Schnelle Hilfe aus der Luft
Bilanz 2021 der ADAC-Luftrettung
Westpfalz. Wie aus der aktuellen Einsatzstatistik hervorgeht, mussten die ADAC Rettungshubschrauber 2021 bundesweit zu insgesamt 52.234 Notfällen ausrücken. Das sind rund 500 Einsätze mehr im Vergleich zum Vorjahr (plus ein Prozent) und entspricht durchschnittlich 143 Alarmierungen pro Tag. Damit hat sich das Einsatzgeschehen der fliegenden Gelben Engel auch trotz der anhaltenden Pandemie auf dem hohen Vor-Corona-Niveau eingependelt. In der Pfalz sind drei Hubschrauber stationiert: „Christoph 5“ in Ludwigshafen und „Christoph 66“ in der Westpfalz sowie aufgrund der Corona-Situation zeitweise „Christoph 112“ auf der Station in Ludwigshafen.
Das Coronavirus verlangt den Besatzungen alles ab und sorgt wegen der strengen Sicherheits- und Hygienekonzepte sowie der ständigen Infektionsgefahr für eine deutlich stärkere Einsatzbelastung. Bundesweit lag die Zahl der Corona-Einsätze mit 823 leicht über dem Niveau des Vorjahres (rund 800). Darunter waren 165 Verlegungstransporte von schwer an Covid-19 Erkrankten. 31 davon übernahm „Christoph 112“. Der bu¬¬ndesweit alarmierbare Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber ist im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen stationiert. Aufgrund seiner Ausstattung ist er bestens geeignet für den Transport schwer lungenkranker Patienten und kann so für intensivmedizinische Verlegungen von Corona-Patienten eingesetzt werden, die auch während der Verlegung beatmet werden müssen.
„Christoph 112“ war von April 2020 bis Juni 2021 und dann wieder ab Anfang Dezember 2021 als Unterstützung der medizinischen Versorgung im Einsatz.
Im Jahr 2021 wurde er zu insgesamt 392 Einsätzen gerufen. 46 Einsatzorte lagen in Baden-Württemberg, 28 in Hessen, 9 in Bayern, 2 im Saarland und einer in Nordrhein-Westfalen. Die aktuelle Beauftragung für „Christoph 112“ endet zum 28.2.2022.
„Christoph 5“ ist einer der ersten Hubschrauber der Republik
Der Rettungshubschrauber „Christoph 5“, der an der BG Klinik in Ludwigshafen stationiert ist, flog 1511 Einsätze. Aufgrund der Nähe zur Landesgrenze führten ihn davon auch 91 Notrufe nach Hessen und 228 Einsätze nach Baden-Württemberg. Für sechs Einsätze flog er nach Bayern, einmal ins Saarland und drei Mal nach Sachsen.
Die Rettungshubschrauberstation „Christoph 5“ wurde 1973 eingerichtet und ist eine der Ersten in der Bundesrepublik. Seit 2006 betreibt die ADAC Luftrettung die Station. Zur Besatzung gehören, wie auch bei „Christoph 112“, Piloten der ADAC Luftrettung, Notfallsanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK Rettungsdienst Vorderpfalz GmbH) und Notärzte der BG Klinik Ludwigshafen.
Rettungshubschrauber in der Westpfalz seit 2019
Die Station von „Christoph 66“, der seit September 2019 in der Westpfalz fliegt, wurde ab 2021 von Eßweiler im Landkreis Kusel nach Imsweiler in den Donnersbergkreis verlegt. Die längerfristige Vergabe der Luftrettung in der Westpfalz wird in einem späteren Verfahren geregelt. Der Intensivtransport- und Rettungshubschrauber der gemeinnützigen ADAC Luftrettung war im Jahr 2021 bei 1589 Notfällen im Einsatz, für die die Crew hauptsächlich in Rheinland-Pfalz unterwegs war. 25 Einsatzorte lagen im Saarland, je einer in Baden-Württemberg und Bayern und zwei in Hessen. Bei „Christoph 66“ werden nicht nur die Piloten, sondern auch die Notfallsanitäter von der ADAC Luftrettung gestellt. Die Notärzte kommen vom Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, der Uniklinik Homburg und der Klinik in Idar-Oberstein. Als öffentlich-rechtlicher Hubschrauber wird „Christoph 66“ von der zuständigen Leitstelle in Kaiserslautern disponiert, die bei einem Notfall das nächstgelegene, am besten geeignete Rettungsmittel beauftragt. Das Einsatzgebiet von „Christoph 66“ für Rettungseinsätze ist vor allem die Westpfalz. ps
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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