Tipps vom Gärtnermeister
Heller, kühler Standort für Glücksklee
Von Monika Klein
Weilerbach. An Silvester und Neujahr wird gerne Glücksklee verschenkt. Der vierblättrige Klee mit dem botanischen Namen Oxalis tetraphylla wird in der Regel als Wegwerfartikel produziert. Er muss aber nicht im Müll landen. Das Glückssymbol kann Jahre überdauern und – mit etwas Glück – zum Blühen gebracht werden.
Als Tischschmuck oder auf der Kommode ist der Glücksklee rund um den Jahreswechsel beliebt. Mittlerweile dürfte er aber nicht mehr so kompakt aussehen, eventuell recken sich die Blätter dem Licht entgegen oder sie haben sich gelblich verfärbt. „Glücksklee will einen kühlen und hellen Standort. Temperaturen zwischen zehn und zwölf Grad sind ideal, maximal können es 15 sein“, weiß Gärtnermeister Rainer Janke aus Weilerbach. Auf der Fensterbank im unbeheizten Schlafzimmer könnte ein solcher Platz sein, aber ins Freie sollte die mehrjährige, frostempfindliche Zwiebelpflanze nicht.
„Wenn möglich, kann man sie jetzt umtopfen. Das wäre ideal“, rät Janke und betont: „Wichtig ist Qualitätserde.“ Gemeint ist ein mageres Substrat, ein Sand-Erde-Gemisch, damit keine Staunässe entsteht, denn „nasse Füße“ bekommen dem Klee überhaupt nicht. Alternativ könne eine Mischung aus Kakteen- und Kräutererde oder aus einem Drittel Rheinsand und hochwertiger Blumen- oder Kräutererde verwendet werden.
Ebenfalls wichtig ist, dass der Klee beim Umtopfen nicht staubtrocken ist, sondern eine Grundfeuchte hat. Gegebenenfalls könne er kurz in Wasser getaucht werden, so Janke. Auch sollte ein Topf gewählt werden, der nur etwa zwei Zentimeter größer ist als der bisherige oder als Alternative eine Schale mit Löchern im Boden. Beide Varianten bieten den Platz, damit sich die Zwiebeln vermehren können.
Janke mahnt, beim Umtopfen mit Vorsicht vorzugehen, um Wurzeln und Knollen nicht zu verletzen. Auch rät er dazu, die Tiefe beizubehalten, in der die Knollen eingepflanzt waren. „Nach dem Umtopfen sollte der Glücksklee sechs Wochen lang nicht gedüngt werden.“
Überhaupt ist die Pflanze hinsichtlich ihres Nährstoffbedarfs nicht anspruchsvoll. „Man kann sie von März bis Juli, August mit der Hälfte der empfohlenen Konzentration eines handelsüblichen Düngers für Zimmerpflanzen düngen“, empfiehlt der Gärtnermeister.
In der dunklen, kalten Jahreszeit befindet sich die Pflanzenwelt üblicherweise in ihrer Ruhephase. Beim frisch verschenkten Glücksklee ist das allerdings nicht der Fall. „Er wurde auf den Punkt kultiviert, seine Wachstumsperiode ist damit durcheinander geraten“, erläutert der Fachmann. Das bedeutet, dass das „grüne Glück“ erst einmal durchhalten muss und im Herbst diesen Jahres in seine sechs- bis achtwöchige Ruhephase eintreten kann.
Dann sollte die Pflanze trocken und kühl stehen, weist Janke hin. Möglich sei es auch, die Knollen zu entnehmen, sie für maximal drei Monate kühl zu lagern und sie dann in frisches Substrat einzupflanzen. „Dann kann man langsam mit dem Gießen beginnen. Zeigt sich ein Austrieb, gießt man mehr.“
Doch jetzt gilt es erst einmal, drinnen einen geeigneten Standort zu wählen und dafür zu sorgen, dass die Pflanze nicht austrocknet. Staunässe muss beim Gießen vermieden werden. Wasser, das nach 15 Minuten nicht aufgenommen wurde, sollte weggeschüttet werden. „Man kann ihn aber auch einmal in der Woche für drei bis fünf Minuten in ein Tauchbad stellen. Das ist besser als zu gießen“, hat Janke einen Tipp parat.
Je nach Witterung kann der Glücksklee ab Mitte Mai bis etwa September ins Freie. Aber Vorsicht: „Er muss vor Frost geschützt werden“, warnt Janke. Der Fachmann rät zu einem halbschattigen Standort. Gefällt die Pflege dem vierblättrigen Klee, kann es sein, dass er sich mit vielen kleinen, sternförmigen Blüten bedankt. Ihre Farbe kann zwischen Weiß und Rosa variieren. [lmo]
Autor:Monika Klein aus Kaiserslautern |
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