Das Angebot von donum vitae hat sich beständig weiterentwickelt
20 Jahre Schwangerenberatung

Dank der Beratungsstellen stehen Frauen und ihre Familien im Schwangerschaftskonflikt nicht alleine da  Foto: Pixabay / Free Fotos
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Schwangerenberatung. Vor 20 Jahren wurde in Rheinland-Pfalz die 1. staatlich anerkannte Schwangerenberatungsstelle von donum vitae in Landstuhl eröffnet. Seitdem hat sich das Beratungsangebot im Laufe der Jahre stets erweitert.

Zuvor gründeten Mitglieder aus dem ZdK (Zentralkomitee der Katholiken) den bundesweit tätigen Verein donum vitae, der Schwangere in Konflikten unterstützt – eine Reaktion darauf, dass Papst Johannes Paul II. den kirchlichen Schwangerenberatungsstellen verboten hatte, den „Beratungsschein“ auszustellen. Grund für die Vorwürfe war und ist das, was zur Gründung des Vereins geführt hatte: Am 3. Juni 1999 schickte Papst Johannes Paul II. ein Schreiben an die deutschen Bischöfe, in dem er katholischen Schwangerschaftsstellen das verbot, was sie zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Jahre lang getan hatten – den Beratungsschein auszustellen, der eine straffreie Abtreibung eines Kindes in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten ermöglicht. Mit der Lehre der katholischen Kirche sei das unvereinbar, so die Begründung.

Ein steiniger Weg

„Die vergangenen Jahre und besonders die Anfänge waren sehr schwierig. Mittlerweile hat sich die Situation mit der Amtskirche entspannt. In einem Schreiben des früheren Vorsitzenden der Bischofskonferenz vom Frühjahr 2018 geht hervor, dass die Amtskirche dankbar für die Hilfestellung durch donum vitae ist“, so das Team der Schwangerenberatungsstelle.
Es besteht kein Zweifel, dass das Ziel von donum vitae und auch der bischöflich verantworteten Schwangerenberatung der Schutz des ungeborenen Menschen ist. Über die Jahre hinweg ist es auch vielen Beraterinnen von donum vitae gelungen, zahlreichen Frauen beziehungsweise Eltern Mut zu machen für ein Leben mit dem Kind und dafür, bestmögliche Hilfestellungen zu bieten.

Kleiner Anfang, großes Einzugsgebiet

Die Beratungsstelle in Landstuhl ist für die gesamte Westpfalz zuständig und hat ein großes Einzugsgebiet. Sie wurde vor 20 Jahren von Christine Joniks, Diplomsozialarbeiterin und Leiterin der Einrichtung, aufgebaut.
Die hauptamtlichen Mitarbeiter sind alle hoch qualifiziert und haben weitere Zusatzqualifikationen erworben. Es gibt eigene Schwerpunkte, die von den Beraterinnen übernommen werden.
Neben dem Hauptamt wird die Stelle tatkräftig unterstützt durch den ehrenamtlichen Vorstand und die Mitglieder des Vereins.
Angefangen hat es vor 20 Jahren in einem kleinen Büro im Gebäude des DRK Centrums. Im Laufe der Zeit hat sich die räumliche Situation längst verändert in eine große Beratungsstelle mit mehreren Mitarbeitern, sowohl im Hauptamt als auch im Ehrenamt.

Breites Aufgabengebiet

Neben der Schwangerschaftskonfliktberatung, in der die benötigte Bescheinigung für einen straffreien Abbruch ausgestellt wird, vermittelt die Stelle finanzielle Hilfen, unter anderem über die Bundes-/Landesstiftung „Familie in Not“, und ist vernetzt mit anderen Diensten und Hilfsorganisationen. Die längerfristige Begleitung und Beratung der Hilfesuchenden ist und war von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit.
Auch die Kinderkleiderstube und unbürokratische Hilfe in Bezug auf Babypflegeartikel, Kindernahrung und Ähnliches wird sehr gut angenommen.
Ein weiteres Modellprojekt ist in der Beratungsstelle angesiedelt, das vom Bundesministerium finanziert wird und bundesweit in einigen donum-vitae-Beratungsstellen schwerpunktmäßig integriert ist. Es nennt sich HeLB Projekt „Helfen, Lotsen, Beraten“. Das donum-vitae-Modellprojekt verfolgt das Ziel, den aus unterschiedlichen Gründen schwer erreichbaren schwangeren Frauen (und ihren Familien) einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zu Beratungsangeboten zu bieten - nicht nur, aber vor allem im ländlichen Raum. Dazu wird das bestehende Beratungsangebot vor allem durch aufsuchende, mobile und digitale Angebote - selbstverständlich unter Beachtung striktester Datenschutz- und Schweigepflichtvorgaben - erweitert und weiterentwickelt.
Das Projekt stützt sich dabei auch auf die Erfahrungen aus dem dreijährigen Modellprojekt „Schwangerschaft und Flucht“. Zentrale Aufgabe dieses Projektes war die aufsuchende Beratung schwangerer geflüchteter Frauen, mit dem Ziel, durch kurzfristig wirksame psychosoziale Beratung und lebenspraktische Begleitung konkrete Hilfe und Unterstützung zu bieten.
Das bewährte Konzept des Modellprojektes „Schwangerschaft und Flucht“ in Verbindung mit der aufsuchenden Beratung wird weiterhin von der Beratungsstelle angeboten.
Des Weiteren wurde die psychosoziale Kinderwunschberatung ausgebaut und ist bundesweit sowohl über das Familienministerium als auch über das BKiD (Beratungsnetzwerk Kinderwunsch Deutschland) zertifiziert.
Die Beratungsstelle hat verschiedene Hilfsangebote und immer wieder neue Projekte entwickelt. Dabei ist gerade die Prävention mit Schulen und Jugendgruppen ein Aufgabengebiet, das immer wieder mit neuen Projekten erweitert wurde.
Schwerpunktthema ist hier neben der Verhütung die Möglichkeit des Einfühlens in die Situation „jung und schwanger“. In Gruppenarbeit findet ein Austausch über Gefühle, Wünsche und Gedanken statt.
Das pädagogische Programm „Babybedenkzeit“ mit Babysimulatoren will aufzeigen, was es heißt, Verantwortung für ein Baby zu übernehmen – rund um die Uhr, aber für eine begrenzte Zeit.
Außerdem stellt das Projekt „Alk-Dro-Shaken-Baby“ Gefahren vor und nach der Geburt anschaulich dar. Für dieses Projekt gibt es spezielle Babysimulatoren, welche lebensnah alle Symp-tome eines geschädigten Säuglings vermitteln.

Persönliche Beratung - auch in Zeiten von Corona

Die Schwangerenberatungsstelle von donum vitae ist auch in Coronazeiten persönlich für die Klienten da, wenn auch unter gesundheitlichen Auflagen, welche immer strengstens beachtet werden. ps

Kontakt:

donum vitae e. V.
Am Feuerwehrturm 6
66849 Landstuhl
Telefon: 06371 6196910
E-Mail: mechnig@donum-vitae-rlp.de

Über die Beratungsstellen
Bundesweit gibt es über 200 Schwangerenberatungsstellen, die im ganzen Bundesgebiet sehr effektiv arbeiten. In Rheinland-Pfalz gibt es mittlerweile sieben Stellen. Das Beratungsangebot hat sich im Laufe der Jahre erweitert, von der Schwangerschaftskonfliktberatung über die allgemeine Schwangerenberatung in Krisensituationen, die Beratung bei Tot- und Fehlgeburt, psychosoziale Beratung bei Pränataldiagnostik, Prävention in Schulen und Jugendeinrichtungen bis zur psychosozialen Kinderwunschberatung. Die Beratung findet unter Schweigepflichteinhaltung statt und in einem geschützten Rahmen. Sie ist unabhängig von Religion, Nationalität und kostenfrei.

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Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern

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