In Schifferstadt vom 8. bis zum 27. November
Veranstaltungsreihe „Gegen das Vergessen“
Rassismus und Diskriminierung sind derzeit aktueller denn je. Umso wichtiger ist es, die Erinnerung lebendig zu erhalten. In der Zeit des Nationalsozialismus haben viele Menschen in Angst gelebt, viele sind zu Unrecht verfolgt worden und haben viel Leid bis hin zum Tod erfahren müssen. Wie verletzend und gefährlich die Abwertung von Menschen ist, die aus der Norm fallen, muss jedem bewusst sein. Deswegen sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich zu der Veranstaltungsreihe „Gegen das Vergessen“ im November eingeladen. Zwischen dem 8. und 27. November halten verschiedene Veranstaltungen im Stadtgebiet die Erinnerung lebendig.
Los geht es am Mittwoch, 8. November, 10 Uhr mit einer Stolpersteinputzaktion am Alten Rathaus. 43 Stolpersteine in ganz Schifferstadt markieren die letzten frei gewählten Wohnorte oder Arbeitsplätze von Opfern des Nationalsozialismus.
Am Donnerstag, 9. November, 17:30 Uhr sind Alle recht herzlich eingeladen, ein Zeichen gegen Rassismus, Ausgrenzung und für Toleranz beim Treffen und Innehalten vor dem Gedenkstein der Synagoge in der Bahnhofstraße 52 zu setzen.
Der Wunsch nach Frieden wird durch die in den Mitmach-Aktionen bemalten Friedenstauben und der Zusammenkunft am Freitag, 10. November, 18 Uhr auf dem Rathaus-Vorplatz sichtbar. Verschiedene Redner geben Impulse zum Frieden.
Direkt im Anschluss folgt der Vortrag „Sie hassen ihn als Juden und Künstler – Ruhm und Vertreibung des großen Theatermannes Max Reinhard“ des Schriftstellers Wilhelm von Sternburg im Obergeschoss des Alten Rathauses. Am Beispiel des großen Theatermanns und Mitbegründers der Salzburger Festspiele zeigt der Referent den dramatischen Kulturverfall der deutschen Theater- und Konzertszene nach 1933 auf. Max Reinhardt musste – seines Vermögens beraubt – ins amerikanische Exil, wo er einige Erfolge in Hollywood feierte und 1943 starb.
„Mit der leichten Muse gegen das Vergessen“ geht es am Dienstag, 14. November, 19 Uhr im Alten Rathaus mit dem Musikerduo „Zwei von der Klangstelle“ weiter. In ihrer musikalischen Zeitreise nehmen Dr. Markus Weber und Pianist Dieter Scheithe die Zuhörerinnen und Zuhörer mit in die 1920er und 30er Jahre. Melodien und Lieder, eingebettet in den Zeithintergrund und bestückt mit literarischen Kostbarkeiten von Autoren verbrannter Bücher wie Ringelnatz, Tucholsky und Erich Kästner werden zu hören sein.
Von Mittwoch, 8. bis Montag, 27. November können Interessierte im Foyer des Rathauses zu den üblichen Öffnungszeiten die Ausstellung „Als Kinder Auschwitz entkommen – aus dem Leben der Familie Schwarzschild“ besuchen. Die Bildergeschichte mit Illustrationen der Künstlerin Monika Kirks zeigt einzelne Situationen, Episoden der Ausgrenzung, Verfolgung, Deportation und das weitere Schicksal der Familie. Die Ausstellung ist eine Leihgabe des Bezirksverbandes Pfalz.
Bei allen Veranstaltungen gilt: Eine Anmeldung ist nicht notwendig, die Teilnahme ist kostenlos.
Autor:Felicitas Brendel aus Schifferstadt |
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