Neues Förderprogramm
Viernheim unterstützt Geschäftsinhaber bei Sanierungen
Viernheim. Die Stadt Viernheim hat beim Landesprogramm Zukunft Innenstadt I die Höchstfördersumme von 250.000 Euro erhalten. Dieser Betrag wird unter verschiedenen Projekten aufgeteilt. Die städtische Wirtschaftsförderung möchte unter dem Titel „Starke WIRtschaft - Zukunft gestalten“ die Geschäftswelt in der Innenstadt unterstützen und hat ein eigenes Förderprogramm mit einem Volumen von 63.000 Euro entwickelt.
Die Stadt Viernheim bemüht sich schon seit mehreren Jahren darum, die wirtschaftlichen Betriebe in der Innenstadt zu unterstützen. Dazu zählen auch viele Förderprogramme, die Geschäftsinhaber bei anstehenden Sanierungsmaßnahmen oder Umgestaltungen ihrer Räumlichkeiten unterstützen. Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich die Lage in den Innenstädten massiv verschärft. Die aktuelle Energiekrise, verbunden mit einer überdurchschnittlichen Inflation, führten zu einem veränderten Kundenverhalten. Zusätzlich gibt es durch Fluktuationen Veränderungen bei der bestehenden Unternehmerschaft und auch beim Kundenangebot.
Nach Aussage des städtischen Wirtschaftsförderers Alexander Schwarz weisen zahlreiche Unternehmen einen Bedarf zur Steigerung der aktuellen und zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit auf. „Themen wie mangelnde energetische und bauliche Substanz wie fehlende Barrierefreiheit, kundenorientierte Anpassungen im Sortiment, Waren- und Dienstleistungspräsentationen, das Schaffen eines Einkaufserlebnisses sowie das Verbinden zwischen On- und Offline und die Chancen der Digitalisierung müssen aktiv angegangen werden, um Funktionsverlusten mit Leerständen zu begegnen. Hinzu kommt die Situation von anstehenden Nachfolgebedarfen mit den damit verbundenen Herausforderungen und bestehenden Investitionsstaus.“
Ziele des Förderprogramms
Mit „Starke WIRtschaft - Zukunft gestalten“ soll die lokale Wirtschaft, die Existenzgründungen und Neuansiedlungen kleinerer und mittlerer Unternehmen (KMU) zur Strukturerhaltung, Strukturstärkung und insbesondere der wirtschaftlichen Belebung der City gezielt gefördert werden. Hierdurch soll auch Funktionsverlusten und Leerständen entgegengewirkt werden. Inhaltlich richtet sich das Förderprogramm an die Branchen Einzelhandel, Dienstleistungen, Handwerk, Gastronomie, Kultur- und Kreativwirtschaft sowie freiberuflich Tätige. Diese sollen in ihrer Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit gestärkt sowie neue Arbeitsplätze geschaffen oder vorhandene Stellen gesichert werden.
Ebenso soll Existenzgründungen der Start in das Unternehmertum mit einer Ansiedlung in der City erleichtert werden. Neue Konzepte sollen bisher unterrepräsentierte Kundenkreise ansprechen und zu einer zusätzlichen Attraktivität der Innenstadt führen. Die Brundtlandstadt Viernheim, welche ein integriertes Klimaschutzkonzept hat, möchte den Umweltgedanken im Stadtzentrum stärken. Dies soll durch die Verpflichtung zu einer kostenfreien Energieberatung gelingen.
Das Fördergebiet basiert auf dem bisherigen aktiven Kernbereich, wird jedoch um diejenigen Flächen reduziert, welche beim Einkauf in der City eine untergeordnete Bedeutung haben. Diese Konzentration ist für alle Beteiligten von Vorteil. Die Attraktivität für Einkaufende wird somit real und subjektiv gesteigert, da sich unter anderem Laufwege minimieren und die Frequenzdichte erhöht.
Ganz bewusst wird der Gesundheitsbereich in das Fördergebiet integriert. Hier befinden sich neben dem Krankenhaus, dem Forum der Senioren (Alten- und Pflegeheim) und dem neuen Hospiz mehrere Arztpraxen und zusätzliche Gesundheitsangebote. Einbezogen wird auch das Gebiet um einen Abschnitt der Lorscher Straße. Nach dem Umzug der Postagentur in diesen Bereich hat sich hier die Kundenfrequenz deutlich erhöht.
Die Förderbereiche gliedern sich in zwei Bereiche:
1. Der „Sonstige Kernbereich“ mit einer Fläche von 85.297 Quadratmetern bildet den äußeren Rahmen. Hier gibt es eine Grundförderquote von 40 Prozent.
2. Der „Zentrale Kernbereich“ mit einer Fläche von 49.875 Quadratmetern. In diesem Bereich gibt es die erhöhte Grundförderquote von 50 Prozent. Dies hängt mit dem Grundgedanken einer Attraktivitätssteigerung durch Konzentration zusammen.
Eine Förderung ist projektgebunden und wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss im Wege der Anteilfinanzierung zu den zuwendungsfähigen Ausgaben gewährt. Die Mindestinvestitionssumme beträgt 3.000 Euro, der Höchstförderbetrag 10.000 Euro.
Wirtschaftsförderung berät kostenlos
Die Wirtschaftsförderung der Stadt Viernheim bietet vor Einreichen der Antragsunterlagen eine kostenfreie Beratung zum Förderprogramm und zum Förderverfahren an. Dort sind auch die entsprechenden Antragsunterlagen erhältlich. Nach Antragstellung werden die Unterlagen dem Förderausschuss zur Prüfung, Beratung, Abstimmung und Entscheidung vorgelegt. Diesem Ausschuss gehören Bürgermeister Matthias Baaß, 1. Stadtrat Jörg Scheidel, Martin Proba (Industrie- und Handelskammer), Thomas Lauth (Volksbank Südhessen Darmstadt) und Natalie Weiröther (Sparkasse Starkenburg) an.
Spätester Zeitpunkt zur Beantragung und Bewilligung von Fördergeldern aus diesem Förderprogramm ist der 18. September 2023. Die Durchführung und Umsetzung der Maßnahme endet am 15.Oktober 2023. Antragsunterlagen gibt es direkt bei der Wirtschaftsförderung oder unter www.viernheim.de. ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.