Herzliche Worte und Honorationen zum Abschluss der 27-jährigen Amtszeit
Oberbürgermeister Klaus Demal in Stutensee verabschiedet
Stutensee. Klaus Demal hat als dienstältester Oberbürgermeister in Baden-Württemberg 27 Jahre die Geschicke der Stadt Stutensee geleitet. Am Montagabend wurde er mit einem Festakt, zu dem rund 350 geladene Gäste gekommen waren, verabschiedet.
Musikalisch und künstlerisch umrahmt wurde das rund dreistündige Festprogramm von der Jazz-Combo und dem Chor der 6. Klassen des Thomas-Mann-Gymnasiums unter Leitung von Benjamin Kuger sowie von Stefanie Schelenz und Bettina Gerlach. Anhaltenden Beifall lösten auch zwei Jungtalente der Musikschule Hardt aus. Die Gäste zeigten sich begeistert vom Können von Katharina Seeger an der Querflöte und dem herausragenden Talent von Julian Schwenk am Klavier. Else Gorenflo trug mit einem Mundartgedicht zur Unterhaltung bei.
Durch das Programm führte Erste Bürgermeisterin Sylvia Tröger, die zu Beginn die erfolgreiche Amtsführung von Klaus Demal aufzeigte. Demal hat seinen Weg 1991 in Stutensee zu einer Zeit begonnen, die von Umbruch und Aufbruch im gerade wiedervereinigten Deutschland geprägt war.
„Sie haben dieser Stadt Markenzeichen mit Strahlkraft weit über die Region hinaus gegeben“, unterstrich Tröger. Mit der Einrichtung des Caribi, dem Feriendorf für Kinder und Jugendliche, ist Demal innovativ etwas gelungen, das als Grundidee von vielen anderen Kommunen aufgegriffen wurde. Gerade sein besonderer Einsatz für alle Generationen spiegelt sich in der Auszeichnung von Stutensee als „Familienbewusste Kommune Plus“ wider. Der Bau der Stadtbahn bis nach Spöck, ein Kraftakt, ist untrennbar mit dem Namen Demal verbunden.
„Ihre Kreativität und Ihr Ideenreichtum führten zu richtungsweisenden Impulsen für die Stadt. Strategische Entscheidungen haben Sie mit Weitblick getroffen, was auch am jüngsten Beispiel des neu gebauten Stutensee-Bads zu erkennen ist, bei dem die Nachhaltigkeitskriterien des Landes umgesetzt werden.“ Stilprägendes Element von Demal war das Verbindende, betonte die Erste Beigeordnete. Gemeinsames Arbeiten, Zuhören, den Ausgleich suchen, Mittler und Moderator zu sein, das waren die Grundsteine für viele und langjährige Vertrauensverhältnisse, durch die Stutensee sich zu einem lebendigen und dynamischen Gemeinwesen entwickelt hat. Präsent bei den Menschen zu sein, sich selbst auch ehrenamtlich zu engagieren, ob bei der Unfallkasse oder auch als Vorstand der Musikschule Hardt, war ihm wichtig. Regierungspräsidentin Nicolette Kressl betonte die Leistung von Demal, die Flächengemeinde mit den vier einzelnen Stadtteilen umsichtig, unter Berücksichtigung der haushalterischen Gegebenheiten gut gesteuert zu haben.
Anlässlich seines Ausscheidens vom Dienst erhielt Demal die dazugehörige Urkunde, verbunden mit besten Wünschen für den neuen Lebensabschnitt. „Die 27 Jahre Ihrer Amtszeit haben der Stadt gut getan“, lobte auch Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Stutensee war Vorreiter bei der Verlegung von Glasfaserstrukturen, mit der Gründung der TelemaxX gibt es Infrastrukturen, auf denen man aufbauen kann, erklärte der Landrat. Schnaudigel würdigte dabei auch das besondere Engagement im Bereich der
Weiterentwicklung des ÖPNV, ohne den die TechnologieRegion nicht denkbar wäre. Als weitere positive Schlaglichter nannte er die SozialRegion und die Mitwirkung des OB bei der Interfraktionellen Arbeitsgruppe des Kreistages, die sich speziell den Fragen der Suchtvorbeugung widmet. „Sie haben Stutensee mit Herzblut und Engagement weiterentwickelt. Penetranz haben Sie zum Wohle der Stadt eingesetzt“, merkte Schnaudigel schmunzelnd an. Axel Fischer, MdB, hob das Gespür Demals für das Notwendige und politisch Machbare hervor. „Sie wollten gestalten und konnten die Menschen überzeugen“, meinte Fischer und attestierte ihm „ein schlauer Fuchs“ zu sein.
Für den Gemeindetag und Städtetag Baden- Württemberg sprach am Festabend Bürgermeister und Kreisverbandsvorsitzender Thomas Nowitzki. „Sie haben Leidenschaft für Ihre Stadt Stutensee bewiesen und sind mit Augenmaß, angemessener Distanz zu den Dingen und mit Ausdauer den richtigen Weg gegangen. Manches Mal mussten Sie dafür auch dicke Bretter bohren, doch auch das hat sich in der Sache für die Städte gelohnt, z.B. im Bereich der Prävention oder der Arbeit der Volkshochschule“, führte Nowitzki aus. Im Anschluss überreichte er ihm die Urkunde des Gemeindetags für 30-jähriges kommunalpolitisches Engagement.
Heinrich Sickinger, dienstältester Stadtrat, sprach vom positiven Spannungsverhältnis zwischen Oberbürgermeister und Gemeinderat. „Sie haben sich parteiunabhängig mit Landes- und Bundespolitikern auseinandergesetzt. Die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger war Ihnen auch im Rahmen des Agenda-Prozesses immer wichtig. Wie auch der Schutz und die Bewahrung der Umwelt. Die Stelle eines Umweltbeauftragten wurde eingerichtet, die Biotopvernetzung vorangetrieben, Streuobstund Blühwiesen neu angelegt. Mit dem Bau der Stadtbahn wurde Stutensee ideal an das
Oberzentrum Karlsruhe angeschlossen und die Stadt war Vorreiter in der „U3“- Kinderbetreuung. Alle relevanten Einrichtungen der allgemeinbildenden Schule sind vorhanden. Diese stets auf den neuesten
Stand zu bringen und zu modernisieren, war Ihnen immer ein großes Anliegen“, so Sickinger.
Im Fortgang des Abends überreichte Ansgar Mayr, Stadtrat und Erster ehrenamtlicher Oberbürgermeisterstellvertreter, Klaus Demal mit der Ehrenbürgerurkunde die höchste Auszeichnung, welche die Stadt vergeben kann.
Als Überraschung wurde Demal nach dem offiziellen Programmteil noch ein Filmbeitrag mit „kleinen Abschiedsgrüßen“ gezeigt, der das ein oder andere Schmunzeln und auch Lachen der Gäste auslöste und vom dem sich das Stadtoberhaupt a.D. sichtlich gerührt zeigte.
Demal bedankte sich zum Schluss bei allen Rednern und Gästen und besonders bei seiner Ehefrau Maria Elisabeth, die mit ihm gemeinsam diesen langen Weg gegangen ist und ihm immer den Rücken gestärkt hat. „Ich habe der Stadt Bestes gesucht und gebe die Amtskette hiermit wieder zurück in die Hände der Bürgerschaft. Ich wünsche dieser Stadt eine weitere gute und gedeihliche Entwicklung.“ (ps)
Autor:Jo Wagner |
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