Abiturientin aus Waldbronn war in Bristol an einer Zirkusschule
Luftakrobatik, Jonglage und Tanz als Schulfächer

Bei einem selbst entwickelten Clownstück, links mit einem Poi | Foto: Ben Tansey
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  • Bei einem selbst entwickelten Clownstück, links mit einem Poi
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Region. Die einen studieren Informatik oder auf Lehramt, machen ein soziales Jahr, andere reisen um die Welt, etliche wissen nicht so recht, was sie nach dem Abitur machen sollen oder wollen, aber Elena Puchelt ging nach England – an eine Zirkusschule. „Das hat sich alles so ergeben“, schmunzelt die 20-Jährige: „Eigentlich wollte ich ein soziales Projekt im Ausland Richtung Zirkus machen – aber dann kam alles anders.“

Zur Zirkusschule in Bristol
In London lernte sie jemand kennen, der an einer Artistenschule war, schaute sich das an, bewarb sich aber an einer Zirkusschule in Bristol – und wurde genommen. „Und dann habe ich dort zwei Jahre lang eine Ausbildung gemacht“, erzählt Elena, die über ihren Vater ans Thema Zirkus und das Jonglieren kam: „Über die Parade bei der ‚Europäischen Jonglier Convention‘ 2008 in Karlsruhe.“ Einer spielte Poi (ein oder mehrere Bälle, die an einer Schnur gehalten und in verschiedenen Mustern geworfen und geschwungen werden) – „und das scheint mir so gut gefallen zu haben, dass ich zum Geburtstag welche bekommen habe.“ Seitdem spielt sie. [Video von Armin Taeschner, "Flying Poi"]

Abschluss in England
Dann folgte der weitere Kontakt zur regionalen Jonglierszene, es kommt Akrobatik hinzu – und schließlich folgen die Auslandsjahre in Bristol an der „Circomedia“ („Centre for Contemporary Circus and Physical Theatre“), die aber kein Internat ist; jeder Schüler hat sich selber um seine Unterkunft zu kümmern. Aber auch da gibt’s jeden Tag Unterricht, nur eben nicht Erdkunde, Bio, Mathe & Co.: „Mit Ganztagesunterricht, dafür unter anderem Luftakrobatik, Jonglage, Tanz, 'Physical Theatre' und ein paar Theoriefächer, in denen es zum Beispiel auch um Ernährung, Körperaufbau und das Marketing geht“, so Elena Puchelt über ihren Aufenthalt in England, den sie dann mit einem Diplom abschließt.

Hineinschauen in die Welt des Zirkus
Das aber ist beileibe keine Eintrittskarte für die große weite Zirkuswelt. „Das war für mich eher ein Hineinschauen in die Welt des Zirkus und die Chance, viele neue Dinge auszuprobieren, zu lernen und eigene Performances zu kreieren“, erklärt Elena. Die meisten, die den Weg weiter beschreiten wollen, hängen danach noch eine Ausbildung dran. „Mit dem klassischen Zirkus hat das aber wenig zu tun, die Unterschiede zum zeitgenössischen Zirkus sind dann doch eher groß.“

Jetzt beim "Atoll-Festival" in Karlsruhe
Aktuell schaut sie im Rahmen eines Praktikums hinter die Kulissen des „Atoll-Festivals“ im Karlsruher Tollhaus und trifft dabei auch Absolventen ihrer Schule – im Programm: Die Gründer von „Ockham’s Razor“ waren zum Beispiel auch an der „Circomedia“. (jow)

Infos: www.atoll-festival.de

Autor:

Jo Wagner

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