Landstuhler Straßen und Burg Nanstein in Computerspiel
Von Cynthia Schröer
Landstuhl. Zwei Landstuhler Straßen und die Burg Nanstein spielen bald in einem digitalen und analogen Fantasy-Spiel eine Rolle. Die Firma "Beyond Worlds" in der Kaiserstraße kreiert derzeit eine faszinierende Fantasy-Welt als Grundlage für Spiele, Geschichten und Produkte. Die Macher lassen sich dabei von der Umgebung inspirieren.
Die Fantasy-Welt "Dystopia" ist seit 2018 in Entwicklung, das Spiel „Dystopia ECG“ soll Ende 2025 veröffentlicht werden. "Dystopia" diente auch als Grundlage für die Romanreihe "Die Dystopia-Chroniken", die Felix Nyenhuis und Manuel Dornbusch geschrieben haben. "Die erste Auflage der Reihe umfasste 2.000 Exemplare und ist vor wenigen Jahren erschienen", informiert Nyenhuis. Doch die Bücher sind derzeit ausverkauft, sie sind nur noch als E-Book erhältlich. Deshalb wird im Herbst eine zweite, überarbeitete Auflage mit dem neuen Titel "Silberheim" erscheinen. Auch hier werden Landstuhler Straßen und die Burg eine Rolle spielen. Die Auflage soll zunächst rund 3.000 Exemplare umfassen, mit der Option, weitere zu drucken.
„Bei uns steht die Gemeinschaft im digitalen wie analogen Raum im Vordergrund. Daher wird unser erstes Spiel auch ein digital/analog-hybrides Sammelkartenspiel, das online wie offline zu spielen ist“, betont Nyenhuis, der mit Dornbusch und Karl Werner das Unternehmen "Beyond Worlds" führt. Die Gründer lernten sich 2014 beim Onlinespielen kennen, lebten über ganz Deutschland verteilt und stellten nach und nach viele Gemeinsamkeiten fest. So reifte die Idee, etwas Eigenes aufzubauen: Eine Welt nach ihren Vorstellungen. Also schrieben sie die Romanreihe, entwickelten ein Spielkonzept und entwarfen erstmal einen Prototyp für die Software.
2020 haben die drei Computerspiel-Experten ihr Startup-Unternehmen in der Kaiserstraße gegründet. Die Wahl für den Firmensitz fiel auf Landstuhl, weil sie besonders die Lage zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken, die Lebensqualität am Wald und die gute Anbindung an das Bahn- und Straßennetz schätzen. "Dann kam uns erstmal Corona dazwischen", erinnert sich Nyenhuis an die Anfänge. Denn Investoren und andere Geldgeber für das Projekt zu finden, war während der Pandemie schwierig. Doch jetzt nimmt die Arbeit richtig Fahrt auf. Derzeit sind sie mit einem Investor im Gespräch. Auch vom Bund erhalten sie eine Förderung für Computerspiele. "Ansonsten leben wir erstmal auf Pump", sagt der Software-Entwickler.
Er, Werner und Dornbusch beschäftigen drei Mitarbeiter, die das Design und die Grafik für die neue digitale Welt entwerfen. Dabei holt sich das Team die Inspiration "direkt vor der Tür", berichtet Nyenhuis. So gibt es im Spiel eine Region namens "Zur Frön", deren Namensgeber die Vordere und Hintere Fröhnstraße in Landstuhl sind. Im fiktiven Gebirge "Gipfelklingen" liegt die imposante Burg Nanstein. "Dort leben Royalisten, die das Reich übernehmen wollen. Das wird nämlich von Beamten regiert", gibt Nyenhuis Einblick in die Geschichte. Die Burg trägt übrigens nicht nur den Namen des mittelalterlichen Bauwerks in Landstuhl. "Auch bei der Illustration werden wir uns an der echten Burg Nanstein orientieren", kündigt Nyenhuis an.
Derzeit kümmert sich bei "Beyond Worlds" außerdem eine Mitarbeiterin um den Firmenauftritt in den sozialen Medien, ein Mitarbeiter ist für das Programmieren der Software zuständig. Von aktuell acht Personen will sich das Unternehmen zu einem 50-köpfigen Team entwickeln und räumlich verändern, kündigen die Geschäftsführer an.
Stadtbürgermeisterkandidat Mattia De Fazio und Stadtbeigeordneter Boris Bohr haben das Startup in der Kaiserstraße kürzlich besucht, um sich über Probleme und Ziele des Unternehmens zu informieren. De Fazio und Bohr sehen ein großes Potenzial für das Unternehmen, insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Standort für Informationstechnik in Kaiserslautern.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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