XXL-Adventskalender und Weltpremiere mit den Superstars des Künstlers Janosch
Oh, wie schön sind Tiger, Bär und Tigerente in Neustadt a.d. Weinstraße
Neustadt. Einhundertachtundachtzig und ein halbes Jahr nach dem legendären Hambacher Fest zieht wieder eine illustre Schar „hinauf, hinauf zum Schloss“. Doch die Truppe ist diesmal ungleich kleiner. Genaugenommen sind es nur zwei Einzelwesen: Ein Tiger auf dem Rücken eines Bären. Beide sind seit vielen Jahren schon Superstars in Deutschland. Es sind Schöpfungen des Illustrators, Kinderbuchautoren und Schriftstellers Horst Eckert, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Janosch.
Janoschs Bär, sein Tiger sowie seine ebenso berühmte Tigerente machen Neustadt im Advent 2020 gleich aus zwei Gründen zu einem Sehnsuchtsziel für Janosch-Fans. Zum einen wird der XXL-Adventskalender am Rathaus, der 2019 seine Premiere hatte, zu einem riesigen, exklusiven Janosch-Kalender. Die 24 festlichen Kunst-Motive von Janosch werden in den 24 Fenstern des ersten und zweiten Obergeschosses der Rathausfront am Marktplatz angebracht. Zum anderen eröffnet fast zeitgleich Neustadts Kulturbotschafter Gerhard Hofmann eine Ausstellung mit zirka 50 Janosch-Arbeiten, etwa zehn davon sind Unikate.
Wie es dazu kam, dass die Genuss- und Weinerlebnisregion Neustadt a.d.Weinstraße sich in diesem Advent auch mit dem Prädikat einer Janosch-Stadt schmücken kann, sei hier kurz erzählt.
Janosch auf den Spuren des Hambacher Festes. Alles begann vor etwa vier Jahren, als die heute in Tübingen ansässige Kunstagentur Art28 bei Gerhard Hofmann in Neustadt anfragte, ob er Radierungen von Janosch drucken wolle. Hofmann wollte und fertigt seitdem von den Druckstöcken, die Janosch in seiner Wahlheimat Teneriffa als Strichätzungen mit Aquatinta-Technik entwirft, hochwertige Original-Graphiken. Darunter ist auch ein Motiv, das der legendären Abbildung des Hambacher Festes von 1832 nachempfunden ist. Hofmann und Art28 hatten zuvor Janosch gebeten, einmal eine Radierung über Neustadt zu entwerfen und ihm zur Auswahl mehrere Neustadt-Motive geschickt.
Der gebürtige Oberschlesier Janosch, ein Demokrat durch und durch, entschied sich schnell für das Hambacher Schloss. So kam es, dass, wenn Hofmann am 3. Dezember 2020 seine Ausstellung mit Janosch-Farbradierungen und Unikaten eröffnen wird, auch eine veritable Weltpremiere dabei sein wird: die extra für Neustadt gestaltete Farbradierung mit dem Tiger und dem Bären auf dem geschichtsträchtigen Weg hinauf zum Hambacher Schloss.
Eben Gerhard Hofmann war es auch, der Janoschs Superstars für den diesjährigen XXL-Adventskalender der Bürgerstiftung lebenswerte Stadt Neustadt an der Weinstraße vermittelte. „Wir sind ihm dafür sehr, sehr dankbar“, erzählt Dr. Rüdiger Liebs von der Stiftung. Sicherlich hat dieser „künstlerische Promifaktor“ dazu beigetragen, dass auch in so einem schwierigen Pandemie-Jahr, wo Sponsoren-Gelder rarer sind, die Finanzierung des nunmehr zweiten XXL-Adventskalenders mit den 24 Fenstern in den beiden oberen Geschossen des Rathauses gesichert ist, wie Dr. Liebs mit Freude verkündet.
Welche festlichen Advents- und Weihnachts-Motive von Janosch gezeigt werden, das bleibt noch ein Geheimnis. Das erste Motiv erstrahlt am 1. Dezember ab 18 Uhr, wenn Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel den Janosch-Kalender feierlich eröffnen wird. An den Folgetagen, ebenfalls um 18 Uhr, erstrahlen dann die nächsten Janosch-Schöpfungen.
Im vorweihnachtlichen Neustadt heißt es in Abwandlung des wohl berühmtesten Buchtitels „Oh, wie schön ist Panama“ recht treffend: „Oh, wie schön sind Tiger, Bär und Tigerente in Neustadt an der Weinstraße“. Größer als in XXL kann Janosch nicht gefeiert werden.
Weiteren Informationen:
www.atelier-gerhard-hofmann.de art28.com
buergerstiftung-neustadt.de. cd/ps
Autor:Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße |
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