Gerhard Gruber vertont Stummfilmklassiker „Varieté“ in der Filmwelt
Sternstunde auf der Leinwand

Im Rahmen der Grünstadter Sternstunden wird der Stummfilmklassiker „Varieté“ aus dem Jahr 1925 in der Fimwelt von Gerhard Gruber vertont.  Foto: Verleih
  • Im Rahmen der Grünstadter Sternstunden wird der Stummfilmklassiker „Varieté“ aus dem Jahr 1925 in der Fimwelt von Gerhard Gruber vertont. Foto: Verleih
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Grünstadter Sternstunden. Das diesjährige Kinokonzert der „Grünstadter Sternstunden“ in der Filmwelt legt den Stummfilmklassiker „Varieté“ aus dem Jahr 1925 zugrunde. Wie damals üblich sitzt für den Ton am Sonntag, 21. Oktober, ein Pianist am Klavier und gestaltet musikalisch die emotionale Reise des Films. Der Österreicher Gerhard Gruber ist einer der gefragtesten Stummfilmpianisten unserer Tage: er ist weltweit unterwegs und zum wiederholten Mal in Grünstadt zu erleben. Beginn ist um 18 Uhr.
Die historische Bedeutung und der ungebrochene Reiz von „Varieté“speisen sich aus der „inszenatorischen Finesse, die das Geschehen konsequent in die reine Stummfilm-Sprache der Blicke und Gesten überführt, und einer virtuosen Kameraarbeit, die den dargestellten Aufruhr der Empfindungen als sinnliche Sensationen und optische Schwindelgefühle an den Zuschauer weitergibt“ (Michael Wedel).
Gerade das Spiel grandioser Darsteller wie des Weltstars und ersten Oscar-Preisträgers Emil Jannings sowie Karl Freunds „entfesselte Kamera“ faszinieren auch heutige Generationen. Sensationell sind auch die Trapez-Szenen mit dem „Saltomortale“, die von dem damals berühmten Artisten-Trio „Codonas“ gedoubelt wurden. Der Erfolg bei Publikum und Kritik ebnete für Regisseur E.A. Dupont seinerzeit den Weg nach Hollywood. 2014 wurde Duponts Meisterwerk „Varieté“ von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung gemeinsam mit dem Filmarchiv Austria in Wien digital restauriert. Die Vorführung geschieht mit freundlicher Genehmigung der Murnau-Stftung.
Der Film handelt von einem Mörder, der die Aussicht auf eine Begnadigung bekommt. Dafür muss er das Schweigen über seine Tat beenden. „Boß“ Huller tut dies in einem Gespräch mit dem Gefängnisdirektor, das die Rahmenhandlung bildet. Die Binnenhandlung versetzt den Zuschauer zehn Jahre zurück: Boß, einstmals ein berühmter Trapezkünstler, ist nach einem Unfall zum Schaubudenbesitzer auf der Reeperbahn abgestiegen. Für die verführerische Tänzerin Berta-Marie verlässt er Frau und Kind. Doch diese beginnt mit dem Artisten Artinelli eine Affäre. Als Boß dahinter kommt, ermordet er in Eifersucht seinen Nebenbuhler und stellt sich danach der Polizei.
Der österreichische Komponist und (Improvisations-) Musiker Gerhard Gruber ist einer von sehr, sehr wenigen Vertretern des Metiers, die dieser nur scheinbar bescheidenen, tatsächlich aber höchsten Anforderung genügen. Er ist der Partner par excellence. Die spezielle Tatsache, dass bei der Stummfilmmusik der eine Teil auf Zelluloid gespeichert und unveränderlich und der andere Teil live anwesend und handlungsfähig ist, verlangt nach einem Musiker, der den Film emotional mit durchlebt und immer wieder neu musikalisch in dieser Dimension erweitert und verstärkt. jlk/ps

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Autor:

Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein

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