Kapitel der deutschen Kabarett- und Zeitgeschichte
Jo van Nelsen: Kabarett im KZ
Viernheim. chaiselongue-kunst und soziales präsentiert in Kooperation mit dem Museum Viernheim, der VHS/KuBuS Viernheim und dem Viernheimer Appell im Rahmen der Holocaust-Gedenktag-Veranstaltungen am Samstag, 1. Februar, 19 Uhr, Jo van Nelsen mit seinem Programm „Kabarett(isten) im KZ„ im TiB Viernheim, Friedrich Ebert-Straße 8a.
Mit der Grammaphonlesung „Kabarett im KZ“ schlägt Jo van Nelsen ein weitgehend tabuisiertes Kapitel der deutschen Kabarett- und Zeitgeschichte auf. Ob in Esterwegen, Westerbork oder Theresienstadt – viele der inhaftieren Unterhaltungsstars der Weimarer Republik traten auch hier auf – manchmal heimlich, manchmal auf Befehl. Dieses Stück fast vergessener, weil problematischer Kulturgeschichte lässt der Frankfurter Musikkabarettist und Kabaretthistoriker Jo van Nelsen wieder sichtbar werden. Er erzählt in seinem kenntnisreichen Vortrag von den Schicksalen vieler inhaftierter Künstler (wie Isa Vermehren, Willy Rosen, Paul O´Montis, Kurt Gerron, und andere), liest ihre Texte, singt ihre Lieder und spielt diese von Schellackplatten. Seltenes Bild- und Filmmaterial machen diese Veranstaltung zu einer spannenden Zeitreise und zu einem multimedialen Erlebnis.
Ein weiterer Abend gegen das Vergessen und für das Erinnern an die, die Unterhaltung zu ihrem Lebensinhalt machten, auch hinter Stacheldraht. Und die erleben mussten, dass der gelbe Stern oder der rosa Winkel an ihrer Brust schwerer wog – auch nach dem Kriege. Und doch ist es auch ein Abend, an dem es viel zu Lachen gibt – denn die vorgestellten Autoren und Interpreten waren einfach Meister ihres Fachs! hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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