Museumseröffnung in der Eremitage Waghäusel
Lebendige Einblicke in die Stadtgeschichte

Harald Kremer vom Lenkungskreis des neuen Museums erläutert den Besuchern die Geschichte der ehemaligen Zuckerfabrik in Waghäusel. | Foto: Kurt Klumpp
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  • Harald Kremer vom Lenkungskreis des neuen Museums erläutert den Besuchern die Geschichte der ehemaligen Zuckerfabrik in Waghäusel.
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Waghäusel. Die Große Kreisstadt Waghäusel ist um eine Attraktion reicher. Mit der Eröffnung von vier Museumsräumen in der Eremitage wurde ein langgehegter Wunsch von Oberbürgermeister Walter Heiler und des Gemeinderats verwirklicht, der sich bereits vor zwölf Jahren mit der Nutzung des kleinen Schlosses beschäftigt hatte. Erstmals am Sonntag, 29. März und dann immer am letzten Sonntag im Monat werden die Museumsräume in der Eremitage von 14 Uhr bis 17 Uhr für Besucher geöffnet sein. „Oder nach Anmeldung von Gruppenführungen im Rathaus“, bestätigte Antje Gillich von der Stadtverwaltung.

Am Eröffnungstag konnten sich annähernd 500 Interessierte ein Bild von den vier themenorientierten Ausstellungen machen. Präsentiert wird im Waghäusler Schloss die Badische Revolution 1848/49, die Baugeschichte der Eremitage, das Naturschutzgebiet Wagbachniederung sowie die Geschichte der Zuckerfabrik Waghäusel. Der Rathauschef dankte bei seiner Begrüßung Artur J. Hofmann, Josef Mörder, Ulrich Mahler und Rolf Heinzmann für ihre verantwortliche Mitarbeit in einem von der Stadt eingerichteten Lenkungskreis. „Die Ausstellungen sind hervorragend gelungen, sind informativ und keineswegs überladen und geben in Wort und Bild einen lebendigen Einblick in die bedeutungsvolle Geschichte von Waghäusel“, wurde zur einhelligen Meinung vieler Besucher. Walter Heiler dankte auch Sachgebietsleiterin Antje Gillich sowie den beteiligten Firmen für die professionelle Umsetzung. Das Museumskonzept wurde von Professorin Claudia Frey vorgestellt.

Im Mittelpunkt der festlichen Eröffnungsfeier, die von Ursula Plagge-Zimmermann an der Violine und Jörg Rieger am Violoncello stilecht mit barocker Musik garniert wurde, stand ein Vortrag des Waghäuseler Historikers Artur J. Hofmann. Er erinnerte an die spannende Vergangenheit der Eremitage, die in vier Jahren ihr 300-jähriges Bestehen feiern darf. Den sechszehneckigen Zentralbau des ehemaligen Jagdschlosses ließ Kardinal Damian Hugo Philipp Reichsgraf von Schönborn-Buchheim in kurzer Zeit von 1724 bis 1729 errichten. Im Jahr 1837 kaufte die badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation die barocke Anlage zum Preis von 22.670 Gulden, was heute etwa 650.000 Euro entspricht. „Deutlich günstiger zum symbolischen Preis von einer Mark bekam 1997 die Stadt Waghäusel das 42 Hektar große Gelände der Südzucker AG und hat seitdem für die Sanierung des Schlosses und für den Gewerbepark Eremitage rund 21 Millionen Euro investiert“, rechnete Oberbürgermeister Walter Heiler vor. Dafür erhielt die Stadt Bundes- und Landeszuschüsse von etwa zehn Millionen. Und natürlich ein Schloss-Ensemble, das immer mehr zum kulturellen Mittelpunkt der großen Kreisstadt wird. klu

Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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