Netzwerktreffen von Baden-Württembergs Rangern im Nationalpark Schwarzwald
Fachliche Workshops und persönlicher Erfahrungsaustausch
Region. Ende letzter Woche wurde eine Tradition neu belebt: Das Netzwerktreffen der baden-württembergischen Rangerinnen und Ranger soll wieder regelmäßig stattfinden. „Früher gab es diese Treffen schon einmal, als es nur ein paar wenige waren, die diesen Beruf ausgeübt haben. Jetzt, mit dem Biosphärengebiet Schwarzwald und dem Nationalpark Schwarzwald, sind es deutlich mehr Rangerinnen und Ranger geworden, die vom Wissen und den Erfahrungen anderer profitieren können. Um uns untereinander austauschen zu können, haben wir die Idee des traditionellen Netzwerktreffens wieder aufgegriffen“, so Urs Reif, Leitender Ranger des Nationalparks Schwarzwald. Das erste Treffen fand im Nationalpark Schwarzwald, am Dienstort des Rangerteams in Seebach und natürlich draußen im Wald, statt.
Über die Wiederbelebung des Treffens freute sich insbesondere auch Achim Laber vom Feldberg, Baden-Württembergs dienstältester Ranger. So konnte er die vielen „jungen Gesichter“ endlich auch persönlich treffen, wie er sagte. Das Kennenlernen war aber nur eine Komponente des zweitägigen Treffens – fachliche Workshops, Exkursionen und Vorträge über die einzelnen Schutzgebiete standen ebenfalls auf dem Programm. Charly Ebel, Leiter des Fachbereichs 4 des Nationalparks Schwarzwald, zu dem auch das Rangerteam gehört, sagte: „Rangerinnen und Ranger tragen im praktischen Natur- und Artenschutz eine große Verantwortung. In Baden-Württemberg gibt es bislang nur relativ wenige Hauptamtliche, die jedoch vielen anspruchsvollen Aufgaben gegenüberstehen. Da ist es gut, wenn man von den Erfahrungen anderer profitieren kann.“ Was Florian Schmidt, Ranger im Biosphärengebiet Schwarzwald, bestätigte: „Vor allem als gerade neu in den Beruf eingestiegener Ranger konnte ich im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen sehr viele Infos mitbekommen. Es war gut zu sehen, dass noch viele andere Menschen sich mit Herzblut für den Naturschutz einsetzen.“
Nach dem Treffen war klar: Die Ranger und ihr Wissen sind genauso vielfältig wie die jeweiligen Schutzgebiete in Baden-Württemberg. „Netzwerktreffen sind für uns deshalb ungemein wichtig, um Erfahrungen in der Besucherlenkung, gute Bildungsmaßnahmen und Ideen auszutauschen. Unser gemeinsames Ziel, Menschen für die Natur und die Wildnis zu begeistern, aber auch Verständnis für Regeln zu entwickeln, verbindet uns. Und dank Ideenaustausch muss das Rad nicht jedes Mal neu erfunden werden“, so Urs Reif. „Im Netzwerk steckt unglaublich viel Potenzial – für eine gemeinsame Linie und Erscheinung aller hauptamtlichen Schutzgebietsbetreuer in Baden-Württemberg.“
Hintergrund
Deutschlands Ranger arbeiten in Nationalen Naturlandschaften – Nationalparks, Biosphärenreservaten und Naturparks – aber auch in Naturschutzgebieten, biologischen Stationen, für Kommunen und Landkreise. Um Rangerin oder Ranger zu werden, kann man einen „grünen“ Beruf erlernen und eine Fortbildung zum Natur- und Landschaftspfleger machen oder man hat einen pädagogischen oder naturwissenschaftlichen Hintergrund. Rangerinnen und Ranger führen beispielsweise Gäste durch die Schutzgebiete und vermitteln Naturerlebnisse, geben allgemeine Informationen und spezielles Fachwissen weiter. Sie kontrollieren Wege und Bauten in den Gebieten auf ihre Sicherheit, vermitteln Gästen jeweils geltende Regeln und können Verstöße ahnden. Als direkte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind sie für Besucherinnen und Besucher an ihrer Kleidung gut zu erkennen und helfen mit Rat und Tat weiter. Auch bei der Dokumentation der vorkommenden Tier- und Pflanzenarten wirken sie mit, indem sie Spuren und Sichtungen aufzeichnen.
Autor:Jo Wagner |
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