Am Ende steht ein glücklicher erster Saisonsieg bei Viktoria Köln
Die zwei Gesichter des SV Waldhof
Fußball. Der römische Gott Janus war berühmt für seine zwei Gesichter. Er konnte gleichzeitig vorwärts und rückwärts sehen.
Vorwärts gespielt, und zwar recht erfolgreich hat auch der SV Waldhof bei seinem Gastspiel bei Viktoria Köln. Aber eben nur eine Halbzeit. Rückwärtig betrachtet konnten die Blau-Schwarzen aber am Ende froh sein über den glücklichen 3:2-Sieg. Denn in der zweiten Halbzeit zeigten sie eben ein ganz anderes Gesicht wie in den ersten 45 Minuten.
Und das ist logischerweise auch ihrem Trainer Patrick Glöckner nicht entgangen. So sehr er sich freute über die erste Spielhälfte und am Ende über den ersten Saisonsieg betrachtete er die zweite Halbzeit noch ganz diplomatisch als „heilsamen Lernprozess“: „Diese zweite Halbzeit hat uns deutlich vor Augen geführt: wenn du deiner Sache zu sicher bist, bekommst du die Quittung. Nach dem Anschlusstreffer bekam Köln die zweite Luft und wir haben unsere Linie verloren.“
Die englische Woche (Dienstagabend zuhause gegen Meppen, am kommenden Samstag, 14 Uhr beim Neuling Viktoria Berlin) lässt nur wenig Zeit für Training: „Wichtig ist es jetzt den Körper zu regenerieren, um dann wieder alles hochzufahren. Aber wir werden natürlich auch eine kurze bündige Nachanalyse des Samstagsspiels vornehmen,“ ist es Glöckner sehr wichtig, dass seine Jungs aus dem jüngsten Spielverlauf ihre Lehren ziehen. „Wir haben ja vornehmlich im DFB-Pokal gegen Frankfurt oder in der zweiten Halbzeit gegen Würzburg gesehen, was die Jungs drauf haben. Und auch die erste Halbzeit von Köln kann man durchaus als Maßstab nehmen,“ wünscht sich der Fußball-Lehrer mal zwei gleich starke Halbzeiten.
Eine Torpremiere gab es dennoch beim ersten Saisonsieg: Marc Schnatterer - torlos seit Herbst 2019 (!) - traf gleich zweimal für seinen neuen Verein. Über den Neuzugang aus Heidenheim gibt es beim SV Waldhof keine zwei Meinungen: „Marc bringt in jedem Spiel eine großartige kämpferische Leistung auf den Platz, er ist Torjäger und Vorbereiter in einer Person. Auch wie er in der Kabine auftritt ist er gerade für unsere jungen Spieler ein echtes Vorbild,“ ist sein Trainer voll des Lobes über den erfahrenen Haudegen. Jetzt hoffen die Blau-Schwarzen, dass sie mit zwei Siegen in dieser Woche sich wieder im oberen Tabellendrittel festsetzen können. Aber Vorsicht ist geboten: Die Emsländer aus Meppen hatten einen guten Saisonstart und die Berliner Viktoria steht auf dem zweiten Tabellenplatz. (pete)
Autor:Peter Engelhardt aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.