„Gut uffbasse“
SfS organisieren Krimi-Lesung mit Palzki

Foto: Susanne Kühner
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10,6 Millionen Euro Schaden sind im vergangenen Jahr laut Landeskriminalamt durch Trickbetrug entstanden. Raffiniert gehen die Täter dabei zu Werke. Wo die Krux liegt und wie Menschen sich dagegen schützen können, wurde rund 70 Interessierten auf unterhaltsame Art und Weise dargelegt.
Die Sicherheitsberater für Senioren (SfS) in Schifferstadt hatten sich um die Organisation einer Veranstaltung bemüht, die kurzweilig auf die Machenschaften der Gangster hinweisen und damit nachhaltig wirken sollte. Nach dem erfolgreichen Aufbau und der Premiere eines Präventionstheaters in Schifferstadt im März vergangenen Jahres war ein zweiter kreativer Ansatz nun eine Krimi-Lesung, die die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die kriminellen Vorgehensweisen wie Enkeltrick oder falsche Polizeibeamte lenken sollte.
Als Protagonisten im Boot waren dabei der Schifferstadter Autor der Kommissar Palzki-Krimireihe Harald Schneider und Cartoonist Steffen Boiselle, der für seine „100 % Pälzer“-Serie bekannt ist. In Limburgerhof hatten die beiden bereits mit ihrer Lesung mit dem dortigen SfS und der Gemeinde Premiere gefeiert.

Vorsicht bei Ausweisen

In der Rettichstadt kamen die beiden ins Vereinsheim des MGV Klein-Schifferstadt, das den SfS für die Umsetzung der Lesung zur Verfügung gestellt wurde. Einschlägige Betrugsmethoden wurden dort in einprägsamem Wortlaut nähergebracht. Der Moment des Betrugs wurde von SfS Günther Neudeck detaillierter betrachtet. Wichtig dabei: die Interaktion mit dem Publikum.
Einige Anwesende hatten bereits Erfahrungen mit diversen Machenschaften krimineller Gesellen gemacht. „Gut uffbasse“, lautete daher die Aufforderung Schneiders, der unter anderem das Beispiel des falschen Handwerkers in der Runde erzählte.
„Vorsicht bei Firmen- oder Dienstausweisen“, lautete dementsprechend der Aufruf von Rayk Schomburg von der Zentralen Präventionsstelle des Polizeipräsidiums Rheinpfalz. Er stand mit zwei Kolleginnen für Fragen zur Verfügung, ebenso wie Vertreter des Weißen Ringes, die sich den Opferschutz zur Aufgabe gemacht haben.
Im Falle vermeintlicher Handwerker, Stadtwerkevertreter oder Telekommitarbeiter sei dringendst geraten, bei den jeweiligen Unternehmen nachzufragen, um sich zu vergewissern, dass alles seine Richtigkeit habe, bevor ein Fremder ins Haus gelassen wird.
Ein weiteres Thema: die Pin für die EC-Karte im Geldbeutel. Keinesfalls sollte die Ziffernkombination dort oder anderweitig aufbewahrt werden, unterstrich Schomburg. Aus der Reihe der Zuhörer kam der Vorschlag, sich das Bild der Zahlen auf der Telefontastatur einzuprägen.

Die Pin in Bildern

Weitere Alternative: Die Pin - sofern möglich - in eine Zahlenreihe zu ändern, die man sich gut einprägen kann. Neudeck ergänzte um einen weiteren Rat: „Habe ich beispielsweise die Pin 4711, ordne ich den Zahlen folgendes zu: vier Kinder, sieben Enkel, ein Haus, ein Auto.“
Der Enkeltrick wurde nicht ausgespart bei den kriminalistischen Szenen, die Schneider im Dialog mit Boiselle gestaltete. „Sie können die tatsächliche Stimme am anderen Ende der Leitung gar nicht erkennen. Die Täter rufen und schreien“, machte Schomburg deutlich, wo die Gefahr solcher Anrufe liegt.
Alle Beteiligten hoben hervor, dass es nicht nur der materielle Schaden ist, der ins Gewicht fällt. „Es geht vor allem um die psychischen Leiden“, untermauerte Neudeck. Er dankte den Protagonisten, den „Dörflern“, die ihr Vereinsheim zur Verfügung gestellt und für die Bewirtung gesorgt hatten sowie dem Lions Club Schifferstadt Goldener Hut, der die Veranstaltung finanzierte. Unterstützung erfuhren die Schifferstadter SfS auch von der Stadt.
Der Lions Club ist für weitere Krimilesungen mit Schneider und Boiselle gerne Partner, wie der für Kultur zuständige Vertreter Claus Klapp versicherte. „Die Lesung ist eine angenehme Art, um ein so brisantes Thema auf unterhaltsame Art rüberzubringen“, hob er hervor.

Autor:

Susanne Kuehner aus Speyer

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