FDP unzufrieden
Zu wenig Photovoltaik-Anlagen auf Landesgebäuden
Anfrage der FDP-Landtagsabgeordneten Alena Trauschel und Christian Jung
Landesregierung ist schlechtes Vorbild bei Erneuerbaren Energien
Potenzial für Photovoltaik von Liegenschaften des Landes in der Region Karlsruhe nicht ausgeschöpft
Landkreis Karlsruhe/Region Karlsruhe. Im Landkreis Karlsruhe sind nicht einmal zwei Prozent der landeseigenen Gebäude mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage der FDP-Landtagsabgeordneten Alena Trauschel (Wahlkreis Ettlingen) und Christian Jung (Wahlkreis Bretten) hervor (Drucksache 17/3270). Von den insgesamt 307 Gebäuden im Verantwortungsbereich der staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung sind lediglich sechs mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet, die eine jährliche Gesamtleistung von 470.000 kWh erzeugen. Eine ähnliche Quote ist im Stadtkreis Karlsruhe zu verzeichnen, dort liegt der Anteil bei rund 2,3 Prozent (10 von 435 Gebäuden bei jährlicher Gesamtleistung von 650.000 kWh). Im Stadtkreis Baden-Baden sowie im Landkreis Rastatt verfügt keines der landeseigenen Gebäude über entsprechende PV-Anlagen.
„Von ihrem selbst gesetzten Ziel, alle geeigneten Dachflächen von Landesgebäuden bis 2030 mit Photovoltaik zu versorgen, ist die Landesregierung noch sehr weit entfernt. Ein Anteil von nicht einmal zwei Prozent lässt sich da kaum als Fortschritt verbuchen“, sagte der FDP-Abgeordnete Christian Jung, der stellvertretender Vorsitzender des Landtagsausschusses für Landesentwicklung und Wohnen ist.
Insgesamt schätzt die grün-schwarze Landesregierung laut Anfrage das Photovoltaik-Potenzial ihrer Dachflächen im Stadtkreis Karlsruhe auf 16 Millionen kWh, im Landkreis Karlsruhe auf 5,6 Millionen kWh. „Allein das ungenutzte Potenzial im Stadtkreis Karlsruhe könnte mehr als den doppelten Jahresstromverbrauch* der Privathaushalte in der Gemeinde Marxzell abdecken“, rechnet die Ettlinger FDP-Landtagsabgeordnete Alena Trauschel vor. „Während die Landesregierung auf der einen Seite ab 2023 die PV-Pflicht auch für Bestandsgebäude fordert, gleichzeitig aber den eigenen Ansprüchen massiv hinterherhinkt, darf die Vorbildfunktion des Staates hier durchaus einmal hinterfragt werden“, ist das Fazit der beiden FDP-Abgeordneten.
(* 4.928 Einwohner Marxzell (2020), durchschnittlicher Stromverbrauch pro Haushalt lt. Destatis von 3.106 kWh (2019) und durchschnittliche Haushaltsgröße von 2,02 lt. Destatis (2021).)
Autor:FDP-Kreisverband Karlsruhe-Land aus Weingarten/Baden |
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