Klimaanpassungskonzept fürs PIH und Energiehecken fürs Hofgut Neumühle geplant
Münchweiler an der Alsenz/Frankenthal. Der Bauausschuss inklusive Energie und Klimaschutz unter Vorsitz von Marcus Klein hat sich mit einem Klimaanpassungskonzept fürs Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation (PIH) in Frankenthal und mit der Anpflanzung von Energiehecken auf dem Gelände des Hofguts Neumühle bei Münchweiler an der Alsenz beschäftigt.
Da das PIH in einem „klimatischen Hotspot“ liegt, wo laut Umweltbundesamt Hitze, Trockenheit und Starkregen zunehmen, will der Bezirksverband Pfalz Maßnahmen ergreifen, um die Situation in seiner Bildungsstätte zu verbessern, insbesondere da die Kita-Kinder, Schülerinnen und Schüler sowie die Beschäftigten bereits jetzt schon in den Sommermonaten unter den Bedingungen leiden. Die Altbauten, die bislang nur in Teilen saniert sind, bieten wenig Hitze- beziehungsweise Sonnenschutz, vor allem was die Dächer und Fassaden anbelangt. Im Schulhof gibt es kaum Schattenbereiche und viele Flächen sind asphaltiert oder verdichtet. Nun soll unter Mitwirkung der Beschäftigten des PIH, von Schülern und Schülerinnen, den Eltern sowie der Verwaltung des Bezirksverbands Pfalz und weiterer Akteure ein Klimaanpassungskonzept mit einzelnen Maßnahmen erarbeitet werden, dessen Kosten von rund 50.000 Euro zu 80 Prozent vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert wird. Vorgesehen ist, Außenanlagen sowie Dachflächen und Gebäude zu begrünen und die versiegelten Flächen zu öffnen und schattenspendende und hitzeangepasste regionale Sträucher anzupflanzen. Die Erfahrungen sollen dann auch an andere Einrichtungen und Kommunen weitergegeben werden.
Beim Hofgut Neumühle führt der Klimawandel zu zunehmenden Dürreperioden und damit Ertragsverlusten. Hitzestress setzt den Nutztieren, insbesondere auf den Weiden, zu; außerdem ist es geboten, die Treibhausgas-Emissionen zu senken und Kohlenstoffdioxid zu binden. Als mögliche Lösung bieten sich sogenannte Agroforstsysteme an, also Landnutzungssysteme, bei denen Gehölze mit Ackerkulturen oder Tierhaltung kombiniert werden. Das schafft Schutz der Flächen vor Wind und Wassererosion, natürlicher Schatten für Weiden, und die Gehölze speichern Kohlenstoffdioxid. Dadurch können die Erträge stabilisiert und eine nachhaltige energieautarke Landwirtschaft etabliert werden, was Anknüpfungspunkt für zukünftige Forschungen als Pilotprojekt bietet, deren Ergebnisse wiederum in Veranstaltungen interessierten Landwirten und Landwirtinnen vermittelt werden können. Schließlich könnten die Gehölze verwendet werden, um selbstangebaute Holzhackschnitzel zu gewinnen und sie in einer bereits geplanten Hackschnitzelheizung zu verwenden. Insgesamt sollen Hecken auf den Weiden des Hofguts Neumühle auf einer Fläche von 3,4 Hektar gepflanzt werden. Diese Maßnahme dient dann auch dem Arten-, Gewässer und Erosionsschutz und ist eine Kooperation mit dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald im Rahmen des EU-Life-Projektes ZENAPA (Zero Emission Nature Protection Areas).red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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