorische Arbeit teilt und sich ständig etwas Neues einfallen lässt.
In einem Verein wären die Vier wohl der Vorstand - doch die Familien-Fußball-Gemeinschaft Schwarz ist bis heute kein Verein. Und stolz auf den zwanglosen Zusammenhalt. Alles kann, nichts muss. Niemand zahlt einen Mitgliederbeitrag. Dafür sammelt die FFG immer mal wieder Spenden, zum Beispiel, damit alle zum Ausflug mitkönnen oder für Trikots, seit einigen Jahren aber auch für die jährliche Beteiligung an der Herzenssache.
Am Sonntag, 16. April, findet das Eugen-Schwarz-Gedächtnisturnier statt. Das jährliche Hallenturnier in der Neuen Kreissporthalle in Schifferstadt beginnt um 10 Uhr und wird zu Ehren von Eugen Schwarz ausgetragen, der lange das organisatorische Oberhaupt der FFG war und bis zu seinem Tod sehr viel für die Familiengemeinschaft getan hat. Am Samstag, 2. September, steigen die Jubiläumsfeierlichkeiten. Alexandra Gruber wünscht sich zum 50. Geburtstag der FFG, dass diese einzigartige Gemeinschaft noch möglichst lange lebendig bleibt. Um die musikalische Umrahmung des Jubiläums braucht man sich keine Gedanken zu machen; Werner Schwarz spielt bei New Collision und die FFG hat sogar ihre eigene Band: die Black Sweet Boys.
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