Neue Wege
Wochenblatt Kolumne
Von Stephanie Walter
Die ganze Zeit wünschen wir uns mehr Zeit für die Familie, wir wollen weniger Auto fahren und die Umwelt schonen, endlich mal wieder ein dickes Buch lesen oder zu Hause alles auf Vordermann bringen. Plötzlich ist diese Zeit da und es musste eine Pandemie sein, die uns zwingt, diese Pause zu nehmen. Irgendwie ist es schon ironisch, dass ein Virus schafft, was wir meistens selbst nicht aus eigener Kraft realisieren können. Aber auch, wenn sich die Luft- und Wasserwerte gerade verbessern und wir die Möglichkeit haben, uns auf die wichtigen Dinge im Leben zu besinnen und diese wertzuschätzen, ist es gerade für Viele nicht einfach, die Situation als Chance zu nutzen. Viele Menschen haben Existenzängste, sind überfordert damit, Home Office und Familie unter einen Hut zu bringen, oder fühlen sich schlichtweg eingesperrt. Trotzdem ist sie da, die Chance, zu überlegen, wie es nach der Krise weiter geht, sich vielleicht neu zu orientieren und auch positive Veränderungen wie Solidarität, ein engeres Familienleben, oder eine Konzentration auf unsere Heimat mit ihren schönen Seiten beizubehalten. Wie oft hört man sich selbst sagen: „Ich würde ja etwas verändern, aber gerade habe ich nicht die Zeit dafür“. Jetzt ist die Zeit da, aber wie sieht es mit der Kraft und Motivation aus? Wir sind alle sehr plötzlich in diese außergewöhnliche Situation geraten. Aber es wird sicher auch nicht einfach, die Blase irgendwann wieder zu verlassen, in der wir uns gerade befinden. Die Herausforderung wird sein, nicht maßlos überzukompensieren, wenn wieder ein normales Leben möglich ist. Wir haben es in der Hand, die positiven Aspekte der aktuellen Situation, festzuhalten und weiterzutragen und uns vielleicht auch für neue Wege zu entscheiden.
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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