Hochstein in Winnweiler im SWR Fernsehen
Porträt am 15. April in der „Landesschau Rheinland-Pfalz“
Hochstein. In der Rubrik „Hierzuland“ sendet das SWR Fernsehen filmische Ortsporträts. Ein Beitrag über Hochstein in Winnweiler läuft am Mittwoch, 15. April, ab 18:45 Uhr innerhalb der „Landesschau Rheinland-Pfalz“.
Hochstein liegt in der Pfalz. Das Dorf ist ein Ortsteil von Winnweiler. Rund 460 Menschen sind in der Gemeinde am Flüsschen Alsenz zu Hause. Zwischen 1969 und 2014 wurden die Geschicke des Dorfes von Winnweiler aus gesteuert, bis eine Bürgerbefragung dazu führte, dass die Hochsteiner wieder etwas mehr Eigenständigkeit, mehr Mitspracherecht für ihr Dorf erhalten. Und so gibt es seit 2014 wieder eine Ortsvorsteherin in der Gemeinde.
Rund 250 Jahre prägte das Eisenhüttenimperium der Familie Gienanth das Leben im Dorf. Die Eisen- und die Kupferschmelze gaben den Menschen Brot und Arbeit. Die Werksstraße und die vielen ehemaligen Arbeiterhäuschen erinnern noch heute daran.
Das Wahrzeichen von Hochstein thront hoch über dem Ort - das Hochsteiner Kreuz. Es erinnert der Sage nach an einen Reiter, dessen Pferd ihm genau an dieser Stelle das Leben rettete, weil es sich in dunkler Nacht weigerte, auch nur einen Schritt weiterzulaufen. Als sich der Reiter dessen am Morgen des nächsten Tages bewusst wurde, ließ er zum Dank ein Kreuz aufstellen.
Vielleicht lassen die Hochsteiner nach überstandener Corona-Krise irgendwo ein zweites Kreuz aufstellen. Denn auch hier herrscht der Ausnahmezustand. Und trotzdem arrangieren sich die Menschen mit der neuen Situation.
Da gibt es Schwestern, die sich fast jeden Nachmittag auf der Straße treffen und miteinander reden - die eine auf der linken, die andere auf der rechten Straßenseite. Beide haben Familien und obwohl sie nicht zur Risikogruppe der gefährdeten Menschen zählen, wollen sie ein Stück weit auch Vorbild sein für ihre Kinder. Auch der griechische Gastwirt ist erfinderisch. Täglich ab 16 Uhr bietet er Speisen zum Mitnehmen an. Wenn die Krise vorbei ist, will er ein Riesenfest auf dem Dorfplatz veranstalten - zum Dank an alle, die ihm geholfen haben, diese schwere Zeit zu überstehen. Wenn das der Fall ist, kann auch endlich der neue Spielplatz eingeweiht werden, der so liebevoll gestaltet wurde und viel über die Geschichte des Dorfes erzählt. Aber das ist noch das kleinste Problem der Ortsvorsteherin. Die arbeitet auf einer Bank und wird täglich mit den Sorgen der Menschen konfrontiert, denen durch die Corona-Krise Kurzarbeit und Arbeitsplatzverlust drohen. ps
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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