Zwei Corona-Fälle in der Wohnstätte Schifferstadt der Lebenshilfe
Ein Bewohner muss künstlich beatmet werden
Speyer/Schifferstadt. Trotz eines dezidierten Hygiene- und Schutzkonzeptes, kam es aufgrund einer Einschleppung des Coronavirus durch die Arbeitsstelle einzelner Bewohner (WfbM-Schifferstadt) zu einer Infektion in der Wohnstätte Schifferstadt der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt.
Die beiden mittlerweile positiv getesteten Bewohner der Wohneinrichtung befinden sich seit dem13. November zur medizinischen Behandlung im Krankenhaus. Ein Bewohner wurde am 18. November wieder aus der Klinik entlassen. Der andere Bewohner befindet sich – nachdem zunächst die Meldung aus dem Krankenhaus zur Besserung des Zustandes kam – derzeit in
intensivmedizinischer Behandlung mit Beatmung.
Für die Einrichtung in Schifferstadt wurde schon früh, nachdem eine mögliche Infektion im Raumstand, von der Einrichtungsleitung und der Geschäftsführung präventiv Eigenquarantäne angeordnet, Kontakte zwischen den Bewohnern weitestgehend unterbunden und erweiterte
Schutzausrüstung eingeführt. Die Einrichtung wurde für sämtliche Außenkontakte geschlossen.
Bereits seit April des Jahres habe die Lebenshilfe ein Hygiene- und Schutzkonzept mit einem Ampelsystem entwickelt, welches seitdem kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Seit diesem Zeitpunkt werden unter anderem zweimal täglich Temperaturkontrollen bei allen Bewohnern
durchgeführt, Symptomen werde unmittelbar nachgegangen und sogar das Personal der Einrichtung sowie Besucher mussten sich vor Betreten des Hauses einer Temperaturkontrolle unterziehen, erklären die Verantwortlichen in einer Stellungnahme.
Die AHA-L Regelungen wurden – soweit dies in der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen vollziehbar ist – kontinuierlich durchgeführt. Bereits seitdem eine mögliche Infektion der Wohnstätte durch Infektion der WfbM im Raum stand, hat die Lebenshilfe die Phase „gelb“ dieses Konzeptes angewandt und eine freiwillige Quarantäne der Bewohner in deren Zimmer eingeführt, die mittlerweile behördlich durch das Gesundheitsamt worden sei, heißt es in dem Schreiben weiter. Auch werde konsequent eine erweiterte persönliche l Schutzausrüstung in Form von Masken der Klassen FFP2, FFP3 und KN95 sowie bei engem Kontakt Schutzkittel getragen.
Am 17. November erfolgte eine Reihentestung in der Einrichtung. Dabei wurden alle Mitarbeiter sowie alle Bewohner einem Corona-
Test unterzogen. Die Testergebnisse aller Bewohner sind negativ. Einzelne Testergebnisse von Mitarbeitern stehen noch aus; die bislang eingegangen Ergebnisse sind ebenfalls negativ. Die im Haus verbliebenen Bewohner sind symptomfrei.
"Zwei unserer Mitarbeiter verfügen über leichte Symptome und befinden sich in häuslicher Regeneration, von diesen ist einer positiv getestet", so die Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt weiter.
Die Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt ist – trotz Einführung dieses Konzeptes, welches weit über gesetzliche Forderungen hinausgeht – über die Infektion im Haus und die beiden positiv getesteten Bewohner besorgt. "Insbesondere der Aufenthalt unseres Bewohners, welcher bereits seit 1992 bei uns lebt, auf der Intensivstation mit künstlicher Beatmung macht uns tief betroffen. Unsere Gedanken und Gebete zur Besserung gelten ihm. Wir freuen uns, ihn wieder in unserer Gemeinschaft aufnehmen zu dürfen", so Gerhard Wissmann, Erster Vorsitzender und Martin Zimmer, Geschäftsführer der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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