Im Jahr der Pandemie werden neue Wege gegangen
„Virtueller“ Marathon

Wirklich virtuell ist dieser Marathon eigentlich nicht, denn gelaufen wird trotzdem.  Foto: ps
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Haßloch. In diesem Jahr mussten viele Laufevents Corona bedingt abgesagt werden. Andere, so auch der Deutsche Post-Marathon Bonn, fanden als „virtuelle Läufe“ statt. Anstelle einer ausgewiesenen Strecke legten die Läuferinnen und Läufer hier selbst den Weg über die Halbmarathon- oder Marathondistanz fest und mussten sie abseits der bekannten Bilder von Massenstart und Zieleinlauf absolvieren. Der Streckenverlauf und die Laufzeit wurden sodann per App an den Veranstalter übermittelt.
Am Samstag, 10. Oktober, gingen Elke Bartholomae (AK55) und Sabine Sedlaczek (AK40) um 8 Uhr morgens an ihren selbst gewählten Start für ihren ersten Marathon. Die im Vorfeld per Fahrrad abgemessene Marathonstrecke führte sie von Haßloch in den Speyerer Wald, von dort über die Fronmühle in den Ordenswald und zurück nach Haßloch. Die Wetter-App kündigte ideale Laufbedingungen an: 11 Grad, kein Regen, kein Wind. Über fehlende Versorgungsstationen entlang der 42,195 km langen Strecke mussten sich die beiden Frauen keine Gedanken machen. Ihre Ehemänner hielten auf dem Fahrrad Wasser und Datteln bereit und nahmen unterwegs Jacken und Halstücher entgegen.
Und auch die Lauftreff-Community zeigte volle Unterstützung: Mit der Einspielung des Songs „The Final Countdown“ kreierte Robert Raquet gleich beim Start die nötige Wettkampfatmosphäre. Auf der Strecke warteten immer wieder einzelne Lauftrefflerinnen und Lauftreffler auf die beiden, applaudierten oder begleiteten sie radelnd oder laufend für einige Kilometer.
Auf halber Strecke stieß Birgit Schlegel (AK 55), die sich für den Bonner Halbmarathon angemeldet hatte, zu der Gruppe dazu, ebenso Ihr Mann Peter, der sich spontan entschlossen hatte die drei Läuferinnen auf der weiteren Strecke laufend zu begleiten. Er löste Lauftreffsenior Hans Herr, der die Läuferinnen auf den ersten 20 km begleitet hatte, ab.
Alle Läuferinnen fühlten sich in bester Form und merkten, dass das Training der vergangenen Monate und ihre Herangehensweise an diesen Wettkampf sich bewährte. Mit gleichmäßigem Tempo näherten sie sich Kilometer für Kilometer dem Ziel. Der erste Teil der Wegstrecke war hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit der anspruchsvollere: Schotterwege, Waldwege mit Wurzeln oder enge Pfade erforderten ein waches, konzentriertes Laufen. Die asphaltierten Radwege im zweiten Teil kamen den schon etwas müden Beinen entgegen.
Ab km 35 betraten die beiden Marathonläuferinnen Neuland, da ihre Trainingsläufe nie über diese Distanz hinausgegangen waren.
Sabine erreichte mit großer Willensstärke das Ziel nach 4:39:47 Stunden. Elke konnte auf den letzten Kilometern sogar noch ein bisschen im Tempo zulegen und lief nach 4:38:30 über die virtuelle Ziellinie. Auch die Halbmarathonin Birgit ist glücklich im Ziel mit einer Zeit von 2:19:07 angekommen.
Einen würdigen Abschluss fand dieses besondere Sportevent im Hof in der Goethestraße 5, wo sich bei wunderbarem Sonnenschein die Finisher von ihren vielen Unterstützern bei Snacks und Getränken feiern ließen.
Fazit: Auch bei einem virtuellen Lauf muss die Strecke selbstständig bewältigt werden, doch mit der Lauftreff-Community im Rücken und an der Seite gelingt dies hervorragend! ps

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Autor:

Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße

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