Stechpalme ist Baum des Jahres
Symbolische Baumpflanzung im Gemeindewald Waldbronn
Der Baum des Jahres 2021, die Stechpalme, bevorzugt das atlantische Klima. Dieses findet sie rund um Waldbronn durch dessen Lage an den Ausläufern des Schwarzwaldes. Von atlantischer Witterung war am Mittwoch, 19. Mai wenig zu spüren, als sich Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Bürgermeister Franz Masino bei bestem Frühlingswetter im Kurpark von Waldbronn trafen, um eine Tradition im Landkreis Karlsruhe fortzuführen: „Jedes Jahr pflanze ich gemeinsam mit der Forstverwaltung den Baum des Jahres in einer Gemeinde, in der die Baumart heimisch ist. Die Stechpalme, die von einem Kuratorium aus waldaffinen Verbänden zum Baum des Jahres gewählt wurde, ist eine außergewöhnliche Art“, begrüßte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel die Anwesenden.
Forstamtsleiter Martin Moosmayer und Revierleiter Josef Mayer informierten über die Besonderheiten der Stechpalme, die aufgrund ihrer geringen Höhe eher als Strauch wahrgenommen wird. „Die Stechpalme kann bis zu 300 Jahre alt werden, wird aber nur rund zehn Meter hoch und das auch nur dann, wenn sie nicht von anderen Bäumen überschattet wird. Ihr hartes, zähes Holz wurde früher für Zahnräder und Flaschenzüge, sowie bei Drechsel- und Intarsienarbeiten verwendet“, informierten die Forstleute. Als einzige immergrüne Laubbaumart in Mitteleuropa genießt sie ein Alleinstellungsmerkmal. Moosmayer und Mayer beschreiben sie als wehrhaft wegen der stacheligen Blätter, die vor Wildverbiss schützen. Schützen musste man die Baumart vor übermäßigem Gebrauch: Ihre bunten Zweige dienten als Palmwedelersatz an Palmsonntag und als Weihnachtsschmuck. Um ihr Aussterben zu verhindern, wurde sie 1935 unter Naturschutz gestellt.
„Die Stechpalme ist uralt, schon vor 2 Millionen Jahren war sie hier heimisch, auch in wärmeren, subtropischen Klimaperioden. Sie kommt daher mit den veränderten klimatischen Bedingungen heute gut zurecht, daher zählen wir sie zu den Krisengewinnern“, berichtete Forstrevierleiter Josef Mayer. Forstamtsleiter Martin Moosmayer ergänzte, dass ihr Vorkommen zur Biodiversität beitrage, die Stechpalme beim Waldumbau jedoch keine große Rolle spiele. „Ihr Vorkommen liegt unter 1% im Schwarzwaldbereich, aber mit zunehmender Tendenz durch natürliche Vermehrung. Aktiv anbauen müssen wir sie daher nicht“, so Moosmayer.
Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Bürgermeister Franz Masino griffen beherzt zum Spaten und mit Unterstützung der Forstleute war ruckzuck eine kleine, weibliche Stechpalme gepflanzt. Bürgermeister Franz Masino versprach, ein waches Auge auf sie zu haben. Ein Hinweisschild informiert die Spaziergänger über den Baum des Jahres.
Autor:Jo Wagner |
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