Panzerstraße in Stand gesetzt
Forst und Stadt Viernheim teilen Kosten
Viernheim. Über diese Nachricht dürften sich viele Fahrradfahrer und Spaziergänger freuen: Denn die beliebte knapp 6 Kilometer lange Radstrecke von Viernheim nach Lampertheim wurde vor Kurzem saniert und mit einem neuen Belag überzogen. Die Kosten für Material und Instandsetzung belaufen sich auf knapp 30.000 Euro, wie Forstamtsleiter Ralf Schepp und Referendar Alexander Schwanke gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Baaß bei einer Besichtigung vor Ort berichten.
Anlass für die erforderliche Instandsetzung waren die massiven Schlaglöcher, die sich immer wieder nach einem gewissen Zeitraum auf dem Radweg ergeben – „hauptsächlich wegen der illegalen Nutzung durch Pkw- und Motorradfahrer“, so der Leiter des Forstamtes. Selbst die eigens dafür installierten Halbschranken stellten kein Hindernis dar, da die Bolzen regelmäßig beschädigt und somit die Schranken außer Betrieb gesetzt würden.
Sehr zum Ärger des Forstamtes, „denn eigentlich müsste der Belag nicht so oft saniert werden“, weiß Schepp. Die Kosten für Material und maschinelle Instandsetzung für die sogenannte Verschleißschicht betragen immerhin knapp 30.000 Euro. Die Stadt Viernheim hat sich auf Anfrage von HessenForst direkt bereit erklärt, sich an den Kosten zu beteiligen. „Die Materialkosten in Höhe von 13.000 Euro übernehmen wir“, erklärt Bürgermeister Baaß.
Bis die Radfahrer jedoch einen deutlich verbesserten Fahrkomfort aufgrund der Sanierung verspüren können, wird es noch etwas dauern. Schepp: „Damit sich die momentane Schotterpiste setzen und zu einem glatten Belag entwickeln kann, muss es noch ein paar Mal kräftig regnen.“ Eine Asphaltierung der Strecke, wie schon mehrfach diskutiert, kommt für den Forstamtsleiter jedoch nicht in Frage, denn schließlich sei die Viernheimer Heide FFH- und Vogelschutzgebiet, das geschützt werden müsse. „Eine komfortable Asphaltdecke würde die Frequentierung nur noch weiter erhöhen, legal und illegal“, sagt Schepp.
Die ehemals von den US-Streitkräften als solche genutzte Panzerstraße hat auch heute noch bei den meisten Nutzern ihren Namen behalten. Sie beginnt Am Lampertheimer Weg und führt von der Lampertheimer Straße schnurgerade bis nach Lampertheim ins Gebiet Rosenstock.
Mitte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlief sogar eine Bahnlinie durch diesen Bereich, die der damalige Großherzog von Hessen und passionierte Jäger mit einer eigenen Haltestelle „Heide“ extra anlegen ließ, um im Viernheimer Wald jagen zu können.ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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