Lok trifft Traktor - Modellbahnausstellung in Mannheim
Mannheim. Am 7. Dezember 1835 fuhr die erste Eisenbahn in Deutschland auf einer nur sechs Kilometer langen Strecke zwischen Nürnberg und Fürth. Von Anfang an nötigte dieses Verkehrsmittel den Leuten Respekt ab, sorgte aber ebenso für Begeisterung. Mehr als 50 Jahre später (1891) sorgte die erste Modellbahnlokomotive - das Storchenbein - aus dem Hause Märklin in den Kinderzimmern für Begeisterung, die bei einer beachtlichen Anzahl von Modelleisenbahnern bis heute anhält.
Damals sorgte ein Uhrwerkmotor für die Fortbewegung. Heute werden die Lokomotiven fast ausschließlich elektrisch betrieben, überwiegend digital gesteuert und können weitaus mehr als nur über die Gleise rollen.
Mit der Modellbahnausstellung „Lok trifft Traktor“ möchten am ersten Januarwochenende 2024 Modelleisenbahnvereine und Modellbauer aus der Kurpfalz und benachbarter Regionen im John-Deere-Forum in Mannheim-Lindenhof diese Begeisterung mit vielen Besuchern teilen. Dann treffen in den Räumen des Mannheimer Traditionsunternehmens wieder kleine Lokomotiven auf große Traktoren.
Auf einer Fläche von rund hundert Quadratmetern präsentieren die Modulbaufreunde Ladenburg Module der Spurweite H0 (Maßstab 1:87) mit Motiven der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim. Unter anderem dienten die dortige Seilbahn und die Gondolettas aus dem Luisenpark als Vorbild. Im gleichen Maßstab zeigt Francisco J. Rodriguez aus Weinheim eine Anlage, auf der der Winter mit viel Schnee Einzug gehalten hat. Wieder mit von der Partie ist auch die Modellbaugruppe des Thomas-Mann-Gymnasiums in Stettfeld, die eine H0-Anlage in Modulbauweise vorstellt.
Auf breiterer Spur unterwegs sind die Straßenbahnen der Interessengemeinschaft Nahverkehr Rhein-Neckar (IGN), die, angeführt von Yannick Schäffner, in Kinderaugenhöhe ihre Kreise ziehen. Außerdem sind Eisenbahnen mit Uhrwerkantrieb der Spurweite 0 (Maßstab 1: 45), vornehmlich von Nürnberger Herstellern, aus den Jahren 1910 bis 1935 vertreten. Selbstverständlich ist darunter auch eine Replika des oben erwähnten „Storchenbeins“ zu sehen.
Der Mannheimer N-Bahn-Club Rhein Neckar (NBC) wird sich mit einer schönen Nebenbahnanlage präsentieren. Eine kleinere Spur_N-Anlage (Maßstab 1:160) der Eisenbahnfreunde Hammelbach wird vor allem Kinder ansprechen, die selbst einmal an dem Regeltransformator die kleinen Loks in Bewegung versetzen möchten.
Erstmalig sind auch Freunde aus dem benachbarten Elsass mit von der Partie. Vater und Sohn Hubert und Laurent Bertrand bastelten in Heimarbeit Häuser aus alten Kalenderkartons nach Elsässischem Vorbild. Eine Augenweide für jeden Betrachter. Die Eisenbahn wird dabei fast schon zur Nebensache.
Der Uhrmachermeister Peter Röpke aus Sandhausen stellt einmal mehr seine Bahnwelten im Kofferformat aus. Das Angebot reicht dabei von der Spurweite H0 bis zu den kleinsten fahrbaren Modellen im Maßstab 1:2000.
Last but not least wird Andreas Fetzer von dem MBV Neustadt/Weinstraße viele Möglichkeiten des 3-D Druckes mit Blick auf den Selbstbau von rollendem Material und Gebäuden für Modellbahnanlagen vorstellen.
Alles in allem erwartet die Besucher wieder eine interessante und vielfältig gestaltete Ausstellung rund um die Modelleisenbahn und die Landmaschinentechnik. Ort: John-Deere-Forum Mannheim, John Deere Straße 70, Öffnungszeiten: Samstag 6. Januar, 10 bis 18 Uhr, Sonntag 7. Januar, 10 bis 17 Uhr. hät/red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.