„Wochenblatt“-Interview zum Thema Sicherheit in der Region
„Anzahl weiblicher Opfer stagniert“

Frank Otruba vom Polizeipräsidium Karlsruhe  | Foto: ps

Region. Die AfD Bruchsal nimmt den Überfall auf ein 17-jähriges Mädchen in Karlsdorf zum Anlass, generell die Sicherheit in der Region infrage zu stellen. Cornelia Bauer befragte dazu Frank Otruba von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Karlsruhe.

???: Die AfD behauptet, es gäbe eine verschärfte Sicherheitslage seit September 2015 - stimmt das so für den nördlichen Landkreis Karlsruhe?
Frank Otruba: Im Jahr 2015 wurden im nördlichen Landkreis Karlsruhe 10.392 Straftaten registriert. Ende des Jahres 2017 wurden mit einem leichten Anstieg von rund drei Prozent etwas mehr Straftaten polizeilich aufgenommen. Im Fünf-Jahresvergleich bewegen wir uns im Zeitraum von Januar bis August unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt, weshalb nicht von einer Verschärfung der Sicherheitslage gesprochen werden kann.

"Keine Verschärfung der Sicherheitslage"

???: Für wie viele und insbesondere auch für welche Straftaten sind ausländische Mitbürger verantwortlich? Gibt es eine auffallende Häufung von Straftaten durch Geflüchtete?
Otruba: Im Jahre 2015 waren an den registrierten Straftaten im nördlichen Landkreis 1.831 nichtdeutsche Tatverdächtige beteiligt, während es im Jahr 2017 insgesamt 1.971 und damit etwa sieben Prozent mehr waren. Im Vergleichszeitraum der vergangenen fünf Jahre von Januar bis August waren es bisher im Jahr 2018 rund zehn Prozent weniger nichtdeutsche Tatverdächtige als in den vergangenen beiden Jahren.

Im Jahr 2017 wurden folgende Straftaten bei ausländischen Tatverdächtigen registriert (in Klammer die Anzahl der Tatverdächtigen): Diebstahl (442), Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (26), Körperverletzungsdelikte (318), Vermögens- und Fälschungsdelikte (753), Rauschgiftdelikte (142) sowie weitere Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze.

In Bezug auf tatverdächtige Asylbewerber/Flüchtlinge liegen uns folgende Zahlen vor: 2013: 272 Straftaten, 2014 282, 2015 459, 2016: 613 und 2017 541. Der Anstieg seit Ende 2015 lässt sich durchaus mit der Flüchtlingswelle begründen. Demnach sind die Zahlen 2017 über dem Niveau des Jahres 2015, aber unter dem des Jahres 2016. Im Vergleichszeitraum der vergangenen fünf Jahre der Zeiträume von Januar bis August waren 2018 mehr Asylbewerber/Flüchtlinge auffällig als im Jahr 2015 aber weniger als die beiden vergangenen Jahre. Im Jahr 2017 wurden folgende Straftaten bei Asylbewerbern/Flüchtlingen registriert (in Klammer die Anzahl der Tatverdächtigen): Diebstahl (92), Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (8), Körperverletzungsdelikte (101), Vermögens- und Fälschungsdelikte (222), Rauschgiftdelikte (29) sowie weitere Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetzte.

"Weniger sexualisierte Gewalttaten als 2016"

???: Die AfD behauptet, insbesondere Frauen seien in den vergangenen drei Jahren vermehrt Opfer von sexualisierter Gewalt durch Ausländer. Deckt sich das mit der Statistik?
Otruba: Die Anzahl der weiblichen Opfer stagniert in den vergangenen Jahren. Im vergangenen Jahr wurden im nördlichen Landkreis acht Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung registriert, welche durch tatverdächtige Asylbewerber/Flüchtlinge verübt wurden. Das sind eine weniger als im Jahr 2016 allerdings aber auch mehr wie im Jahr 2015 mit lediglich zwei registrierten Fällen.

???: Muss man sich – insbesondere als Frau – in der Region Gedanken um die eigene Sicherheit machen?
Otruba: Da der nördliche Landkreis nicht mehr belastet ist als andere Bereiche, gibt es hierfür keinen Anlass. Dennoch raten wir, sich generell immer Gedanken um die eigene Sicherheit zu machen und gerade in der Nacht nicht sorglos unterwegs zu sein. Also besser die belebtere und besser beleuchtete Straße wählen, auch wenn dies mit einem Umweg verbunden ist. Sicherheit kann einem auch ein griffbereites Handy bieten, mit dem man jederzeit und rechtzeitig Hilfe holen kann. Im besten Fall aber ist man in Begleitung unterwegs.

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Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

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