Am Sonntag in Wiesental zu sehen:
Homo Heidelbergensis und Neandertaler
Waghäusel. Zwei neue hochinteressante Objekte gibt es jetzt im Heimatmuseum Wiesental: das Unterkiefer-Modell des Homo Heidelbergensis und die Schädelrekonstruktion des Homo sapiens Neanderthalensis.
Der Unterkiefer des Homo Heidelbergensis wurde 1907 in der Nähe von Mauer bei Heidelberg gefunden. In denselben Schichten, in denen der Unterkiefer konserviert blieb, fanden sich auch eine Reihe einfach bearbeiteter Steinwerkzeuge. Der mächtige Unterkiefer hat eine Länge von 23,5 Zentimeter, während die Länge bei dem heutigen Menschen maximal 15 Zentimeter beträgt.
Das nach bisherigen Erkenntnissen etwa 600.000 Jahre alte Original befindet sich heute im Tresor der Universität Heidelberg.
Die Schädelrekonstruktion des Neandertalers ist nach dem Fund in Le Moustier (Frankreich) entstanden. Der Name Neandertaler geht auf das Jahr 1856 im Neandertal bei Erkrath (Nordrhein-Westfalen) zurück. Vor 40.000 bis 70.000 Jahren war der Neandertaler in Europa weit verbreitet und lange Zeit die einzige hierzulande lebende Menschenform. Die beiden Nachbildungen ergänzen nun im Museumsbereich „Vorgeschichte“ die weiteren zahlreichen Ausstellungsstücke mit örtlichem Bezug.
Am Sonntag, 24. November, ist das „Museum im Alten Rathaus“ in Wiesental (Kirchstraße 6) von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Auch in diesem Jahr werden im Obergeschoss wieder Zigarren produziert. Zigarrenmacherinnen zeigen, dass sie das Zigarrenmachen noch nicht verlernt haben. Für die Gäste gibt es an diesem Tag nicht nur Sehenswertes, sondern auch Glühwein und Gebäck.
Nach fünfjähriger Arbeit und unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden der Mitglieder des Heimatvereins kam es am 1. Oktober 1989 zur feierlichen Eröffnung des Heimatmuseums im ehemaligen, 1899 erbauten Rathaus.
Die Ausstellungsfläche hat sich im Vergleich zu 1989 mit jetzt 400 Quadratmeter fast verdoppelt. Inzwischen ist ein Vereinszimmer eingerichtet, auf dem Dachgeschoss werden das Handwerk und die Landwirtschaft - wie sie vor über 100 Jahren bestanden- vergegenwärtigt.
Das Vorzeige-Heimatmuseum gehört zu den wenigen gekürten Preisträgern in ganz Nordbaden, das bei dem diesjährigen Festakt in Maulbronn von der Regierungspräsidentin einen Anerkennungspreis von 1.500 Euro erhalten hatte.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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