Katholische und evangelische Christen gemeinsam unterwegs
40 Jahre „Hungermarsch“
Ramstein/Landstuhl. Seit 40 Jahren sind katholische und evangelische Christen im Einzugsgebiet der Städte Ramstein-Miesenbach und Landstuhl einmal im Jahr beim „Hungermarsch“ gemeinsam unterwegs, um Spenden für Menschen in Armut und Not zu sammeln. Der 40. Hungermarsch Ramstein-Landstuhl findet am Sonntag, 29. September, statt.
Beginn ist um 9.30 Uhr mit einem Ökumenischen Familiengottesdienst in der evangelischen Stadtkirche Landstuhl. Anschließend machen sich die Teilnehmer über das Bruch auf den Weg nach Ramstein. Dort ist im Mehrgenerationenhaus die Mittagsrast mit einem einfachen Mittagessen. Der Rückweg führt dann wieder nach Landstuhl, zunächst zur „Schweigezone“ in der Alten Kapelle, Ecke Ludwig- und Luitpoldstraße. Hier haben die Teilnehmer die Möglichkeit, bei meditativer Musik und dem Betrachten der alten Fresken zur Ruhe zu kommen. Anschließend sind alle bei den Dominikanerinnen in der Luitpoldstraße 28, oberhalb der Heilig-Geist-Kirche, willkommen. Dort ist ab 15 Uhr Abschluss mit Kaffee und Kuchen sowie einem Rückblick mit Texten, Plakaten und Bildern auf die vergangenen vier Jahrzehnte.
Zu diesem Ausklang sind alle ehemaligen und aktuellen Teilnehmer, Schirmherren, Freunde und Förderer des Hungermarsches herzlich eingeladen, auch diejenigen, die den Weg nicht mehr mitlaufen können. Schirmherren der Aktion sind in diesem Jahr die beiden Stadtbürgermeister von Landstuhl und Ramstein-Miesenbach, Ralf Hersina und Ralf Hechler.
Der Hungermarsch ist eine gemeinsame Aktion von katholischen und evangelischen Christen. Er unterstützt ganz konkrete Projekte in Bolivien, Ghana, Nigeria und auf der Insel Flores in Indonesien. Der direkte Kontakt mit den dort arbeitenden Menschen garantiert den sinnvollen und unmittelbaren Einsatz der Spenden. So möchte Jorge Aquino mit seinen Mitstreitern vom Kulturzentrum Ayopayamanta in Independencia in Bolivien in diesem Jahr vor allem Kinder und Jugendliche fördern und unterstützen, damit sie nicht in die Städte abwandern. Dazu werden Handwerkskurse und Kurse über die Anwendung und Nutzung der Solarenergie angeboten, aber auch Musikinstrumente und Schulmaterialien bereitgestellt. In Ghana möchte das Team vom Krankenhaus in Akwatia die sehr erfolgreiche Hühnerfarm erweitern. Mit dem täglichen Verkauf der Eier finanziert das Krankenhaus unter anderem auch Patienten, die sich eine Behandlung nicht leisten können. Die Mitarbeiter von Pater Heinrich Bollen auf Flores möchten begabten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die aus armen Familien kommen, eine qualifizierte Ausbildung ermöglichen und in Awaka in Nigeria fließen die Spenden des Hungermarsches in den Innenausbau und die Einrichtung des neu errichteten Kindergartens.
Von den Teilnehmern des Hungermarsches wird eine bestimmte Wegstrecke zurückgelegt und im Vorfeld für die Strecke ein „Kilometergeld“ an Spenden vereinbart. Mit der abgestempelten Teilnehmerkarte als Nachweis für die zurückgelegte Strecke wird das Geld von den Spendern eingesammelt und auf das Spendenkonto des Hungermarsches überwiesen, der die Gelder eins zu eins an die Hilfsprojekte weiterleitet.
Der Hungermarsch ist also weder eine „Fastenwanderung“, noch eine asketische Übung. Er will informieren über die Länder, in denen die Projekte beheimatet sind und fordert eine Auseinandersetzung mit den Problemen wirtschaftlich schwacher Länder unserer Welt. Das Wort „Hunger“ steht in diesem Zusammenhang für die Not, Unterdrückung und Benachteiligung der Menschen in anderen Teilen der Welt.
Alle Interessierten können teilnehmen. Die Wegstrecke beträgt rund zwölf Kilometer. Für Fußkranke, erschöpfte Teilnehmer oder Personen, die nur eine Teilstrecke mitgehen möchten, besteht die Möglichkeit, mit einem Kleinbus zurückzufahren. Flyer mit Informationen zu den geförderten Projekten sowie Teilnehmerkarten liegen unter anderem in den Kirchengemeinden der Region aus. sla
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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