Nachfragen häufen sich:
Ein Friedwald auch für Waghäusel?
Waghäusel. Wenn ein Waghäuseler einen Angehörigen in einem sogenannten Friedwald beigesetzt haben möchte, kann und muss er das zumeist in der Pfalz, etwa in Dudenhofen oder Schwaigern, tun - oder auf einer Gemarkung, noch viel weiter entfernt. In Rheinland-Pfalz ist die Alternative zu einer herkömmlichen klassischen Friedhofsbestattung nichts Ungewöhnliches.
„Wir in der Stadt Waghäusel sollten das Thema aufgreifen und Möglichkeiten wohlwollend prüfen“, fordern die Vorsitzende der „Unabhängigen“ (DU), Kerstin Siegrist, und Fraktionsvorsitzender Roland Liebl nach einer erneuten Begehung der Waghäuseler Friedhöfe.
Im Kirchenjahr gilt der November als ein Monat der Besinnung und des Gedenkens. Von daher bieten sich solche Überlegungen nicht im Sommer, sondern eher im „Trauermonat“ November an.
An die Unabhängigen sei schon mehrfach der Vorschlag herangetragen worden, in der näheren Umgebung einen solchen Friedwald anzulegen, so der Hinweis von Kerstin Siegrist. Für die DU-Vereinigung sollte jetzt das Thema Friedwald offensiv angegangen und lösungsorientiert diskutiert werden. Denn es handele sich um eine durchaus denkbare Möglichkeit der Bestattung, wie es hieß. Es gebe keinen vernünftigen Grund, der dagegenspreche und der es gebiete, das Thema zu verdrängen.
Die Idee von einer Waldbestattung auf festgelegten und genehmigten Waldflächen wurde vom Schweizer Ingenieur Ueli Sauter entwickelt. Rechtlich schützen ließ er die Bezeichnung „Friedwald“ für sein Konzept, ließen sich die Vertreter der Unabhängigen informieren.
Was ist das Besondere?
Mitten im Wald ruht die Asche Verstorbener in biologisch abbaubaren Urnen unter Bäumen. Eine kleine Namenstafel am Baum macht auf die Grabstätte aufmerksam. Hinzu kommt: Aufwändige und teure Grabsteine sind entbehrlich.
Wer schon in Dudenhofen war, nimmt einen positiven Eindruck mit nach Hause. Das Bild des dortigen Friedwalds ist geprägt, so erfährt man, von der Lichtbaumart Kiefer, die dem Wald eine natürliche Helligkeit und Wärme verleiht. Linden, Birken und Esskastanien sind einige weitere Baumarten, unter denen Bestattungen möglich sind.
Entlang der Waldwege stehen den Besuchern einige Ruhebänke zur Verfügung, die zum Verweilen und zum dortigen Gedenken an verstorbene Familienmitglieder oder Freunde einladen. Auch der teilüberdachte Andachtsplatz mit Holzkreuz und Holzbänken bietet Sitzmöglichkeiten und ist für viele Angehörige ein zentraler Ort zum Gedenken und für Trauerfeiern.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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