Initiative „Rettet ’s Kapelli“:
Benefiz-Marienliederkonzert am 29. Oktober
Waghäusel. Knapp 130 Jahre alt ist die Kapelle am Ortseingang von Wiesental, auf etwa 300 Jahre kommt der Marienbildstock im Inneren. Inzwischen ist das Dach mit dem markanten Türmchen dringend renovierungsbedürftig. Laut Feststellung einer Fachfirma regnet es durchs Dach, der Dachreiter ist morsch, einige Bestandteile sind angefault.
Unter der Devise „Rettet ‘s Kapelli“ hat sich eine Initiative mit dem Ziel gegründet, das Wahrzeichen von Wiesental zu erhalten. Zu dem Kreis gehören der Heimatvereinsvorsitzende, der Wissädälä Nachtwächter und Vertreter kirchlicher und nichtkirchlicher Vereine und Organisationen.
Ihre aktive Unterstützung haben auch Dirigent Markus Zepp und der Kirchenchor zugesagt. Für die Instandsetzung organisieren sie ein Benefizkonzert, das den Titel der „Capella Bavariae“ trägt: „Es blüht der Blumen eine“.
Vorgesehen ist ein Marienliederkonzert im kirchlichen „Marienmonat“, am Sonntag, 29. Oktober, ab 18 Uhr in der Pfarrkirche. Mit dabei sind das Blechbläserensemble „sine nomine“, Jonas Boss (Bass) und Patrick Wippel (Orgel). Eine großartige Premiere sei zu erwarten, versichern die Akteure. 23 bekannte Marienlieder werden entweder vom Chor und den Solisten gesungen oder gemeinsam von den Besuchern.
Einer Überlieferung nach ist die Kapelle einem Gelöbnis zu verdanken. Bis zum Bau 1894 befand sich am Wald, der damals bis ans Ort reichte, eine eineinhalb Meter hohe Säule mit einer Marienfigur, die im Volksmund als „die weiße Muttergottes“ bezeichnet wurde. In den Kriegswirren habe sich ein schwerverwundeter Soldat auf der Flucht in das reichlich vorhandene Gestrüpp retten können. Wiesentaler Leute fanden ihn und brachten den fast Toten in Sicherheit. Sein Versprechen löste er umgehend ein.
In alten Dokumenten steht, dass der Bildstock um 1725 aufgrund eines Gelübdes errichtet worden ist. Als Stifter gelte der Wiesentaler Johann Simon Lang. Weil der Bildstock jahrzehntelang Wind und Wetter ausgesetzt war, kam es aufgrund einer Privatinitiative 1894/95 zum Bau der Kapelle
Laut Pfarrer Peter Bretl liegt inzwischen die Genehmigung der Instandsetzungsplanung durch das Erzbischöfliche Bauamt und den Stiftungsrat vor.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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