Warum schnarcht man? - Ursachen und Hilfe
Warum schnarcht man. Im Schlaf entspannen sich die Muskeln und auch das Gewebe in Rachen und Mund erschlafft und kann dadurch seine Spannung verlieren. Das kann dazu führen, dass das Gewebe zu flattern oder zu vibrieren beginnt und Luft beim Atmen laute Geräusche macht. Schnarchen kann lästig sein und die Schlafqualität des Bettnachbarn stören. Besonders für Menschen, die bei dem kleinsten Geräusch wach werden, sind die typischen Schnarchgeräusche sehr belastend. Doch neben diesem Symptom kann das nächtliche Schnarchen unter gewissen Umständen auch zur Schädigung der eigenen Gesundheit führen. Besonders gefährlich wird es in Verbindung mit einer Schlafapnoe. Betroffene haben hierbei nächtliche Atemaussetzer. Diese schlafbezogenen Atmungsstörungen stellen ein Gesundheitsrisiko dar.
Schnarcht Mann häufiger als Frau?
Schnarchen wird häufig mit dem Mann assoziiert. Fast jeder dritte Mann und jede fünfte Frau schnarcht im Schlaf. Laut der Techniker Krankenkasse (TK) in Hamburg wird bei jedem zehnten Betroffenen die Luftröhre blockiert und die Atmung setzt immer wieder aus. In diesem Fall schlägt das Gehirn sofort Alarm und der Betroffene holt mit einem starken, lauten Schnarcher wieder Luft. Dies kann sich die ganze Nacht wiederholen.
Ursachen sind von Mensch zu Mensch verschieden
Die Ursache fürs Schnarchen ist von Mensch zu Mensch verschieden und liegt oft im Bereich Zunge und Rachen. Die häufigsten Ursachen reichen von einem verengtem Atemweg, einer Vergrößerung von Zunge, Gaumen, Rachenmandeln oder Gaumenzäpfchen bis hin zu einer Kieferfehlstellung. Unter den anatomischen Ursachen sich auch verkrümmte Nasenscheidewände sind ein häufiger Grund. Durch die behinderte Nasenatmung können die typischen Schnarchgeräusche entstehen. Eine weitere Ursache kann aber auch eine Schwächung der Muskulatur der oberen Atemwege (Gaumensegel, Schlund) sein. Diese Muskelschwäche tritt vermehrt mit zunehmendem Alter ein sowie nach der Einnahme von Alkohol oder bestimmten Medikamenten wie etwa Schlafmitteln.
Tipps, die Schnarchen verhindern sollen
Oft kann schon mit einfachen Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden, um für besseren Schlaf und eine erholsame Nachtruhe zu sorgen. Vom Nackenstützkissen, Anti-Schnarch-Schiene und Anti-Schnarch-Weste über Nasenpflaster und Nasenspreizer bis hin zur Unterkieferschiene und dem Anti-Schnarch-Kissen werden die verschiedensten Hilfsmittel angeboten, die bei harmlosem Schnarchen Abhilfe schaffen sollen. Doch wer den ein oder anderen Tipp beherzigt, kann auch ohne diese Hilfsmittel einiges tun, um erholsam zu schlafen.
Anti-Schnarch-Tipps gegen das nächtliche Sägen
Wie kann man Schnarchen verhindern? Es gibt zwar kein Anti-Schnarch-Mittel oder Hausmittel, das in jedem Fall hilft. Doch einige Tipps für gesunden Schlaf sollten Betroffene auf jeden Fall beherzigen:
Wer von Schlafapnoe und Atemaussetzern betroffen ist, sollte auf Alkohol und Nikotin verzichten und die regelmäßigen Schlafzeiten einhalten. Empfohlen wird außerdem, in Seitenlage zu schlafen und nicht in Rückenlage. Eventuell vorhandenes Übergewicht sollte reduziert werden. Gegebenenfalls sollte auch das Bett optimiert werden. Im Fachgeschäft bekommt man zu einer gut stützenden Matratze mit Lattenrost und dem passenden Kopfkissen die entsprechende individuelle Beratung. Auch das Raumklima sollte man nicht außer Acht lassen, denn die Schleimhäute in der Nase mögen es feucht. Eine Raumtemperatur von 18 Grad und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent gelten als optimal. Darüber hinaus werden auch Produkte angeboten, wie etwa der Anti Schnarch Clip, die mit mechanischen Mitteln für freie Atemwege und freie Atmung sorgen sollen.
Atemaussetzer und Schlafapnoe
Oft ist die nächtliche Lärmbelästigung schon Grund genug, um etwas gegen das Schnarchen zu unternehmen. Doch besonders gefährlich wird das Schnarchen in Verbindung mit einer Schlafapnoe, bei der es während des Schlafs zu Atemaussetzern kommt. In besonders schweren Fällen setzt die Atmung mehrere hundert Mal pro Nacht aus. Der Sauerstoffmangel belastet das Herz-Kreislaufsystem und es steigt das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Daher sollte man bei diesem Symptom einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen, um abklären zu lassen, ob es sich um eine gesundheitsgefährdende Schlafapnoe handelt, für die eine Behandlung nötig ist. Darüber hinaus kann eine Schlafapnoe die Lebensqualität enorm beeinträchtigen. Denn die Betroffenen schlafen meist nicht ausreichend lange und fühlen sich am nächsten Tag wie gerädert.
Obstruktive Schlafapnoe
Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) ist eine ernst zu nehmende schlafbezogene Atemstörung, bei der es während des Schlafs wiederholt zur Verringerung oder dem kompletten Aussetzen der Atmung durch eine Verengung des Rachenraums kommt. In der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde ist die wirksamste Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe die sogenannte CPAP-Therapie. CPAP steht für „continuous positive airway pressure“ (kontinuierlicher Atemwegsüberdruck). Bei dieser Behandlung wird nachts durch ein CPAP-Gerät mit einem leichten Überdruck Raumluft über Nase und Mund in die Atemwege gepumpt.
Ursache für obstruktives Schlafapnoe-Syndrom
Die Ursache für eine obstruktive Schlafapnoe liegt oft in der Erschlaffung der Muskulatur im oberen Atemweg. Dadurch verengt sich der Atemweg im Rachenbereich oder blockiert sogar ganz, was beim Atmen zu lauten Schnarchgeräuschen führen kann. Durch diese Atmungsstörung wird der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Eine weitere Ursache kann aber auch starkes Übergewicht sein sowie Besonderheiten im Bereich Rachen und Zunge.
Auch wenn leichtes Schnarchen aus medizinischer Sicht kein Problem darstellt, sollte man die gesundheitlichen Folgen einer Schlafstörung nicht unterschätzen. Beim Schlafapnoe-Syndrom (SAS), das durch Atemstillstände (Apnoen) während des Schlafs verursacht wird und in erster Linie durch eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit sowie einer Reihe weiterer Symptome und Folgeerkrankungen gekennzeichnet ist, sollte man allerdings einen HNO-Arzt aufsuchen.
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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