Berthold Neurohr und sein Team richten Apfel-Kelterfest aus
Wenn Most und Saft für Gutes sorgen
Offenbach-Hundheim. Bereits zum sechsten Mal feierte man am vergangenen Sonntag in Offenbach-Hundheim das Apfel-Kelterfest. Was aus einer privaten Initiative von Gudrun und Berthold Neurohr recht bescheiden begann, hat sich mittlerweile zu einer sehr beliebten Veranstaltung entwickelt, die mittlerweile ihren festen Freundeskreis hat, der von Jahr zu Jahr größer wird.
Zum ersten Mal konnte das Fest am Sonntag mit einem Treffen von Traktor-Freunden aus der Region verknüpft werden, was für zusätzliche Attraktivität sorgte. So schauten den ganzen Tag über sicher mehr als 1000 Besucher am Feuerwehr- und Gemeindehaus vorbei, ließen sich unter anderem den frisch gepressten Most schmecken, kauften Apfelsaft und hatten ein paar schöne Stunden - und unterstützten zudem eine gute Sache
Gleich geblieben seit seinem Bestehen ist nämlich, dass Berthold Neurohr das Fest als privates Anliegen mit der Unterstützung von befreundeten Helfern organisiert und durchführt, dass alljährlich rund 500 Kilo Äpfel während des Festes zu Most und zu Apfelsaft verarbeitet werden und – das ist das eigentlich wesentliche an der Veranstaltung dass mit dem Erlös aus dem Verkauf von Most und Apfelsaft der Kampf gegen den Krebs vor Ort unterstützt wird, beziehungsweise das durch die heimtückische Krankheit verursachte Leid zumindest ein wenig gemildert wird.
„Das war eigentlich auch der Grund, warum ich mit meiner Frau vor sechs Jahren das Fest aus der Taufe gehoben habe. Eine Bekannte aus meiner unmittelbaren Nachbarschaft war an Krebs erkrankt und in mir wuchs der Wunsch, die junge Frau und ihre Familie zu unterstützen. So kam ich auf die Idee zu dem Apfelkelterfest“, berichtet Berthold Neurohr am Rande der Veranstaltung am Sonntag vor dem Feuerwehr und Gemeindehaus in Offenbach-Hundheim. Pro Jahr können Neurohr und sein Team um die 1500 Euro erwirtschaften, mit denen bislang zumeist betroffene Familien oder deren Angehörige finanziell unterstützt werden konnten. In der Regel bleibt das Geld in der Region, aktuell beispielsweise soll der Erlös aus dem sechsten Kelterfest ein Junge bekommen, dessen Eltern beide innerhalb kurzer Zeit an Krebs gestorben sind und der in einer Pflegefamilie in der Region unterkommen konnte
Die Initiative Neurohrs und seines Teams sind in der Region bekannt, nach Empfängern muss er nicht mehr suchen, allerdings freut er sich Jahr für Jahr über Unterstützer, die ihm bei der Ausrichtung seines Festes helfen, entweder mit der nötigen Manpower, mit Kuchenspenden und der Bereitstellung von Material. Dazu gehört unter anderem die Bürgergemeinschaft von Obereisenbach, die im beste Wortsinne die Schirmherrschaft über das sechste Apfel-Kelterfest übernommen hat und das Festzelt kostenlos zur Verfügung gestellt haben, die Vereinsgemeinschaft aus Glanbrücken liefert seit Jahren die Bierzeltgarnituren zum Fest und Jens Knieps ist „Keltermeister“ der ersten Stunde, der während des Festes mit Sachverstand und viel Erfahrung dafür sorgt, dass aus den Äpfel Most oder Apfelsaft wird.
Dieser wird übrigens ebenfalls vor Ort aus dem Most gewonnen, der dazu kurzzeitig auf rund 80 Grad erhitzt und damit pasteurisiert wird. Dadurch hält sich der Apfelsaft bis zum Apfel-Kelterfest im kommenden Jahr – zumindest theoretisch, wobei es sehr wahrscheinlich ist, dass die letzten Flaschen des köstlichen Erzeugnisses deutlich früher ausgetrunken sind.
Autor:Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein |
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