Adler mussten bei Finalserie zuschauen – Aus im dritten Halbfinalduell
Jähes Ende
Eishockey. Für die Adler Mannheim ist am vergangenen Freitag durch eine 1:2 (1:1, 0:0, 0:1)-Heimniederlage im dritten und entscheidenden Spiel der Halbfinalserie gegen die Wolfsburg Grizzlys die DEL-Saison 2020/2021 früher zu Ende gegangen, als erhofft. Das große Ziel Titelverteidigung hat der Meister 2019 (2020 wurde kein deutscher Eishockeymeister ermittelt) damit verpasst. Die Wolfsburger zeigten am vergangen Sonntag in Spiel eins der Finalserie dass mit ihnen auch weiterhin zu rechnen ist, als sie bei den Eisbären Berlin mit 3:2 nach Verlängerung gewannen und damit schon am Mittwochabend (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) auf eigenem Eis die große Chance hatten, ihren ersten deutschen Meistertitel zu holen. Dass die DEL-Saison 2020/2021 im Zeichen der Corona-Pandemie stand und gerade auch von den Spielern besondere Einschnitte, die bei weitem nicht nur finanzieller Art waren, gefordert hat, hat Adler Headcoach Pavel Gross nicht vergessen, der trotz der verlorenen „Best of three“-Halbfinalserie seine Mannschaft lobte.
„Ich bin stolz auf die Mannschaft. Die Jungs haben zusammengehalten und alles gegeben. Wir waren jetzt seit dem 1. Mai 2020 zusammen und du kannst nicht ein ganzes Jahr volle Pulle gehen. Es war jeden Tag eine mentale Belastung und wir hatten keinen einzigen positiven Fall im Team“, verwies Gross auf den in Zeiten der Corona-Pandemie nicht unerheblichen Fakt, dass es bei den Blau-Weiß-Roten zu keiner Ansteckung mit dem Coronavirus kam. „Ich hoffe dass die Liga am 18. September vorbereitet ist“, warnte Gross die DEL davor zum Saisonstart 2021/2020 schon von Zuschauerauslastungen von 60 Prozent auszugehen, schließlich befinde man sich immer noch in Zeiten der Pandemie.
Auch dass die DEL den Start Saison 2020/2021 zweimal verschoben hatte und letztlich erst im Dezember begann, stieß dem Adler Headcoach immer noch sauer auf. Gerade in so engen Duellen wie in den diesmal doch sehr kurzen Play-offs im Modus „Best of three“ fehlten letztlich die Adler-Fans und ihr nach vorne peitschen ganz besonders schmerzlich, die sich nichts sehnlicher wünschen, als endlich wieder in der SAP Arena ihre Lieblinge anfeuern zu können. „Natürlich ist der Heimvorteil wenn du vor unseren Superfans spielst wesentlich größer, aber auch so war der Heimvorteil wichtig. Man fühlt sich wohl in der eigenen Halle und weiß mit was man es zu tun hat. Man hat die eigene Kabine, einen kurzen Weg zur Halle und schläft zuhause“, blickte Matthias Plachta auf die Play-offs zurück, in denen sich die Adler als bestes Hauptrundenteam der DEL den Heimvorteil gesichert hatten, der aber am Ende doch nicht den Weg in die Finalserie ebnete.
„Das Comeback gegen Straubing, da kriege ich immer noch Gänsehaut und der Zusammenhalt in der Mannschaft“, wird Plachta zwei Dinge aus der Saison 2020/2021 in besonderer Erinnerung behalten, der ebenso wie die Torhüter Felix Brückmann, Markus Eisenschmid, Stefan Loibl und Nicolas Krämmer von Bundestrainer Toni Söderholm in den DEB-Kader für die beiden WM-Vorbereitungsspiele gegen Weißrussland in Nürnberg berufen wurde. Dass in den Play-offs der kurze „Best of three“-Modus den Blau-Weiß-Roten nicht eben in die Karten spielte weiß Plachta, der „auf jeden Fall“ froh ist, dass in der kommenden Saison ab dem Viertelfinale wieder der bisherige „Best of seven“-Modus zur Anwendung kommen soll. Den Adlern taten in den Play-offs die Ausfälle von Topscorer David Wolf und den beiden Finnen Tommi Huhtala und Joonas Lehtivouri sichtlich weh. Auch Adler-Youngster Florian Elias blieb in den Play-offs nicht vom Verletzungspech verschont, der ebenso wie Wolf und Huhtala sogar operiert werden musste.
Der erst 18-jährige Florian Elias durfte sich dieser Tage über die Auszeichnung als bester Neuling der DEL-Saison 2020/2021 freuen. va
Autor:Peter Engelhardt aus Mannheim |
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