Interview der Woche zum Andechser Bierfest in Haßloch
Eventmanager Gunther Metz
Von Markus Pacher
Seit 30 Jahren arbeitet Gunther Metz als Event-Manager, ist unter anderem an der Planung und Durchführung des Deutschen Weinlesefestes beteiligt. Vor zehn Jahren hat er die Organisation des Andechser Bierfestes übernommen. Markus Pacher sprach mit dem in Duttweiler wohnhaften 58-Jährigen über seine spannende Tätigkeit als Event-Leiter.
??? Herr Metz, wie sind Sie zu ihrem Job gekommen?
Gunther Metz: Vor zehn Jahren hatte die Gemeindeverwaltung Haßloch jemanden gesucht, der die Organisation des Andechsers übernimmt. Auf Vermittlung von Jürgen Vogt hat man mich angesprochen. 2009 habe ich dann den Schritt gemacht und arbeite seitdem in der Gemeinde Haßloch im Bereich „Veranstaltungen“ - zunächst in Halbzeit, später in Vollzeit. Die Organisation nimmt ja aufgrund verstärkter Auflagen und Sicherheitsmaßnahmen gegenüber früher immer größere Ausmaße an. Das ist alles sehr viel komplexer geworden.
??? Nach dem Fest ist vor dem Fest. Wann starten gewöhnlich die Vorbereitungen für das Andechser Bierfest?
Gunther Metz: Unsere Vorbereitungen starten nicht erst nach dem Fest, sondern bereits während der laufenden Veranstaltung, wo man gleich merkt, was verbesserungsfähig ist. Grundsätzlich besteht beim Andechser Bierfest das ganze Jahr über Planungsbedarf. Die eigentlichen Vorbereitungen beginnen dann mit der Nachbereitung. Viel Zeit kostet die Unterstützung durch die Vereine, die ehrenamtlich tätig sind, während die Arbeit mit unseren gewerblichen Partnern natürlich schneller über die Bühne geht. Im Großdorf muss man das ganze Jahr über die Augen offen halten. Neue Infrastrukturen zum Beispiel infolge von Baumaßnahmen müssen rechtzeitig in die Planung mit einbezogen werden, etwa im Falle von Strom- und Wasseranschlüsse. Ein weiterer Toilettenwagen etwa kann schon einen erheblichen organisatorischen Mehraufwand nach sich ziehen.
???Was unterscheidet ihrer Ansicht nach das Andechser Bierfest von anderen Festen in der Region, abgesehen davon, dass in Haßloch nicht der Wein, sondern das Bier im Mittelpunkt steht?
Gunther Metz: Ja, in der Tat, das Bier ist der Hauptaspekt. Das Andechser ist das größte Bierfest in der Pfalz und von daher ein wichtiger Werbeträger für Haßloch. Wir wollen damit die bayrische Tradition in der Pfalz pflegen. Der besondere Reiz des Andechser Festes liegt für mich in seiner unvergleichlichen Mischung aus Stadtfest und Volksfest - eine Veranstaltung, die ihr dörfliches Flair bewahrt hat. Die Haßlocher sind sehr stolz auf ihr Fest. Und ohne die hervorragende Zusammenarbeit mit der Gemeinde wäre alles gar nicht machbar. Egal ob Fragen mit dem Bauamt oder den Gemeindewerken geklärt werden müssen. Die Wege sind kurz und alles funktioniert sehr harmonisch. In Haßloch ist jeder für jeden da, wir sind eng miteinander verdrahtet.
??? Welche Rolle spielt der partnerschaftliche Gedanke, sprich die Verbindungen zu Starnberg, bei der Organisation des Festes?
Gunther Metz: Der partnerschaftliche Gedanke ist sehr wichtig. Als Pendant gibt es ja ein Weinfest in Starnberg, das schon früher entstanden ist und aus dem sich die Idee zum Andechser Bierfest entwickelte. Bereits damals sind gute Kontakte entstanden.
??? Eine ganz banale Frage: Macht ihnen die Arbeit noch Spaß oder ist da mittlerweile viel Routine mit im Spiel?
Gunther Metz: Trotz Routine bereitet mir der Job noch immer sehr viel Freude. Zumal jede Auflage des Andechser Bierfestes immer wieder anders ist. Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich und kommunikativ. Mit einigen Beteiligten verbinden mich intensive persönliche Freundschaften, wie zum Beispiel zum RPR-Projektleiter und Eventmanager Thomas Tinnes, mit dem ich seit 28 Jahren zusammenarbeite.
??? Welche Besonderheiten erwartet das Publikum anlässlich des 30. Jubiläums des Andechser Bierfestes?
Gunther Metz: In diesem Jahr werden wir versuchen, am Sonntag einen Bauernmarkt zu integrieren. Dabei helfen mir meine über die Jahre hinweg entstandenen zahlreichen Kontakte. Damit möchten wir die Attraktivität des Festes zusätzlich steigern. An dieser Stelle noch eine brandfrische Neuigkeit: Die Aufgabe des Riesenrades und die Suche nach etwas Neuem hat uns sehr gefordert. Mit dem „Avenger Royal“ verfügen wir nun über ein neues Fahrgeschäft, das bereits bei anderen Volksfesten für ganz viel Spaß und Furore sorgte.
??? Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Was machen Sie am liebsten, wenn Sie nicht gerade Großveranstaltungen organisieren?
Gunther Metz: Im Prinzip ist es so: Mein großes Hobby ist die Musik. Die mache ich zwar nicht selbst, das können andere besser, aber ich gehe leidenschaftlich gerne in Konzerte. Zum Leidwesen meiner Frau vermischt sich dabei Berufliches mit Privatem, denn während den Veranstaltungen knüpfe ich natürlich berufliche Kontakte. Man schaltet also nie so richtig ab. Ein Ruhepol ist für mich meine Familie und die Beschäftigung mit meinen Enkelkindern. Ansonsten genieße ich es, mit dem Fahrrad durch die Weinberge zu radeln. Dabei kann ich wunderbar entspannen. pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.