Hofgut Neumühle führt Landwirte an technologische Trends heran
Digitale Landwirtschaft
Pfalz. Im Hofgut Neumühle bei Münchweiler an der Alsenz ist die Digitalisierung der Landwirtschaft – das Digital Farming – schon seit geraumer Zeit ein Thema. Unter anderem im Rahmen des Projekts „Experimentierfeld Südwest“ erforscht es den Einsatz digitaler Technologien, ohne die es in Zukunft nicht mehr gehen wird, damit eine Bewirtschaftung umwelt- und ressourcenschonend vonstattengehen kann. Denn in Zukunft wird die Landwirtschaft immer mehr Menschen mit weniger Ressourcen bestmöglich ernähren müssen.
Durch den Einsatz eines Nahinfrarot-Sensors am Güllefass ist es möglich, Flüssigmist im Acker- und Pflanzenbau passgenau auszubringen. Das schont die Umwelt und den Geldbeutel der Landwirte gleichermaßen, denn der Einsatz von Düngemitteln wird reduziert, wenn der Flüssigmist nicht mehr breitflächig, sondern nur noch dort in der erforderlichen Menge verteilt wird, wo Nährstoffe fehlen. Der gleiche Nahinfrarot-Sensor am Mähdrescher oder Feldhächsler angebracht, kann die Ernteerträge und die Inhaltsstoffe exakt erfassen und somit dem Landwirt Informationen liefern, wie viel Futter für seine Tiere im nächsten Winter zur Verfügung steht. Gleichzeitig wird auch der Nährstoffentzug von der Gesamtfläche sowie von Teilflächen eines Feldes erfasst, was dem Landwirt wiederum als Grundlage für die Nährstoffbilanz bei der nächsten Düngung dient.
Auch in der Viehhaltung spielt der Einsatz moderner Technologien im Hofgut Neumühle bereits eine wichtige Rolle. „Wir können beispielsweise unsere Tiere beobachten“, sagt Dr. Christian Koch, stellvertretender Leiter des Hofguts Neumühle. „Mit Hilfe eines Tracking-Systems, wie wir es beispielsweise von unseren Smartphones kennen, wissen wir, wo genau sich die Tiere aufhalten und wir können ihre Gesundheit kontrollieren.“ Sensoren am Halsband der Kühe überwachen anhand des Kauverhaltens deren Wohlbefinden und geben zudem Hinweise auf Erkrankungen oder zeigen beispielsweise eine Brunst der Tiere an. Mit der digitalen Technik lassen sich auch größere Tierbestände ständig im Auge behalten, wodurch den Tieren die bestmögliche Aufmerksamkeit und Pflege zuteil wird. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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