Stadt will Warnmöglichkeit verbessern
Relativ positive Analyse
Neustadt. Der Stadtvorstand hat den bundesweiten Sirenen-Test („Warntag“) am 10. September für den Bereich der Stadt Neustadt an der Weinstraße analysiert und daraus konkrete Vorhaben abgeleitet. Zuvor hatte das Bundesinnenministerium den Probealarm als „fehlgeschlagen“ bezeichnet. In vielen Orten Deutschlands waren keine Sire-nen zu hören und es kam zu Verzögerungen bei den Meldungen der Warn-Apps Nina und Katwarn. Nun soll der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe abgelöst werden. Laut des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz habe der Warntag „enttäuschende“, aber auch „wertvolle“ Erkenntnisse gebracht. Für Neustadt an der Weinstraße fällt die Analyse der Stadtverwaltung vergleichsweise positiv aus. „Wir nehmen die Warnung unserer Bevölkerung in Gefahrensituationen sehr ernst und werden dafür unser bestehendes System weiter verbessern“, erklärte Oberbürgermeister Marc Weigel. Aktuell sind von rund 30 in Neustadt vorhandenen Sirenen 23 funktionstüchtig. Defekte Anlagen sollen möglichst rasch instand gesetzt werden. Kurzfristiges Ziel ist es, in jedem Ortsteil mindestens eine funktionierende Sirene vorzuhalten. Die Warnung über Sirenen gehört nicht zu den Pflichtaufgaben der Stadt. Es handelt sich um eine freiwillige Leistung. In vielen Städten wurden Sirenen bereits komplett zurückgebaut. Seitdem die Feuerwehr über Funkmeldeempfänger alarmiert wird, ist zwar eine Hauptaufgabe der Sirenen entfallen. Jüngst hat die Corona-Pandemie aber wieder für allgemeingültige Katastrophenschutz-The-men sensibilisiert. Der Stadtvorstand beabsichtigt daher, das Neustadter Sirenen-System aufrechtzuerhalten, es an den betreffenden Stellen wieder zu ertüchtigen und darüber hinaus weiterzuentwickeln. Geprüft werden sollen in diesem Zusammenhang auch neue Lautsprecher, die eine höhere Wirkung entfalten und technisch mehr bieten als die herkömmlichen Sirenen, die zum Teil noch aus den 1940er und 1950er Jahren stammen. Die Lautsprecher ermöglichen auch konkrete Durchsagen.
Derzeit ist ein Fachunternehmen damit beschäftigt, eine Schallausbreitungsberechnung durchzuführen. Dadurch sollen ideale Standorte für mögliche neue Standorte ermittelt werden. Dies ist auch erforderlich, um das Investitionsvolumen zu ermitteln, das dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden soll. Bereits fest im Katastrophenschutzplan der Stadt verankert sind Warnungen über die Mobilfunk-App „Katwarn“. Hierüber können nicht nur Behörden von Bund und Ländern sowie die Rettungsleitstellen die Bevölkerung vor besonderen Gefahren warnen. Auch die Feuerwehr in Neustadt kann mit diesem Instrument zielgerichtete Informationen an die Bevölkerung weitergeben. ps
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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