Internationaler Frauentag
Frauenfest und musikalische Revue in Viernheim
Viernheim. Am 8. März ist Internationaler Frauentag, auch Weltfrauentag genannt. In Kooperation des städtischen Gleichstellungsbüros, des Vereins Lernmobil – Bildung durch Integration e. V. und des Familienbildungswerks werden drei Veranstaltungen rund um das Thema Frauen und Gleichberechtigung angeboten, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Start ist am 8. März um 11 Uhr, wenn Bürgermeister Matthias Baaß und die Gleichstellungsbeauftragte vor dem Rathaus die Fahne zum Internationalen Frauentag hissen werden.
Von 16 bis 20 Uhr laden die Veranstalterinnen zu einem internationalen Frauenfest ein. Das „Frauenfest – wir feiern uns und tanzen“ soll von den Frauen selbst organisiert werden. „Wir wollen zeigen, was bereits alles erreicht wurde und dies mit Frauen aus allen in Viernheim vertretenen Ländern feiern“, so Maria Lauxen-Ulbrich, städtische Gleichstellungsbeauftragte. Und Selma Emekci vom Lernmobil und Michaela Mann vom Familienbildungswerk ergänzen: „Unsere drei Frauencafés bewegen gemeinsam mit dem Gleichstellungsbüro mit Herzblut und Leidenschaft tolle Dinge für und mit Frauen. Der Internationale Frauentag ist daher ein guter Anlass, um loszulassen und zu feiern.“
Eigene Beiträge wie zum Beispiel Musik, Tänze oder das Mitbringen von Spezialitäten aus dem Heimatland der Familie sind herzlich willkommen. In der Zeit von 16 bis 18.30 Uhr ist eine Kinderbetreuung möglich. In beiden Fällen bitten die Veranstalterinnen um eine Information per E-Mail unter gleichstellungsbuero@viernheim.de. Für Mittwoch, 15. März, um 19 Uhr, laden das Gleichstellungsbüro und der Verein Lernmobil zur Revue „Angebissen“ in der KulturScheune, Wasserstr. 20, Viernheim, ein. „Angebissen“ ist eine literarisch-musikalische Revue rund um die Frauenfrage, die Liebe, das Leben und die Gewürze dazwischen mit Schauspielerin Jutta Seifert.
Ein amüsanter Durchgang durch mehr als ein Jahrhundert. Es geht um Pikantes und Unbekanntes, um williges Fleisch und schwaches Gemüse, um Brautsträuße und Frauen, die Rot tragen. Mit Texten von Djuna Barnes bis Lisa Fitz, von Kurt Tucholsky bis Katja Kullmann geht die Schauspielerin Jutta Seifert diesen und anderen Themen in ihrer kleinen Revue spielend, lesend und singend auf den Grund. Beste Unterhaltung mit Witz und Tiefgang. Anmeldung für das internationale Frauenfest und die Revue „Angebissen“ unter gleichstellungsbuero@viernheim.de oder 06204 988 364. Die Veranstaltungen sind kostenfrei, Spenden für die Erdbebenopfer der Türkei und Syrien herzlich willkommen.
Internationaler Frauentag
Seinen Ursprung hat der Frauentag 1908 in den USA. Von dort verbreitete sich der Gedenktag in Europa. 1975 wurde er von den Vereinten Nationen als Internationaler Frauentag institutionalisiert. Von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen hatten Anfang 2018 lediglich 143 die Gleichstellung der Geschlechter in ihre Verfassung aufgenommen. Dabei sind Frauen und Mädchen meist stärker von Armut, Hunger und unzureichender Gesundheitsversorgung betroffen. Frauen verdienen oft weniger und werden öfter um ihr Recht auf Bildung gebracht.
Der erste internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Die politische Forderung war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Mehr als eine Million Frauen gingen auf die Straße, eine bis dahin beispiellose Massenbewegung. Auch heute gibt es noch viel zu tun: Gewalt gehört für viele Frauen weltweit zum Alltag. Schlechtere Bezahlung und kleinere Renten sind für Frauen Alltag. Frauen sind häufiger von Armut betroffen. Während Frauen besonders in systemrelevanten Berufen überrepräsentiert sind, sind sie in den Führungsetagen und in wichtigen politischen Ämtern besonders unterrepräsentiert. Die reproduktiven Rechte von Frauen werden in vielen Ländern nicht gewahrt (https://www.bpb.de).
UN Women Deutschland hat für das Jahr 2023 zum Internationalen Frauentag das Motto „Feministische Utopien leben. Gemeinsam für eine gerechte Welt“ ausgerufen. Demnach braucht es mutige Ideen mit verschiedenen Perspektiven und entschlossenen Schritten. Viel zu langsame Fortschritte werden angemahnt: „Im bisherigen Tempo werden selbst zwei Generationen nach uns keine Gleichstellung der Geschlechter erleben.“ UN Women Deutschland ruft dazu auf, mit Tags unter #FeministischeUtopien oder @UNwomenGermany auf folgende Fragen einzugehen: „Wie kann eine gerechte, menschenfreundliche Welt – frei von Sexismus, Rassismus, Behindertenfeindlichkeit, Klassismus, Altersdiskriminierung und anderen Unterdrückungsformen – aussehen? Wie können wir diese Welt gemeinsam gestalten?“. red
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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